„Nicht rechnen“: Déifferdeng 03 und der Traum vom Europapokal

„Nicht rechnen“: Déifferdeng 03 und der Traum vom Europapokal

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Mickaël Garos hat unter Neu-Trainer Paolo Amodio seine drei ersten Saisontreffer geschossen. Nicht nur beim 30-jährigen Franzosen hat der Coach das Feuer neu entfacht. Während vor drei Monaten noch von Abstiegsängsten die Rede war, würde das Abrutschen auf Platz fünf für Déifferdeng 03 so kurz vor dem Ziel eine Enttäuschung darstellen. Doch gegen die Fola und Mondorf stehen noch zwei schwere Spiele vor der Tür.

„Es wäre wohl schwer zu verkraften, wenn wir die Saison jetzt nicht auf Platz vier beenden würden.“ Mickaël Garos spricht das aus, was wohl gerade jedem Differdinger durch den Kopf geht. 19 Punkte in sieben Spielen holte die Truppe unter Trainer Paolo Amodio. Zwei Spiele trennt das Ensemble von Präsident Fabrizio Bei jetzt noch vom Saisonziel, dem Europapokal. „Das spürt man logischerweise auf mentaler Ebene, aber auch in den Beinen“, erklärt der Mittelfeldspieler.

Er selbst hat am 7. April sein erstes Saisontor gemacht. Gegen Hostert und zuletzt gegen die Jeunesse kamen noch zwei hinzu. „Eigentlich bin ich es ja nicht gewohnt, oft zu treffen. Aber der Trainer verlangt von mir, dass ich auch mal mit nach vorne gehe. Ich muss zugeben, dass es mir gefällt“, meint Garos bezüglich der taktischen Ausrichtung. Zwar habe die Jeunesse den Ball monopolisiert, trotzdem sei die D03-Konterstärke am Sonntag beim 2:0-Erfolg ausschlaggebend gewesen. Die Escher warfen ihm während dieser Begegnung eine Schwalbe vor – welche den Strafstoß und das erste Tor zur Folge hatten. Garos sieht die Gründe für den Sieg logischerweise woanders: Die alten Tugenden, wie „Solidarität, Kompaktheit und die letzte Überzeugungskraft“, sind der Schlüssel zur Differdinger Erfolgssträhne.

Dies hat bei der deutlichen 0:3-Niederlage gegen die Escher Fola im Hinspiel gefehlt. „Wir waren nicht aggressiv, haben unsere Zweikämpfe verloren. Die Niederlage war logisch.“ Garos und Co. wollen deshalb am Sonntag (16.00 Uhr) ein anderes Gesicht zeigen. „Sie haben die Europa-League-Qualifikation ja eigentlich schon in der Tasche (den Fall gesetzt, Platz vier ist „europäisch“, d.Red.). Man könnte darauf spekulieren, dass sie es etwas lockerer angehen werden. Aber davon gehe ich nicht aus.“

Racing blüht wieder auf

Stattdessen käme es einem Schuss ins Knie gleich, sich darauf zu verlassen, dass das Auswärtsspiel in Mondorf am letzten Spieltag zum Selbstläufer werde. „Wir dürfen in dieser Situation keine Rechenspielchen machen. Einen Punkt gegen die Fola einzufahren, wäre wohl nicht schlecht. Differdingen hat sich in den letzten Jahren in Mondorf immer schwergetan. Zudem wird der Trainer wohl nicht gegen sein ehemaliges Team verlieren wollen …“ Denn die Konkurrenz sitzt D03 im Nacken: Der Racing ist wieder aufgeblüht und auch Niederkorn hat trotz des Debakels in der Hauptstadt nur drei Punkte Rückstand auf den Lokalrivalen. „Der Kalender spielt eher dem Progrès in die Karten“, analysiert der ehemalige Gelb-Schwarze das Restprogramm.

Sein Ex-Verein bekommt es am Sonntag mit dem Tabellendritten Jeunesse zu tun, danach warten die bereits abgestiegenen Rümelinger. „Für mich ist dieses 0:5 kein positiver Faktor. Im Gegenteil. Sie werden reagieren wollen. Der Coach hat die Mannschaft im Laufe dieser Woche wohl wieder wachgerüttelt“, meint Garos bezüglich der traumatischen Woche des direkten Europa-League-Konkurrenten.

Obwohl er selbst noch nicht weiß, wie es um die eigene Zukunft steht – „darüber zerbreche ich mir den Kopf jetzt noch nicht“ –, hat er nur ein einziges Ziel: „Die Saison als Europa-League-Teilnehmer abzuschließen“. Ob der vom F91 ausgeliehene Mittelfeldspieler tatsächlich in den Genuss dieses Wettbewerbs kommen wird, entscheidet sich in den nächsten Wochen: „Ich weiß nicht, wie meine Zukunft aussieht. Mein Einzelschicksal spielt derzeit keine Rolle. Aber welcher Spieler würde nicht gern in Differdingen spielen …?“ Präsident Fabrizio Bei dagegen wird etwas deutlicher: „Es ist noch nichts konkret, aber es ist unser Wunsch, dass er bleibt.“