NeujahrsempfangPrivatwinzervereinigung OPVI appelliert an die Politik

Neujahrsempfang / Privatwinzervereinigung OPVI appelliert an die Politik
Minister Lex Delles im Gespräch mit den Bürgermeistern Léon Gloden (Grevenmacher) und Michel Gloden (Schengen) Foto: Editpress/Herbert Becker

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nach coronabedingter zweijähriger Pause hat die Vereinigung der luxemburgischen Privatwinzer „Organisation professionnelle des vignerons indépendants“ (OPVI) wieder zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang einladen können. Im kürzlich erst eingeweihten neuen Weinrefugium von Winzerkollege Claude Bentz in Remich galt es Rückblick auf das vergangene Erntejahr und einen Vorausblick auf die Zukunft der Winzerschaft im Großherzogtum zu halten.

Ein architektonisches Meisterwerk von Architektin Jil Bentz mit Vinothek und luminösem Veranstaltungsraum bot die perfekte Location für den Empfang der OPVI, zu dem zahlreiche Mitglieder der Vereinigung der Einladung gefolgt waren. OPVI-Präsident Erny Schumacher konnte eine stattliche Anzahl ranghoher Vertreter aus der Politik willkommen heißen, allen voran EU-Kommissar Nicolas Schmit (LSAP) und Landwirtschaftsminister Claude Haagen (LSAP), Tourismusminister Lex Delles (DP) und Wohnungsbauminister Henri Kox („déi gréng“).

Erny Schumachers Grußadresse richtete sich weiter an die Vertreter des Weinbauinstitutes IVV, Direktor Roby Ley sowie André Mehlen und Serge Fischer und an die Weinbotschafterinnen aus Grevenmacher und Wormeldingen.

Ein Prosit auf die Luxemburger Mosel
Ein Prosit auf die Luxemburger Mosel Foto: Editpress/Herbert Becker

Zufriedenstellendes Erntejahr

Der Präsident resümierte über ein durchweg gutes Erntejahr 2022, welches von unliebsamen Wetterkapriolen verschont geblieben war. Die Wein- und Crémant-Freunde im Land dürfen sich auf qualitativ hochwertige Erzeugnisse freuen. Dankesworte richtete er sowohl an die Winzerkollegen für die erneut gute Zusammenarbeit in der Vereinigung als auch an Minister Claude Haagen, der das Ressort Weinbau und Landwirtschaft seit einem Jahr führt. An den Minister persönlich und an die Politik im Allgemeinen gerichtet war Schumachers Appell in puncto Pensionen für die Winzer. Es sei unerklärlich und nicht hinnehmbar, dass man für ein jahrzehntelanges Arbeitsleben mit einer Pension von gerade einmal 1.800 Euro seinen Lebensabend bestreiten müsse. Er verlieh seinem Appell Ausdruck und Hoffnung, dass man in der Regierung hier hellhörig werde und eine akzeptable Änderung herbeiführen wird.

Sorgen macht den Privatwinzern auch der erneut gesunkene Konsum und Absatz der luxemburgischen Weine und Crémants. „Wir produzieren Erzeugnisse von höchster Qualität an der Luxemburger Mosel, die denen der Nachbarländer in nichts nachstehen“, betonte der Präsident. Hier gelte es, neue Marketing- und Vermarktungsstrategien zu entwickeln.

Weinbauminister Claude Haagen versprach den Winzern Unterstützung in Sachen Pensionsansprüche
Weinbauminister Claude Haagen versprach den Winzern Unterstützung in Sachen Pensionsansprüche Foto: Editpress/Herbert Becker

Präsident Schumacher geht in den Ruhestand

Minister Claude Haagen seinerseits unterstrich in seiner Gastrede die Bedeutung des Weinbaus für das Großherzogtum. Er sprach seinen Dank aus an die OPVI für eine offene Kommunikation in allen Belangen und die gute Kooperation zwischen OPVI mit ihm persönlich und seinem Ministerium in seinem ersten Dienstjahr in dem Ressort. In puncto Pensionsansprüche versprach der Minister, alle in seiner Macht und seinen Befugnissen stehenden Möglichkeiten auszuschöpfen, um hier eine Änderung anzustreben.

In einem persönlichen Gespräch mit Erny Schumacher während des Empfangs erfuhr das Tageblatt, dass der Präsident im Laufe des Jahres – genauer gesagt: bei der nächsten anstehenden Generalversammlung – sein Amt zur Verfügung stellen und nicht mehr kandidieren werde. „27 Jahre sind genug“, meinte Schumacher. „Ich habe viel bewegen können mit den Winzerkollegen und schaue auf eine erlebnisreiche und wechselvolle Zeit zurück. Jetzt ist es an der Zeit, das Amt in jüngere Hände zu geben.“

Für die Zukunft plant die OPVI, die Präsidentschaft zu reformieren, in dem alle zwei Jahre ein neuer Vorsitz gewählt wird. Details hierzu sollen bei der Generalversammlung beraten und beschlossen werden.

EU-Kommissar Nicolas Schmit (r.) plaudert mit IVV-Direktor Roby Ley (l.) und Wine-Tour-Guide Georges Krack
EU-Kommissar Nicolas Schmit (r.) plaudert mit IVV-Direktor Roby Ley (l.) und Wine-Tour-Guide Georges Krack Foto: Editpress/Herbert Becker

Vinophile Events 2023

Einen Querschnitt der Erzeugnisse aus den Rebenhängen der Luxemburger Mosel kann der passionierte Weinfreund auch im Jahr 2023 ausgiebig degustieren. Hier ein Überblick über die anstehenden Events:
– 4. und 5. Februar: Wine – Cheese – Enjoy
– 14. April: Maacher Wäimoart, Grevenmacher
– 28. und 29. Mai: Wine – Taste – Enjoy
– 16. Juli: Éiner Wenzerdag, Ehnen
– 8. bis 10. September: Drauwen- a Wäifest, Grevenmacher
– 15. bis 17. September: Riesling Open, Wormeldingen

Grober J-P.
25. Januar 2023 - 20.49

"appelliert an die Politik." wir auch, gut, dass keiner uns hört.

Christian
23. Januar 2023 - 14.45

Mat deenen Dionysos Tempelen, déi verschiddener sech op der Musel opgeriicht hunn, kann ee bei deene Revendikatioune nëmmen de Kapp rëselen...

Fuzzi
23. Januar 2023 - 10.48

Nur Winzergejammer, "Subsidius"lässt grüssen.

Jimmy
23. Januar 2023 - 8.37

All Joër daat selwecht Gesouers, Geschmals,Geschleims asv. trotzdem geet ëtt deen doten Betrieber nëtt ësou schlecht, waat hir Pensiounen ugeet do sollen se mol méi abezuelen an nëtt andauernd vum Staat fuerderen, daat leit hinnen alleguer an hirem Gen.