Dienstag9. Dezember 2025

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Nachruf auf KunstexpertenPaul Bertemes’ Tod hinterlässt eine große Lücke in Luxemburgs Kulturszene

Nachruf auf Kunstexperten / Paul Bertemes’ Tod hinterlässt eine große Lücke in Luxemburgs Kulturszene
Paul Bertemes im Jahr 2019 Foto: Editpres-Archiv/François Besch

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Mit Paul Bertemes verliert Luxemburg einen Kunstexperten und Kenner der nationalen Kunst. Ein Nachruf.

Im Alter von 71 Jahren ist am Sonntag der Journalist, Kurator und Buchverleger Paul Bertemes unerwartet verstorben. Noch im Frühsommer war Bertemes als Kunstvermittler aktiv, doch dann zwang ihn eine Krankheit zur Pause, aus der er nicht zurückkehrte.

Paul Bertemes promovierte nach seinem Studium in Deutsch, Französisch und Kunstgeschichte und war als Kulturjournalist bei der Saarbrücker Zeitung und der Saarland-Zeitung tätig, später in gleicher Funktion bei der Wochenzeitung d’Lëtzebuerger Land, um 1994 in die Presseabteilung der Arbed zu wechseln. Später wirkte er auch als freier Mitarbeiter bei Radio 100,7 mit.

Kurator, Verleger, Autor

2004 gründete er gemeinsam mit Jean Colling die Kulturagentur „mediArt“, leitete jahrelang die gleichnamige Kunstagentur und war als unabhängiger Kunstexperte ein allerseits geschätzter Kurator und Buchverleger. Er stand den Künstlern stets nahe, verwaltete den Nachlass seines Vaters Roger Bertemes und trat für die Kunst der Nachkriegszeit ein.

Er war ein Verfechter der Gründung eines „Lëtzebuerger Konschtarchiv“, um auf diese Weise zur Sichtbarkeit und Förderung Luxemburger Künstler und Künstlerinnen beizutragen. Er strebte auch die Schaffung eines Künstlerlexikons, ähnlich dem Autorenlexikon, an. Unzählig waren seine Einführungen in Ausstellungen, mannigfaltig seine Vorworte in Kunstbüchern und Ausstellungskatalogen.

Zum Dank

Ihm verdanken wir u.a. die interessante Buchreihe der „Atelier-Besuche“ sowie den Sammelband über die Geschichte des renommierten Adolphe-Preises. Paul Bertemes setzte sich für „Art à l’école“ ein, begrüßte die Aktivitäten der Kunstvereine und Künstlervereinigungen, die in seinen Augen eine „verantwortungsvolle Rolle“ im heimischen Kunstbetrieb spielen.

Mit gleicher Energie verfolgte er das Geschehen in der Grenzregion und trug zum Austausch mancher Künstler aus dem Saarland mit der heimischen Kunstszene bei. Er trat stets und überall, ob lokal, regional, national oder international, für die Anerkennung guter Kunst und Aufwertung des Stellenwertes der bildenden Kunst ein. Paul Bertemes war ein aufrichtiger und offener Mensch, der eine große Lücke in der Kulturszene hinterlässt. Seinen Angehörigen gilt unser aufrichtiges Beileid.

Schmit Clement
17. Oktober 2024 - 1.35

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