Gewerkschaft / OGBL fordert professionalisierte Ausbildung von Sicherheitsleuten in Luxemburg

Der „Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg“ fordert, dass im Bewachungsgewerbe eine vereinheitlichte Ausbildung eingeführt wird, damit alle Fachkräfte in dem Bereich ausreichend qualifiziert sind. Laut der Gewerkschaft soll damit die „Verschlechterung des Berufsstandes“ gestoppt werden.
Über private Sicherheitsfirmen gibt es in Luxemburg bereits seit einiger Zeit Diskussionen – der Hintergrund ist vor allem der Einsatz solcher Firmen im Bahnhofsviertel in der Hauptstadt des Großherzogtums (das Tageblatt berichtete). Der „Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg“ (OGBL) hat am Donnerstag in einer Pressemitteilung gefordert, dass die Qualifikation von Sicherheitsleuten in Luxemburg professionalisiert wird.
In dem Schreiben erklärt der OGBL: „Da der Beruf des Wachmanns ein Beruf mit viel Verantwortung ist, ist es zwingend erforderlich, dass die Agenten qualifiziert sind und dass diese von anerkannten, an die luxemburgische Gesetzgebung angepassten Schulungen profitieren können.“ Der Gewerkschaft sei es wichtig, dass der Beruf geschützt ist und nur ausgebildete Personen ihn ausüben können. Während der Gesundheitskrise sei beispielsweise beobachtet worden, dass Menschen aus anderen Berufen ohne eine entsprechende Ausbildung in den Sicherheitsbereich versetzt worden seien, sagt der Gewerkschaftsbund. „Natürlich waren diese Personen für die ihnen übertragenen Aufgaben nicht geeignet und ihre Sicherheit konnte nicht mehr gewährleistet werden“, heißt es in dem Schreiben weiter.
Im Zuge der Professionalisierung des Berufsstandes fordere der OGBL deshalb – ebenso wie die „Chambre des salariés“ und die „Chambre des métiers“ – die Einführung eines CCP „agent de sécurité“. Dabei solle auch eine klare Definition der Aufgaben von Sicherheitsleuten festgehalten werden. „Die Handlungsfähigkeit und Eingriffsbefugnis des Wachpersonals muss klar definiert sein, denn allzu oft wird das Wachpersonal als ‚Alleskönner‘ eingesetzt“, erklärt die Gewerkschaft. „Sie werden zum Beispiel gebeten, den Müll rauszubringen und die Pflanzen zu gießen – um diese Vermischung der Aufgaben zu verhindern, fordert der OGBL eine klare Abgrenzung der Aufgaben.“
Im weiteren Verlauf der Pressemitteilung schreibt der Gewerkschaftsbund, dass das aktuelle Gesetz nicht die Veranstaltungsbranche abdecke. „Leider gibt dies einigen Unternehmen die Möglichkeit, sich der Verpflichtung zur Anwendung des Tarifvertrags für das Sicherheitsgewerbe zu entziehen, obwohl sie tatsächlich Sicherheitstätigkeiten ausüben“, so der OGBL. „Das bekannteste Unternehmen ist Schmitt Security, das unter dem Deckmantel des Eventmanagements in Wirklichkeit Personen- und Objektschutz betreibt.“ Die Gewerkschaft verurteile diese „Praktiken des Sozialdumpings und des unlauteren Wettbewerbs“ und fordere klare Regelungen für die Beschäftigten in der Veranstaltungsbranche. Zudem sei eine Mindestquote an Mitarbeitern für bestimmte Tätigkeiten nötig, um die Sicherheit der Kunden und der bewachten Fläche vollständig zu gewährleisten.
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