OGBLPräsidentin Nora Back: Kurzarbeit muss  verlängert werden

OGBL / Präsidentin Nora Back: Kurzarbeit muss  verlängert werden
OGBL-Präsidentin Nora Back Foto: Editpress/Julien Garroy

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Die Gewerkschaften hätten momentan „auf allen Fronten viel zu kämpfen“, sagt OGBL-Präsidentin Nora Back im Gespräch mit RTL am Donnerstagmorgen. In ihren Augen führe aber kein Weg daran vorbei, dass die Regierung die Maßnahme der Kurzarbeit noch über den 31. Dezember hinweg verlängern muss. 

Aktuell würden sich in allen wirtschaftlichen Sektoren Schwierigkeiten zeigen. Das sagt OGBL-Präsidentin Nora Back im Gespräch mit RTL am Donnerstagmorgen. Man würde sich als Gewerkschaft überall dafür einsetzen, dass die Menschen weiter in Arbeit bleiben würden. Und sie kritisiert: Noch längst nicht alle Restrukturierungen seien auch wirklich durch die Corona-Krise bedingt. 

„Die Kurzarbeit muss über den 31. Dezember hinaus verlängert werden“, macht Back außerdem deutlich. Das sei ein wichtiges Instrument, das die Corona-Krise relativ gut abgefedert hätte und das es Luxemburg nun erlaube, besser dazustehen als die Nachbarländer. Aber nun die Kurzarbeit wieder abzuschaffen, sei falsch. Back warnt, dass die aktuelle Krise noch nicht vorbei sei und auch ihre wirtschaftlichen Auswirkungen noch längst nicht überstanden seien. „Wir müssen verhindern, dass es zu einer ganz schlimmen sozialen Krise kommt“, so Back. Deswegen müsse es in ihren Augen auch eine Reform des Arbeitsrechts geben. Nachgebessert werden müsste unter anderem beim „Plan de maintien de l’emploi“. 

Reform des Arbeitsrechts

Außerdem sei nun nicht der Zeitpunkt, um eine Sparpolitik zu fahren. Man müsse die Wirtschaft wieder aufbauen und Arbeitsplätze erhalten. Dafür brauche es die Kaufkraft der Leute und die erreiche man nur, wenn die Haushalte wieder mehr Einkommen hätten. Es sei also höchste Zeit für „mehr Steuergerechtigkeit“. Über die Aussagen des ehemaligen CSV-Ministers Luc Frieden, dass das Steuersystem extrem gerecht sei, kann sich Back nur wundern. Es gebe große Unterschiede und das Kapital müsse dringend stärker besteuert werden. Als Beispiel nennt Back etwa die Stock Options, die laut Koalitionsvertrag abgeschafft werden sollten und immer noch existieren, oder die Diskussion rund um die „Fonds d’investissement spécialisés“ (FIS). 

Zum Thema Wohnungsbaukrise sagt die OGBL-Präsidentin, dass sich wegen der steigenden Immobilienpreise und des fehlenden Angebots an wirklich preiswerten Wohnungen Ärger und Frust bei der Bevölkerung aufbauen würden. „D’Leit si rosen“, sagt Back. Es könne nicht sein, dass nur ein paar wenigen der Großteil der Immobilien in Luxemburg gehöre. 

Kier
8. Oktober 2020 - 19.30

Wenn Kurzarbeit verlängert wird, dann ist es ja normale Arbeit.?