EschPersonalmangel beim TICE: „Das Arbeitsklima ist auf einem Tiefpunkt“

Dem Bussyndikat „Transport intercommunal de personnes dans le canton d’Esch-sur-Alzette“ (TICE) fehlt es an Personal. Das hat der Gewerkschaftsbund OGBL am Mittwochmorgen erklärt. Die Arbeitsbedingungen hätten sich massiv verschlechtert, das Arbeitsklima sei „momentan auf einem Tiefpunkt“. Wegen akuten Personalmangels könnten die derzeitigen Fahrer ihre Ferientage nicht beanspruchen oder würden an ihren freien Tagen zum Dienst gerufen.

Sie seien erschöpft und meldeten sich verstärkt krank, was wiederum mehr Rückrufe der verfügbaren Fahrer bedeute. Der OGBL bezeichnet dies als regelrechten „Teufelskreis“, der nur durch Einstellung von neuem Personal gestoppt werden könne. 

Der OGBL fordert vom Syndikat die Einstellung von 40 bis 50 weiteren Fahrern – allerdings gebe es hier ein weiteres Problem: Die aktuellen Einstellungsprozeduren seien zu schwierig. Die „Epreuve d’aptitude générale“, das Eingangexamen in den kommunalen Dienst, stelle eine Hürde dar: „Ein Scheitern im Eignungsexamen bedeutet eine befristete Einstellung über maximal zwei Jahre und ein Ende der Berufsperspektive als kommunaler Busfahrer.“ Eine weitere Hürde sei der Abschluss der Berufskraftfahrerausbildung, welche als Vorbedingung zur Einstellung gelte. Der Gewerkschaftsbund empfiehlt, dass die vier Wochen lange Ausbildung „als Bestandteil des Praktikums als angehende Busfahrer nach einer Anstellung beim TICE erfolgt“. 

Eine Lösung sei es, Neuanstellungen als „Employé communal“ anstelle befristeter Arbeitsverträge auszuschreiben. „Dies könnte ein wesentlicher Faktor sein, um die Bewerbungswelle beim TICE anzukurbeln“, sagt der OGBL. Das Ziel dieser Forderungen sei, die vorhandenen Busfahrer zu entlasten. „Die Fahrer beim TICE haben Anrecht auf würdige Arbeitsbedingungen, auf ein gesundes Arbeitsklima, dies im Sinne des Schutzes ihrer Gesundheit, ihres Privatlebens und zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer.“