EschProbleme beim „Portal Eent“-Immobilienprojekt am Prinzenring: Eine unendliche Geschichte?

Esch / Probleme beim „Portal Eent“-Immobilienprojekt am Prinzenring: Eine unendliche Geschichte?
So sollte das „Portal Eent“ Ende 2024 aussehen. Der Baubeginn ist jedoch nun einstweilen verschoben.  Silverfinch Property & Asset Management

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Das „Portal Eent“-Immobilienprojekt auf dem Grundstück der ehemaligen Losch-Garagen in Esch liegt einstweilen auf Eis. Probleme mit den Bodenanalysen und dem vertikalen Kataster sollen dafür verantwortlich sein. 

Zwischen dem Boulevard Prince Henri und der Victor-Hugo-Straße klafft ein großes Loch. Hier sollen auf rund 11.000 m2 vier Wohnblöcke entstehen: Zwei sechsstöckige Appartmenthäuser mit 54 Einzimmer-, 20 Zweizimmer-, zwei Dreizimmer- und zwei Vierzimmerwohnungen, elf Einfamilienhäuser und ein Studentenheim mit 40 Zimmern. Insgesamt vier Geschäftslokale sollen das Projekt abrunden.

Die Vorbereitungen liefen über das gesamte letzte Jahr und die Erdarbeiten scheinen auf den ersten Blick abgeschlossen. Auch die Abstützungen sind gesetzt. Gebaut wird allerdings momentan nicht, obwohl der Beginn der eigentlichen Bauarbeiten bereits für letzten Sommer angepeilt war. Ende 2024 sollten die Gebäude bezugsbereit sein.

Daraus wird nun aber nichts. In einem eingeschriebenen Brief an die potenziellen zukünftigen Besitzer berichtet die „Portal Eent S.à r.l.“ Mitte Februar von größeren Problemen, die die vertraglich festgeschriebene Fertigstellung infrage stellen. Deshalb müsse man die Reservierungsverträge auflösen und die Anzahlungen zurückzahlen. Studien zur Bodenverseuchung und größere Bodensanierungs-Operationen seien momentan im Gange. Zudem hätten technische Studien ergeben, dass ein Antrag auf eine Änderung der Baugenehmigung in verschiedenen Punkten eingereicht werden müsse. Und man habe große Schwierigkeiten, den vertikalen Kataster des Projekts zu erhalten. Demnach könne man die Fertigstellung nicht mehr zum vorgesehenen Zeitpunkt Ende 2024 garantieren. 

Bei der Stadt Esch zeigt man sich ein wenig überrascht. Den Gemeindediensten sei kein Problem in diesem Sinne bekannt. Auch liege im zuständigen Dienst bis jetzt kein Antrag auf Änderung der Baugenehmigung vor, hieß es auf Tageblatt-Anfrage von der Pressestelle der Stadt. Die Genehmigungen des Projekts waren 2021 erteilt worden. Auch in Sachen Bodenverseuchung habe man keine Information über eventuelle Probleme. 

Lange Vorgeschichte

Das Projekt hat eine lange Vorgeschichte. Ursprünglich sollte hier ein 69 Meter hohes 19-stöckiges Hochhaus entstehen. Entsprechende Pläne wurden im Frühjahr 2015 vorgestellt. Nach dem Widerstand der Anwohner legte die damalige Bürgermeisterin Vera Spautz (LSAP) das Hochhaus im November 2016 ad acta und präsentierte das neue Projekt. Anfang 2018 nahm der Gemeinderat auf Vorschlag der schwarz-grün-blauen Mehrheit unter dem neuen Bürgermeister Georges Mischo (CSV) den entsprechenden Teilbebauungsplan (PAP) einstimmig an.

Ein Jahr später jedoch zog der Schöffenrat die alten Pläne völlig überraschend aus der Schublade und veröffentlichte heimlich, still und leise den modifizierten PAP für das Hochhaus. Und setzte den Teilbebauungsplan wieder auf die Tagesordnung des Gemeinderats, um ihn dann einen Tag vor der Sitzung endgültig zu streichen. Eine Bürgerpetition, zwölf Beschwerden gegen das PAP sowie ein negatives Gutachten des Innenministeriums dürften dabei eine Rolle gespielt haben.

So sieht es momentan auf dem Grundstück der ehemaligen Losch-Garagen aus
So sieht es momentan auf dem Grundstück der ehemaligen Losch-Garagen aus Foto: Philip Michel
Escher
25. März 2023 - 8.23

Und jetzt daraus ein kleinen Park machen mit Bäumen, Bänken, ein Gemeinschaftsgarten. Davon profitiert jeder!!!!