Dienstag9. Dezember 2025

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Gender-JahresberichtPolizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt steigen, Frauen in Führungspositionen bleiben rar

Gender-Jahresbericht / Polizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt steigen, Frauen in Führungspositionen bleiben rar
Begreift den Jahresbericht des „Observatoire de l’égalité entre les genres“ als Ausgangspunkt: Yuriko Backes (DP), Ministerin für Gleichstellung und Diversität Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Die Polizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt steigen, Frauen in Führungspositionen bleiben rar: Am Dienstag stellte das „Observatoire de l’égalité entre les genres“ seinen Jahresbericht 2024 vor. Über Stagnation und Fortschritt.

2024 war Luxemburg in den „Top 10“: Das Großherzogtum landete im europäischen Gender Equality Index auf Platz 7 und gewann 0,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Auf nationaler Ebene bestehen die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern sowie geschlechtsspezifische Risiken allerdings fort – und nehmen teilweise gar zu.

So sind die Polizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt gestiegen: Die Ordnungskräfte rückten letztes Jahr 1.178-mal deswegen aus (2023: 1.057). Das entspricht 98 Einsätzen im Monat. In 287 Fällen erhielt die Tatperson Hausverbot (2023: 246) – 87 Prozent der Tatpersonen waren Männer und 81 Prozent der Überlebenden Frauen. „Die Zahlen zeigen, dass die Kampagnen zur Sensibilisierung und die Hilfsangebote die Opfer ermutigen, die Vorfälle zu melden“, lautet die Interpretation der Berichterstattenden. „Sie können jedoch auch ein Anzeichen dafür sein, dass sich die Situation verschlimmert.“

Observatoire de l’égalité entre les genres

Das Observatoire de l’égalité entre les genres entstand 2019 und fällt in den Zuständigkeitsbereich des Ministeriums für Gleichstellung und Diversität. Die Mitarbeitenden sammeln geschlechtsspezifische Daten in sieben Bereichen: häusliche Gewalt, Arbeit, Entscheidungspositionen, Work-Life-Balance, Bildung, Einkommen und Gesundheit. Die Jahresberichte sind auf mega.public.lu/fr/observatoire-egalite einsehbar. 

Eine weitere Dauerbaustelle ist die Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen. 2024 gab es in Luxemburg kaum Bürgermeisterinnen (20 Prozent), Präsidentinnen von Sportverbänden (20 Prozent) oder weibliche Verwaltungsratsmitglieder börsenorientierter Großunternehmen (23 Prozent). Ein Gleichgewicht zwischen Frauen und Männern scheint nur in den Generalsekretariaten der Parteien (40 Prozent) und im Hinblick auf die Parteipräsidentschaften (36 Prozent) greifbarer. Der Bericht hält weitere Daten bereit, die sich jedoch größtenteils auf die Jahre 2019 bis 2023 beziehen und somit kein aktuelles Stimmungsbild zeichnen. 

Meilensteine

Yuriko Backes (DP), Ministerin für Gleichstellung und Diversität, sieht den Jahresbericht jedenfalls als Basis: „Die Ergebnisse erfüllen keinen Selbstzweck, sondern stellen einen Ausgangspunkt dar, um gemeinsam eine gerechtere und integrativere Gesellschaft anzustreben.“ Damit das gelingt, entwickelt sich auch das Observatoire weiter, wie das Dokument zeigt. In dem Sinne beauftragte das Ministerium für Gleichstellung und Diversität 2024 das „Laboratoire d’études queer, sur le genre et les féminismes“: Die Forschungsgruppe arbeitete Empfehlungen zur nicht-binären Datenerhebung aus. Außerdem wurde die Website des Observatoire neu und benutzerfreundlicher gestaltet.

Für die Ministerin gilt jedoch ein anderer Moment als Höhepunkt. „2024 erreichten wir einen Meilenstein: Das Observatoire erhielt eine gesetzliche Grundlage“, hebt Backes hervor. In dem Rahmen entstand zudem der „Conseil supérieur à l’égalité entre les genres“, der vergangene Woche zum ersten Mal tagte. Er vereint unterschiedliche Personen, u.a. aus der Zivilgesellschaft. Backes zeigt sich erfreut über diese Ereignisse: „Die institutionelle Anerkennung ist unabdinglich für die Entwicklung des Observatoire: Sie stärkt seine Rolle, garantiert sein Fortbestehen und fördert seinen Ausbau.“

fraulein smilla
1. Oktober 2025 - 10.56

Gleichstellung wird erst erreicht sein , wenn das Ministerium fuer Gleichstellung von einem Mann geleitet wird .-Queere und Feministinnen , même combat das stimmt definitiv nicht . Beider Interessen sind nicht mit einander vereinbar .

Adam
1. Oktober 2025 - 9.19

Aber man sieht doch fast nur Frauen in Führungspositionen. Was wollt ihr denn noch? Backes,Back,Merkel,Leyen(von der),Tanson,Margue,"dat vun der Millen",ja sogar die abendlichen Nachrichten oder der Krimi werden von Frauen geführt. Männer werden nicht mehr gebraucht.Doch ,wenn ein Schrankfach zu hoch hängt oder ein Nagel eingeschlagen werden muss,dann dürfen wir ran.
Für den Rest sind wir Barbaren die ihr Testosteron nicht im Griff haben und,weil der Bildungsstand auf dem Niveau von Pixibüchern hängen blieb,ist Gewalt unsere einzige Ausdrucksweise. Es sei denn wir kehren dem weltlichen Betrieb den Rücken und ziehen ein Priestergewand an. Da ist man unter sich und hat für alles eine Erklärung weil man Gott zur Seite hat.