Neue VarianteOmikron versetzt die Welt in Alarmzustand

Neue Variante / Omikron versetzt die Welt in Alarmzustand
Wegen der neu entdeckten Omikron-Variante kommt es weltweit wieder zu Reiseeinschränkungen Foto: Mohd Rasfan/AFP

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Die neu entdeckte Omikron-Variante des Coronavirus versetzt die Welt in Alarmzustand. Immer mehr Länder meldeten am Montag Infektionsfälle mit dem neuen Erreger, die G7-Staaten forderten „dringende Maßnahmen“ gegen die Verbreitung der Virusvariante. Die Vereinten Nationen kritisierten allerdings die Reisebeschränkungen vieler Länder für das südliche Afrika, wo Omikron als erstes identifiziert worden war.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte das weltweite Risiko durch Omikron am Montag nach oben – von „besorgniserregend“ auf „sehr hoch“. Ein starker Anstieg der Infektionsfälle könnte schwerwiegende Folgen haben, warnte die UN-Organisation. In Südafrika rechneten Experten bereits mit explodierenden Fallzahlen. Dort war die Entdeckung der neuen Coronavirus-Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 am Donnerstag bekannt gegeben worden.

Nach Angaben südafrikanischer Wissenschaftler könnte die Variante wegen der ungewöhnlich vielen Mutationen noch ansteckender als die weltweit grassierende Delta-Variante sein – und die Impfstoffe weniger wirksam machen. Die WHO wies auf die vielen noch bestehenden Unsicherheiten zur Übertragbarkeit und Gefährlichkeit der neuen Virusvariante hin. „Bisher wurden keine Todesfälle im Zusammenhang mit der Omikron-Variante gemeldet“, betonte die Organisation.

Die Gesundheitsminister der G7-Staaten Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, USA, Kanada und Japan lobten in einer gemeinsamen Erklärung „die vorbildliche Arbeit Südafrikas bei der Entdeckung der Variante und der Warnung anderer vor ihr“. Allerdings hatten die G7 und viele weitere Länder kurzfristig den Flugverkehr mit Südafrika und anderen Ländern der Region eingestellt, was unter anderem die Regierung Südafrikas scharf kritisierte.

Pretoria bedauerte die Reisestopps am Montag erneut. Insbesondere, dass auch afrikanische Länder derartige Maßnahmen ergriffen hätten, sei „traurig“, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums. Auch die WHO plädierte dafür, die Grenzen weiterhin offen zu halten. Japan und Australien führten dennoch weitere Reisebeschränkungen ein.

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich „sehr besorgt über die Isolation der Länder des südlichen Afrikas“. Die Menschen dort dürften nicht für das „unmoralisch niedrige Niveau der in Afrika verfügbaren Impfstoffe verantwortlich gemacht und bestraft werden“, kritisierte er. Experten hatten seit längerem gewarnt, dass der Impfstoffmangel in Afrika das Entstehen neuer Virusvarianten begünstigen könnte. China versprach den Ländern in Afrika am Montag eine Milliarde Impfdosen.

Trotz der Reisebeschränkungen tritt Omikron insbesondere in Europa immer häufiger auf. In Schottland wurden am Montag sechs Fälle registriert. Da bei einigen von ihnen keine direkte Verbindung zu Reisen ins südliche Afrika bestehe, sei von ersten Übertragungen innerhalb Schottlands auszugehen, sagte der stellvertretende Regierungschef John Swinney. In Österreich bestätigte sich im Fall eines Südafrika-Rückkehrers der Omikron-Verdacht, ebenso in Spanien.

Spezielle Auffrischungsimpfung

Auch in Deutschland wurden weitere Verdachtsfälle bekannt. Nordrhein-Westfalen meldete einen dritten Verdachtsfall im Kreis Kleve. Zuvor hatten Düsseldorf und Essen bereits erste Omikron-Verdachtsfälle gemeldet. In Hessen wurde ein Fall bestätigt, in Bayern gibt es drei hochgradige Verdachtsfälle.

In vielen Ländern werden Verdachtsfälle unter strenge Beobachtung gestellt. Dennoch schaffte es in den Niederlanden am Sonntag ein Paar, aus einem Quarantänehotel zu fliehen. Es wurde in einem Flugzeug, das gerade nach Spanien starten sollte, festgenommen und erneut unter Quarantäne gestellt.

Großbritannien öffnete vor dem Hintergrund der Ausbreitung der Omikron-Variante die Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus für alle Erwachsenen. Bislang konnten sich lediglich über 40-Jährige sechs Monate nach ihrer vollständigen Impfung einen „Booster“ holen.

Omikron sei „ein Grund zur Besorgnis, aber kein Grund zur Panik“, sagte US-Präsident Joe Biden. „Wir haben heute mehr Mittel zur Bekämpfung der Variante als jemals zuvor.“

Der US-Pharmakonzern Pfizer erklärte, bereits an einer speziellen Auffrischungsimpfung gegen die neue Variante zu arbeiten. Erste Tests würden durchgeführt, sagt Pfizer-Chef Albert Bourla. „Ich denke nicht, dass das Ergebnis sein wird, dass das (derzeitige) Vakzin nicht schützt.“ Aber sollte es tatsächlich weniger schützen, werde ein neues Mittel entwickelt. Ähnlich äußerten sich auch die Entwickler des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V. (AFP)

Observer
30. November 2021 - 11.27

Nur die Chinesen scheinen alles richtig zu machen. Die anderen laufen nur hinterher und haben keine Kontrolle!