„Ohne Chargés keine Schule“

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Seit Schulbeginn ist knapp ein Monat vergangen und die Konflikte zwischen Gewerkschaften und Bildungsministerium scheinen kein Ende zu nehmen.
Bei der Rentrée hatten die Gewerkschaften bereits geklagt, es gebe zu wenig Lehrer und das Ministerium habe Nachhilfestunden und Klassen für geflüchtete Kinder streichen müssen, damit vor jeder Klasse auch ein Lehrer steht.

Danach hatte sich das Personal der Sonderpädagogik in Form der Lehrergewerkschaft SEW/OGBL zu Wort gemeldet. Es beklagte sich darüber, dass seine Mitarbeiter aus dem bisherigen System abseits der regulären Schulen herausgenommen wurden und der regulären Hierarchie unterstellt worden sind.

Am Donnerstag gingen nun die Gewerkschaften SEW/OGBL und der Landesverband auf eine neue (ewige) Baustelle ein: die Arbeitssituation der Lehrbeauftragten, der sogenannten „Chargés“. Laut Aussagen der Gewerkschaften kommen auf 4.000 Lehrer in den Grundschulen in Luxemburg rund 1.000 dieser Lehrbeauftragten. Ohne sie könne der Unterricht gar nicht stattfinden, betonten die Gewerkschaftsvertreter auf einer Pressekonferenz am Donnerstagmorgen mehrfach. Obwohl sie die gleiche Arbeit verrichten wie die Lehrer, würden sie anders behandelt werden.

Weniger Entlastung im Alter

Zum Beispiel sei es so, dass Lehrer ab einem gewissen Alter einige Stunden weniger arbeiten als jene, die jünger sind. Diese „Décharge“ erhalten ihre Kollegen, die Lehrbeauftragten, auch. Sie würden jedoch um weniger Stunden entlastet. Zudem würde oft von den Schulen gefordert, dass die „Chargés“ sich „intern“ organisieren, wenn es darum geht, diese „Décharge“ zu nutzen.

Insbesondere wegen des Lehrermangels wäre dies nun schwieriger, so die Gewerkschaften. Ebenfalls gebe es „Chargés“, die über viele Jahre (manche bis zu zehn) einen befristeten Arbeitsvertrag haben. Eigentlich darf es diese Form des Arbeitsvertrags in Luxemburg nur unter bestimmten, im Arbeitsgesetz klar definierten Umständen geben und sie darf niemals mehr als zwei Jahre aufrechterhalten bleiben. Wenn ein Arbeitgeber einen Arbeitnehmer danach weiter beschäftigen will, muss er ihm einen unbefristeten Vertrag geben. Bildungsminister Claude Meisch habe in dieser Sache eine Korrektur vorgenommen und 63 dieser Lehrbeauftragten einen unbefristeten Vertrag gegeben.

Der Wunsch nach Stabilität

Im Gegensatz zu regulären Lehrkräften müssten die „Chargés“ sich jedes Jahr neu bei den Schulen bewerben, in der Hoffnung, dort weiterhin angestellt zu bleiben. Deshalb forderten die Gewerkschaften, dass „Chargés“, die „eine Reihe von Jahren in einer Gemeinde sind“, dort bleiben können, um „die Kontinuität und Stabilität zu garantieren“.
Kein Verständnis zeigten die Gewerkschaften auch dafür, dass im Rahmen des Lehrermangels zu Beginn des Jahres offenbar „lokal begrenzt“ einige Mitarbeiter nach einem Lehrgang von fünf Tagen statt vier Wochen eingestellt worden sind. Informationen hierüber seien aber schwer herauszufinden.

Der FNCTTFEL-Landesverband und SEW/OGBL hätten nie eine spezielle Laufbahn für die Lehrbeauftragten schaffen wollen, erklärte die Gewerkschaft. Allerdings sei es eine Realität, dass die Lehrbeauftragten seit Jahrzehnten dazu beitragen, den Lehrbetrieb aufrechtzuerhalten. Zudem warnten die Gewerkschaften SEW/OGBL und Landesverband, dass von den Lehrbeauftragten viele in absehbarer Zeit in Rente gehen würden und damit wieder ein Mangel an Lehrkräften entstehen könne, wenn nicht frühzeitig etwas unternommen werde.

Chrigeline55
17. Oktober 2017 - 16.58

Wann all Strecker raissen mam Personal si Gottseidank nach emmer d'Educateuren an d'Educatrissen do dei ee kann asetzen.Si kaschte baal naischt, sin emmerhin mei professionnell wei di topech Hausfraen (@Martine), si gewinnt am Team ze schaffen a fir emgefale Schief a Vandalismus an de Schoulbusser de Kapp dohin ze halen, an hu virun allem guerkeen Usproch op eng Altersdecharge. Do haett der all Problem geleist!!!

Jim Knopf
14. Oktober 2017 - 10.44

Ech si Chargé de Cours wëll ech de Schoulmeeschter Examen nët packen ech hätt aawer gaer déi selwecht Pay a Rechter wéi de Schoulmeeschter et ass ongerecht. An Ech si Schulmeeschter, sinn ech da wierklech een Dabo dass ech meng Schoule packen déi ganz Coursë machen fir dass dann deen aaneren daat selwecht kritt ewéi ech. Wië vun eis 2 huet dann elo Recht???? Wéi konnten se fréier nëmme Schoul haale wou 1 Schoulmeeschter pro Klass do woar, a platzeweis esouguer 1 Schoulmeeschter parallel 2 oder 3 Klassen hat?

Pol
14. Oktober 2017 - 10.43

wann de meisch an de men uerdentlech géifen personal plangen, laangfristeg, da géifen et keng chargés, an all kand hätt recht op en richtegen schoulmeeschter, amplaz just 60%

Martine
14. Oktober 2017 - 10.40

ech si strikt géint chargés, dat sinn zum deel wiirklech topesch hausfraen, déi 0 ahnung vu schoulhalen hunn, mat ach a krach eng première hunn ma just "schaffe" wellen, wann hir eegen kids an der schoul sinn. a well si jo kanner hunn, kennne si automatesch schoul halen, no 5 deeg!? "stage". Dofir huet brevetéiert lehrpersonal en numerus clausus, 4 joer uni plus nach 3 joer stage an e concours d'admission vum men!!! On ne mélange pas les serviettes et les serpillères! Wellt dir e chargé fir aer kanner? oder dat bescht? Wellt regierung net vleit och chargés bei den dokteren, oder coiffeuren... fir ons kanner? 5 deeg nokucken geet jo duer als formatioun...!?

Tom
14. Oktober 2017 - 0.55

Bedauerlicherweise führt dieser Konflikt zwischen den beiden Parteien zu einem weiterem Problem, dass nicht ungeachtet bleiben sollte. Die angestellten Lehrer in den Schulen müssen sich wie schon immer mit Gewaltbereiten Schülern (auch in der Vorschule) auseinandersetzen, allerdings fehlt ihnen die nötige Unterstützung seitens des dafür ausgebildeten Fachpersonals. Ihnen sind die Hände die gebunden und wie müsste ein solcher Lehrer/in denn handeln, anfassen ist kaum erlaubt.

Anne
13. Oktober 2017 - 15.19

Chargéen hun Wiel fir op der Uni hier Formatioun no ze machen ,firwaat machen der vill et net. Et heescht de Concour as ze schwéier, mais déi wouh hier 4 Joer mussen maan as de Concour deen selwecheten.Wouh as do den Problem.Konditiounen sollen a mussen fir jidderéen selwecht sin ,an et kann net sin dass munnech Leid mëngen sie keinten zu der Hönnerschterdier eran kommen. Studenten déi dann elo mussen 4 Joer machen ,déi fillen sech jo komplett ver.....Jo ,Schoul brauch Chargéen mais dann hun ech keen Recht ebemol Fiederungen ze stellen,wann ech net déi Ausbildung hun déi een misst hun

Serenissima, en Escher Jong
13. Oktober 2017 - 14.40

Vielleicht sollte die Regierung einmal klarstellen was ihre Politik ist: will man langfristig die Chargés als normale Lehrkräfter einführen weil das billiger ist als die anderen Voll-Lehrer die einfach zu teuer sind weil sie ungefähr das doppelte verdienen als Chargés; falls dies die Absicht der Regierung ist langfristig diesen Weg zu gehen sollte sie es auch klar stellen, und auch was ihre Absichten im Sekundarunterricht Bereich sind....wo man ja auch immer mehr Chargés einsetzen tut weil ja auch die Voll-Sekundarlehrkräfte einfach zu teuer sind.....