Corona-PandemiePaulette Lenert: „Für mich ist eine zweite Welle da“

Corona-Pandemie / Paulette Lenert: „Für mich ist eine zweite Welle da“
Die Gesundheitsministerin hat am Donnerstagabend den erneuten Anstieg der Infektionszahlen auf RTL kommentiert Foto: Julien Garroy/Editpress

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Die zweite Welle der Pandemie hat Luxemburg erfasst – 163 Neuinfektionen vermeldet das Gesundheitsministerium am Donnerstag. Laut Gesundheitsministerin Lenert müssen neue Maßnahmen zumindest erwogen werden. Klare Ansagen sind allerdings erst nach dem Regierungsrat am Sonntag zu erwarten.

„Für mich ist eine zweite Welle da.“ Dieser Satz hat Paulette Lenert vermutlich einiges an Überwindung gekostet, denn ein Wort aus ihrem Mund hat in der Corona-Pandemie Gewicht. „Wir müssen die Zahlen schnellstmöglich analysieren, um abschätzen zu können, ob wir noch zusätzliche Maßnahmen ergreifen müssen“, erklärte Lenert. Der Prozentsatz der positiven Tests im Verhältnis zur Anzahl an Tests bleibe allerdings „relativ stabil“, so die Gesundheitsministerin im Gespräch mit RTL. Die Neuinfektionen finden hauptsächlich im privaten Bereich statt, eher nicht auf einer großen Party – „es sind kleine Orte, allerdings überall“. Die Informationen, die über das Tracing gesammelt werden, müssten noch nüchtern ausgewertet werden – das genaue Ausmaß der zweiten Welle sei noch nicht abzuschätzen. „Das sehen wir, wenn der Buckel der Kurve erst einmal kommt“, befindet die LSAP-Politikerin und bezieht sich damit auf die grafische Darstellung der Covid-Infektionen über den Zeitraum der Pandemie.

Ob das Gesetz, das heute gestimmt worden ist, noch reichen wird, um das erneute Aufflammen einzudämmen, bleibt laut Lenert abzuwarten. Die Distanzregeln sollen respektiert werden, Menschen sollen ihre privaten Treffen auch im Sitzen abhalten. Lenert hebt indes hervor, dass 40 Prozent der positiven Tests bei Leuten erfolgt sind, die sich zu dem Zeitpunkt bereits in Quarantäne befanden: „Der Aufwand des Tracings fängt an, seine Früchte zu tragen.“ Die Infektionsketten seien auf diese Weise unterbrochen worden. Die Ministerin räumt ein, dass sich auch einige Menschen nicht an die Quarantäne halten – der Großteil würde indes die Regeln befolgen und hätte demnach keine weiteren Menschen angesteckt.

„Mit dem Virus leben“

Die Regierung will bis Sonntag abwarten und die Infektionsentwicklung weiter beobachten. Auf die Frage, ob neue Maßnahmen ins Haus stünden, reagiert das Staatsministerium abweisend: „Die Ausarbeitung der konkreten Maßnahmen obliegt dem Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit den Experten.“ Einen zweiten, vollständigen Lockdown scheint allerdings niemand ins Auge zu fassen: „Wir müssen mit dem Virus leben, bis ein Impfstoff da ist.“ Bis dahin sei es das Ziel, das Gesundheitssystem des Landes nicht zu überlasten, den Verlauf der Krankheit genau zu beobachten und „zielgerichtet einzugreifen.“ Wie genau diese Präzisionsarbeit vonstattengehen soll, darauf hatte am Donnerstagabend noch niemand eine Antwort.

Aber weshalb konnte die Regierung den ersten Lockdown so rasch organisieren und wirkt nun angesichts der zweiten Welle fast schon träge – immerhin zeichnete sich der Anstieg der Infektionszahlen bereits in den Nachwehen des Nationalfeiertags ab. „Am Anfang wussten wir sehr wenig über das Virus. Wir sahen nur die Zahlen – in China und in Italien.“ Die gesamtgesellschaftliche Vollbremsung sei zu dem Zeitpunkt das einzig wirksame Mittel gewesen. „Jetzt, da wir mehr wissen, müssen wir auch vorsichtiger vorgehen. Wir wollen die Leute nicht wieder einsperren, das würden sie nicht ertragen.“ Welche Maßnahmen nun konkret zur erneuten Eindämmung der Pandemie Anwendung finden, werden Xavier Bettel und Paulette Lenert wohl am Sonntag verkünden.

titi
17. Juli 2020 - 19.13

Wir brauchen keine neuen Empfehlungen resp. Massnahmen. Nur eine gute Portion gesunden Menschenverstand. Das ist aber anscheinend zu viel verlangt. Genauso wie es zu viel verlangt ist, sich an die bestehenden Vorschriften zu halten. Im eigenen Interesse. Die Vernünftigen werden für die Dummen mitbestraft. So lange wie wir nicht einsichtig sind sondern uns als Opfer sehen, wird dieser Alptraum kein Ende nehmen. Eigenverantwortung und Disziplin sind mehr wie je angesagt. Aber das sind Tugenden, die scheinbar überholt sind.

HTK
17. Juli 2020 - 9.48

Kann es sein dass es sich noch immer um die erste Welle handelt nur ,dass die Hysterie durch die Testwelle gestiegen ist? Luxemburger werden als Risiko abgestempelt(ich warte auf die Zeichnungspflicht,wie wär's mit einem gelben Mützchen?) und gerade die Belgier(das sind jene die die schlimmsten Werte hatten mit Italien und England) verbieten uns die Einreise. Ein Luxemburger fährt nach Trier mit seinem frischen Negativtest und fängt sich dort das Virus ein bevor er nach Luxemburg zurückkehrt!? Was soll der Quatsch,das sieht nach Panikmache und Hilflosigkeit aus. Dasselbe gilt für die tausende Pendler die täglich nach Luxemburg kommen.

Nomi
16. Juli 2020 - 22.15

Wei'ni kommen dann nei Recomandatio'unen? Di Liberalisei'erung am Sport direkt reckgaengeg machen! Bistro'en un 22h00 zo'u ¨ Keng Kirmessen an der Staat!

Den Däitschen
16. Juli 2020 - 21.23

Ehrlich: Das halte ich für vernünftige Aussagen. Keiner weiß, wie sich der Virus verhalten wird. Und Maske & Abstand sollten eben eingehalten werden.

Miette
16. Juli 2020 - 21.17

Ja, leider ist die zweite Welle nun da. Dank etlicher Mitmenschen, welche sich an die wenigen Regeln nicht halten wollen. Mund/Nasenschutz tragen, Abstand halten und nicht einfach drauf los feiern. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese doch recht einfachen Regeln, nun einprägen, auch in das kleinste Hirnchen. Man bringt nicht nur das Gegenüber in Gefahr, nein auch das eigene Leben. Bleiben sie bitte alle gesund❣❣❣

Liliane
16. Juli 2020 - 21.11

Jo dei 2. Well kent awer just iwer Lëtzebuerg an stoppt op den Grenzen