Eine effizientere Planung des Bustransports, ein Ausbau der Avenue de l’Europe und neue Bahnverbindungen zwischen Bascharage und Differdingen: Das sind die Eckpfeiler des neuen Mobilitätskonzepts für die Kordall-Gemeinden.
Ein Problem stellt sich ganz besonders für den Süden: Ein Großteil der Pendler aus den Nachbarländern (32 Prozent) bleibt in der Region. Für sie ist jedoch das Angebot, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen, noch sehr eingeschränkt. Das Mobilitätsministerium plant deshalb, auch einige RGTR-Linien bis über die Grenze fahren zu lassen.
Auf luxemburgischer Seite sind rund zwei Drittel der Fahrten auf den urbanen Süden beschränkt. Petingen steht innerhalb der Region an vierter Stelle der angefahrenen Ziele, die Ortschaft Rodange an sechster Stelle. Die Hälfte aller in Petingen gemessenen Fahrtbewegungen ist interkommunal; das erste außerhalb der Gemeinde angefahrene Ziel ist – wegen des dortigen Supermarkts – derweil Käerjeng. Es bestehe ein großes Potenzial innerhalb der Gemeinde für die sanfte Mobilität.
Das Ziel des neuen Verkehrskonzepts ist es, bis 2025 doppelt so viele Menschen mit dem öffentlichen Transport zu befördern als bisher. Regional soll das u.a. durch ein neues Gleisdreieck zwischen Differdingen und Bascharage erreicht werden; die Bewohner aus dem Raum Differdingen müssen dann nicht mehr in Esch/Alzette umsteigen, um nach Luxemburg-Stadt zu fahren. Allerdings könnten die Verbindungen zwischen Petingen und Esch von momentan vier pro Stunde auf zwei reduziert werden.
Vierspurige Avenue de l’Europe
Um den Transitverkehr aus Petingen herauszuhalten, sieht der nationale Mobilitätsplan vor, die Avenue de l’Europe (d.h. die Collectrice zwischen Rodange und Bascharage) auf vier Fahrspuren auszubauen. Romain Scheuer („déi gréng“) bemerkte, dass ein solcher Ausbau keinen Sinn mache, wenn auf der anderen Seite der Grenze nicht das Gleiche getan werde, ansonsten es nicht weniger Staus würden. Laut dem Vertreter des Mobilitätsministeriums gibt es bereits dementsprechende Gespräche mit der belgischen Seite.
In der Gemeinde soll es in den kommenden Jahren zu einer Neuorganisation einiger Buslinien kommen. Ab Dezember 2025 soll ein Fahrplanwechsel stattfinden, weitere Änderungen folgen. Die Linie 1 des TICE und die Linie 609 des RGTR fahren zum großen Teil parallel; ab 2030, wenn die schnelle Tram bis nach Foetz fährt, könnten beide Linien kombiniert werden. Die Anzahl der Busse könnte allerdings schon ab 2025 in den Spitzenzeiten erhöht werden. Mittelfristig würde die TICE-Linie 1 nicht mehr bis Lamadelaine fahren; diese Teilstrecke würde in die Linie 14 integriert werden. Das Mobilitätsministerium schlägt außerdem vor, dass die Linie 14 ab dem kommenden Jahr bis zum „Aquasud“ nach Differdingen fährt.
Zusammengelegt werden könnten ebenfalls die TICE-Linien 3 und 13, welche ebenfalls größtenteils die gleiche Strecke befahren. Die Taktfrequenz könnte auf 15 Minuten erhöht werden. Einziges Bedenken hierbei seitens des Ministeriums ist die vielleicht zu hohe Verkehrsbelastung in den betroffenen Wohnvierteln. Der Vertreter des Mobilitätsministeriums unterstrich jedoch, dass diese Vorschläge nicht endgültig seien.
Das Mobilitätskonzept wurde derweil einstimmig von Gemeinderat befürwortet.
De Maart

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