Fertig für den SommerPutzen reicht oft nicht: Pflegetipps für Garten- und Balkonmöbel

Fertig für den Sommer / Putzen reicht oft nicht: Pflegetipps für Garten- und Balkonmöbel
 Symbolfoto: Osterland – stock.adobe.com

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Vogelkot, Rost und die ausbleichende Kraft der Sonne: Garten- und Balkonmöbel haben einen harten letzten Sommer hinter sich. Und brauchen jetzt etwas Pflege für die aktuelle Saison.

Wie sieht es denn auf Ihrer Terrasse und Ihrem Balkon aus? Wenn es morgen schön warm ist, sind Ihre Stühle und Sofas schon in einem Zustand, dass Sie darauf sitzen wollen? Es wäre doch schade, wenn die ersten kostbaren warmen Mittagsstunden in der Sonne fürs Putzen und Herrichten draufgehen würden.

Zumal es oft nicht nur ums Putzen geht, denn die meisten Möbel dürften im Herbst eingelagert oder mit einer Schutzfolie vor dem schlimmsten Dreck des Winters im Freien bewahrt worden sein. Aber die Sommersonne des letzten Jahres hat sie ausgebleicht, Regen hat Rost gebildet. Mit ein paar Tricks lassen sie sich nicht nur wieder herrichten – Experten sagen sogar, sie können aufgewertet werden.

Gartenmöbel aus Holz

Holz mit etwas Staub und Dreck lässt sich leicht reinigen mit einem angefeuchteten Tuch und einer verdünnten Allzweckreiniger-Lösung. Bei Holz ist außerdem wichtig, dass das Tuch nicht zu feucht ist, da sonst nicht lackierte Holzfasern aufquellen können. Eine Alternative sind spezielle Holzreiniger, die ebenfalls mit Wasser verdünnt werden.

Zurück bleibt aber manchmal ein trauriger Anblick: Regen und Sonne können einen Grauschleier verursachen. Dagegen empfiehlt Heimwerkertrainer Michael Pommer von der DIY Academy in Köln einen sogenannten Holzentgrauer. Ihn lässt man eine halbe bis ganze Stunde einwirken, anschließend mit viel Wasser abspülen oder abwischen. Wichtig: Das Holz danach gut trocknen lassen, etwa 48 Stunden lang. Die Angaben der Gebrauchsanweisung des jeweiligen Produktes können aber variieren.

Mindestens alle paar Jahre aber brauchen diese Möbel noch etwas mehr Pflege, nämlich einen Witterungsschutz und eine optische Kur durch Öl, Lasur und Lack. Das trifft schneller auf lasiertes oder geöltes Holz zu. Denn durch die beiden Mittel wird das Material zwar vor äußeren Einflüssen geschützt, seine Poren bleiben aber offen. Aber auch der versiegelnde Lack ist irgendwann ab. Zur Auffrischung muss man „im System bleiben“, erklärt Pommer. Lasiertes bekommt also wieder Lasur, geöltes Holz wieder Öl und Lack trifft auf Lack.

Gartenmöbel aus Metall

Neben der Grundreinigung mit einem weichen Tuch und verdünntem Allzweckreiniger sollten ab und zu die Gelenke und Gewinde von Gartenmöbeln aus Metall geölt werden. Das größte Problem am Stuhl und Tisch ist aber Rost. Hier sollte man direkt handeln, sonst bricht das Material irgendwann.

Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel setzt auf einen sogenannten Rostumwandler. „Mit einer kräftigen Bürste nimmt man den losen Rost ab und trägt den Rostumwandler mit einem Pinsel auf“, rät der Reinigungsexperte. Je nach Metallart kann es anschließend wichtig sein, noch einen Lack aufzutragen. „Ich empfehle dafür einen, in dem Glasmehl enthalten ist“, sagt Pommer.

Rost geht auch mal über auf Sitzpolster, die mit Naturstoffen bezogen sind. Dafür gibt es Waschzusätze speziell für Rost, erklärt Pommer. Sie werden wie andere Vorwaschmittel punktuell auf die Stelle getropft und die Überzüge oder die ganzen Polster anschließend in der Waschmaschine gereinigt. Bei großflächigeren Flecken kann die Zugabe des Rostreinigers direkt zum eigentlichen Waschmittel sinnvoll sein.

Gartenmöbel aus Kunststoff

Ein Allzweckreiniger und ein weiches Tuch nehmen von Kunststoffmöbeln den oberflächlichen Schmutz ab. Doch mit der Zeit reicht auch bei dieser Möbelart das nicht mehr. „Manche weißen Kunststoffstühle enthalten optische Aufheller, die werden mit den Jahren aber durch UV-Strahlen zerstört“, erklärt Reinigungsexperte Bernd Glassl. Das Plastik wird daher nach und nach gelb.

Ein Kunststoffreiniger kann laut Pommer möglicherweise noch Abhilfe schaffen und den Originalton wieder herstellen. Dafür sollte man das Mittel 1:1 mit Wasser verdünnen und mit einer Pumpflasche flächendeckend aufsprühen. Nach einer Viertelstunde Einwirkzeit nimmt man den Schaum mit der rauen Seite eines Topfschwammes ab, wischt feucht nach und trocknet die Oberfläche anschließend ab.

Michael Pommer rät aber zur Vorsicht: Diese Reinigung sollte man nicht auf seinem grünen Rasen machen. Die bleichenden Inhaltsstoffe könnten das Gras gelb werden lassen.

Liegen und Stühle haben oft als Sitz-, Liege- und Rückenfläche ein gespanntes Kunststoffgewebe. Auch darauf kann Rost vom Metall landen. Diese Flecken schäumt man mit einem feuchten Lappen und etwas Spülmittel auf und reibt das Gewebe sauber. Anschließend sollten die Stellen feucht nachgewischt und mit einem Tuch abgetrocknet werden.

Das klappt nicht? Zu einer Möglichkeit mit einem Hausmittel rät Pommer: Die Stelle mit einer Zitronenspalte einreiben, die Reste mit einem Tuch abnehmen und feucht nachwischen.

Vogelkot, der tief ins Gewebe eingedrungen ist, beseitigen Gebissreiniger. Die Tabs werden mit dem Mörser zerkleinert, auf den Vogelkot gestreut, mit einem feuchten Tuch für 30 Minuten abdeckt und schließlich mit viel Wasser abgewischt. „An sich sollten Gartenmöbelbesitzer Vogeldreck schnellstens entfernen, weil er sauer ist und Flecken hinterlässt“, rät Pommer. Und wer sitzt schon relaxt auf solchen Überresten?