Eine wertvolle TruppeNeuer Verhaltenskodex für Luxemburger Armee

Eine wertvolle Truppe / Neuer Verhaltenskodex für Luxemburger Armee
Die Charta soll den Militärangehörigen Werte vermitteln, die sie auch dann vorleben können, wenn sie mit dem Roten Löwen in eine Auslandsmission ziehen Foto: Editpress/Isabella Finzi

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Die Luxemburger Armee hat sich erstmals eine Wertecharta zugelegt. Aus dieser will der Generalstab nun bis Ende des Jahres einen militärischen Verhaltenskodex ableiten, der nicht nur zum Erfolg künftiger Missionen beiträgt. Den Soldaten soll die Charta auch helfen, Luxemburg würdig im Ausland zu vertreten.

Über das Resultat freue er sich ganz besonders, betonte Verteidigungsminister François Bausch („déi gréng“) zu Beginn seiner Ausführungen am Donnerstag. Die Luxemburger Armee hat sich eine Wertecharta zugelegt, zum ersten Mal in ihrer Geschichte. Ausschlaggebend sei aber nicht allein nur die Tatsache oder der Inhalt: Lob zollte der Minister vor allem der Art und Weise, wie das Dokument zustande kam. Neben der partizipativen Herangehensweise betonte er vor allem das große Engagement, mit dem die Militärangehörigen diese Mission in Angriff nahmen. Natürlich im übertragenen Sinne.

Dass die Luxemburger Armee in diesem Zusammenhang eine Vorreiterrolle in Europa einnehmen konnte, erfüllte den zuständigen Minister sichtlich mit besonderem Stolz. Neben etlichen Glückwünschen habe er auch Ankündigungen anderer Streitkräfte vernommen, sich am Luxemburger Modell inspirieren zu wollen, so Minister Bausch. Eingeleitet wurde das Projekt vor 18 Monaten. Begleitet wurden die Arbeiten vom Ethikexperten Erny Gillen, der sich bereits bei der Ausarbeitung des Ethik-Kodexes der Polizei mit einbringen konnte.

„Die Grundwerte der Armee sind es wert, sich eingehend damit zu beschäftigen und offiziell festgehalten zu werden“, unterstrich Bausch. Der Dienst an der Waffe sei eine ganz besondere Aufgabe: „Armee und Polizei sind dafür zuständig, das Gewaltmonopol des Staates nach außen zu vertreten. Beide haben die Pflicht, die Werte und Prinzipien des Rechtsstaates wenn nötig mit Waffengewalt zu verteidigen“, so der Minister weiter. Von daher sei die Ausübung des Gewaltmonopols eine extrem sensible Angelegenheit, wie sich am Beispiel weniger demokratischer Staaten leicht feststellen lasse.

Für Minister Bausch war es vor diesem Hintergrund besonders wichtig, dass sich die Offenheit und kulturelle Vielfalt der Luxemburger Gesellschaft in den Werten widerspiegele, die in der Charta festgehalten wurden. Diesen Werten sei die Luxemburger Armee verpflichtet. Und es seien auch diese Werte, die das Militär bei seinen Auslandsmissionen vorzuleben gedenkt.

„Um mit dem guten Beispiel voranzugehen“, schlussfolgerte der Verteidigungsminister, der in diesem Zusammenhang auch an die Herausforderungen der Zukunft erinnerte. Komplexe Technologien, Drohnen und künstliche Intelligenz spielten eine immer wichtigere Rolle beim Militär. „Diese Elemente werden die Armee vor neue, komplexe ethische Fragen stellen, denen wir uns im Umgang mit diesen Werten widmen müssen“, betonte Bausch.

Wortspiele für Wertevermittlung

Man lebe in einer multikulturellen Gesellschaft, so der Ethikexperte Erny Gillen. Von daher sei es auch wichtig, dass die Armee diese Werte nach innen und nach außen verkörpere. Zwischen September 2018 und Februar 2020 wurden zu diesem Zweck zahlreiche Gespräche mit Militärangehörigen sämtlicher Dienstgrade geführt. Dabei wurden Wörter wie Loyalität, Gewissenhaftigkeit, Disziplin oder Respekt festgehalten, welche die Werte der Armee am meisten verkörpern.

Diese Wörter wurden wiederum in Cluster zusammengefasst, aus denen dann die Grundideale Engagement, Geradlinigkeit und Zuverlässigkeit festgehalten wurden. Diese dienten anschließend als Ausgangspunkt für jeweils vier weitere Qualitäten, aus denen schließlich die Charta in Textform abgeleitet wurde. Dabei seien aber auch die Erkenntnisse aus Partner-Armeen eingeflossen, die mit ähnlichen Projekten bereits gute Erfahrungen machen konnten.

Nun seien Werte allerdings nichts Neues für die Luxemburger Armee: „Diese wurden auch früher gelebt, wenn aber informell“, so Gillen. Umso wichtiger sei es, dass diese Werte künftig nicht nur auf Papier bestehen, sondern auch wirklich in den Alltag der Militärs mit einfließen, fuhr der Ethikexperte fort.

Die Werte sollen künftig nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern in den Alltag der Militärs mit einfließen
Die Werte sollen künftig nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern in den Alltag der Militärs mit einfließen Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Dies soll mithilfe eines militärischen Verhaltenskodexes geschehen, der auf der aktuellen Wertecharta gründet. Generalstabschef Steve Thull bezeichnete die Charta als ideales Grundgerüst, aus der bis Ende des Jahres acht bis zehn Grundprinzipien abgeleitet werden. Diese sollen wiederum in einfachen Sätzen festhalten, welche Kernelemente den militärischen Alltag vorgeben. „Damit auch der kleinste Soldat und der höchste Offizier versteht, für was die Armee eigentlich einsteht“, so der frischgebackene General.

Im militärischen Verhaltenskodex sieht der Armeechef ein ideales Identifikationsmittel, das den Militärangehörigen Werte vermittelt, die sie auch dann vorleben können, wenn sie mit der Luxemburger Fahne und dem Roten Löwen in eine Auslandsmission ziehen. „Wenn jeder sich daran hält, schafft das eine gewisse Kohäsion in der Truppe“, unterstrich General Thull. Die sei nicht nur wichtig für den erfolgreichen Abschluss einer Mission: „Es hilft uns auch dabei, unser Land würdig zu vertreten“, so der Armeechef. Somit sei der Verhaltenskodex unabdingbar für die Ausführung sämtlicher Missionen.


Charte des valeurs de l’Armée luxembourgeoise

Le Grand-Duché de Luxembourg, membre fondateur des Nations Unies, de l’Organisation du Traité de l’Atlantique du Nord et de l’Union Européenne, est profondément attaché au développement d’une culture internationale ouverte basée sur l’état de droit, la paix et les valeurs universelles. Dans ce cadre, est confiée à l’Armée luxembourgeoise, Corps militaire de la Fonction publique, la mission d’assister et de protéger la population et les institutions de l’État luxembourgeois, de défendre la liberté de la Nation et de contribuer solidairement avec ses partenaires à la paix internationale.

Ainsi, nous, membres militaires et civils de l’Armée avons reçu l’autorité et les moyens pour exercer notre mandat en âme et conscience dans le cadre du droit international, de la constitution, des lois et règlements du pays et conformément à nos serments de fidélité.

La présente Charte élaborée dans un processus collaboratif énonce les valeurs-phares qui constituent le fondement de notre métier d’armes et de notre culture militaire: l’engagement, la droiture et la fiabilité. Ces valeurs-phares, qui gouvernent notre ambition de réussir ensemble, nourrissent notre code de conduite et soutiennent la confiance que les citoyens placent naturellement dans les forces armées luxembourgeoises.

– Engagés pour la patrie, nous protégeons la dignité humaine et le bien commun avec dévouement et courage, et nous excellons, sous l’autorité politique, dans la défense de notre patrimoine commun.

– La droiture et l’intégrité sont au cœur de notre formation, qui est fondée sur les valeurs de l’égalité, de l’équité, de la juste mesure et de la proportionnalité.

– Nous accomplissons notre métier de manière fiable et déterminée, dans un esprit de camaraderie et de respect de la dignité de la personne, avec discipline et précision.

En adhérant à ces valeurs institutionnelles, professionnelles et personnelles, nous cultivons un environnement serein, formatif et exigeant, commun à tous les membres de l’Armée au service du Grand-Duché de Luxembourg, des Nations Unies, de l’Organisation du Traité de l’Atlantique du Nord et de l’Union Européenne.

J.C.Kemp
17. Oktober 2020 - 12.32

Une charte de l'armée sous un ministre vert et écrite par un curé défroqué qui s'est recyclé en marchand d'éthique. On aura tout vu dans un état qui se veut laïque et séparé de l'église !

J.Scholer
16. Oktober 2020 - 8.57

Realität ist , ein Krieg kennt keine Werte .Ein Soldat der im Krieg , Einsatz seine Werte an vorderste Front stellt ist weder Soldat, noch Kamerad .Ein Soldat kann nicht „ en âme et conscience „handeln , er muss den gegeben Umständen nach handeln. Kriege erfordern oft irrationales Handeln , sein Leben, das seiner Kameraden , des Einsatzes wegen zu schützen.