Optimismus und Schwarzmalerei

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Beim traditionellen Neujahrsempfang des Handwerks gab es gut gelaunte Aussichten – aber auch Warnungen vor Sorglosigkeit.

Die Digitalisierung wird die Gesellschaft, aber auch das Handwerk grundlegend verändern. Das war eine der Botschaften beim traditionellen Neujahrsempfang des Handwerks.

Am Dienstagabend hatte die „Chambre des métiers“ gemeinsam mit der „Fédération des artisans“ zu ihrem Neujahrsempfang geladen. Tom Oberweis, seit letztem Sommer Präsident der Handwerkskammer, ging in seiner Rede unter anderem auf die Digitalisierung ein.

„Die Digitalisierung ist dabei, unsere Gesellschaft tiefgreifend zu verändern“, so Oberweis. Dies sei nur eine der vielen Herausforderungen, der sich auch das Handwerk stellen muss. Es gäbe aber auch eine ganze Reihe politischer und wirtschaftlicher Ereignisse, die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in Luxemburg haben können. Die Wende in der US-Politik, die europaskeptische Stimmung und die Brexit-Verhandlungen seien alles Faktoren, die die Konjunktur belasten könnten.

Veränderung durch Digitalisierung

Das gegenwärtig robuste Wirtschaftswachstum „ist positiv für unsere Betriebe und unsere Gesellschaft“, so Oberweis. „Darüber können und sollten wir uns freuen.“ Dennoch übt sich Oberweis in Schwarzmalerei, weil er die Frage aufwirft, ob die Staatsfinanzen des Großherzogtums nachhaltig seien. Dabei hat Luxemburg mit aktuell knapp unter 20 Prozent die zweitniedrigste Verschuldungsquote in der EU.

Außerdem sind die öffentlichen Finanzen seit Jahren im schwarzen Bereich. Im laufenden Jahr könnte der Haushaltsüberschuss sogar 2,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen.

Die Luxemburger Handwerksbetriebe „wollen auch in Zukunft hochwertige Arbeitsplätze anbieten“, so Oberweis weiter. Er unterstreicht die regionale Verankerung des Sektors.
Das Handwerk zeichne sich aber auch durch seine Dynamik im Bereich Innovationen aus und sei als „Melting Pot“ ein „wichtiger Integrationsfaktor unserer Gesellschaft“, sagt Oberweis. „Drei Initiativen, die positive Auswirkungen auf das Handwerk haben werden, sind ohne Zweifel die Steuerreform, die eine wichtige KMU-Komponente enthält, der „Pakt Pro Artisanat“ und die Investitionsmaßnahmen, die auf dem Instanzenweg sind“, so Oberweis.

Allerdings sieht der Präsident der Handwerkskammer Probleme bei der Landesplanung. „Betriebe brauchen Platz“, merkt Oberweis an. Zwar seien im Budgetgesetz 65 Millionen für den Kauf von Grundstücken für die Unternehmensansiedlung vorgesehen, aber die „Plans sectoriels“ seien noch immer nicht da. Auch das Problem der Bauschuttdeponien muss schnellstmöglich gelöst werden.

Diese zentralen Fragen der Landesplanung seien ungelöst und ließen kleine und mittlere Betriebe und ihre Investitionspläne in der Schwebe. „Muss man denn wirklich Google heißen, um hier im Land ein Grundstück zu bekommen?“, fragt Oberweis.

Jemp
9. Januar 2018 - 22.15

Tja, die Handwerker. Einer fuhr bei mir in einem Mercedes XXSSLL (oder was weiß ich) vor und machte mir für eine genau festgelegte Arbeit ein Devis über +-10000€. Ein anderer kam mit einem Renault Kango (?) und fragte 1800€ für die gleiche Arbeit. Was soll man da denken, was soll man da noch glauben?