Neuer Campus für kleine Einsteins

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Seit über einem Jahr schon gehen 873 Grundschüler auf dem neuen Campus in Gasperich zur Schule. Im Februar haben dann auch 1.484 Sekundarschüler ihren Weg in die rue Albert Einstein gefunden. Am Montag wurde der Gebäudekomplex offiziell eröffnet und ermöglichte so endlich einen Blick hinter die Kulissen des frankophonen Projektes.

Gespannt warteten die Schüler der Vauban-Schule am Montag Nachmittag auf ihre hohen Gäste. Gewappnet mit roten Samtkissen, Blumensträußen und dem traditionellen Eröffnungsbanner empfingen die Kindergartenschüler kurz vor 3 Uhr Großherzogin Maria Teresa, Premierminister Xavier Bettel sowie die französische Ministerin Nathalie Loiseau, um sie in ihrer neuen Schule willkommen zu heißen. Nach einer musikalischen Einlage des jungen Chors führte der Weg zuerst in die Vorschule von „Vauban, école et lycée français de Luxembourg“. Hier erwarteten die drei Persönlichkeiten aus Luxemburg und Frankreich selbst gemachte Cookies und Guacamole aus der pädagogischen Küche der Schule. „Ihr habt hier eine echte Spezialistin der Guacamole vor euch“, meinte Bettel mit Blick auf die Großherzogin lachend zu den stolzen Köchen.

Der zweite Teil der Tour führte durch das Gymnasium. Begeistert durften Bettel, Loiseau und Großherzogin Maria Teresa das Ergebnis eines zweijährigen Projektes der Informatikklassen begutachten. „Code Siegfried“ ist eine siebenteilige Polizei-Webserie, die von den Lyzeumsschülern gemeinsam mit ihren Lehrern realisiert wurde und vor allem den Premierminister faszinierte. Aber auch die Großherzogin fand Gefallen an dem Projekt: „Man bekommt gleich Lust, wieder zur Schule zu gehen.“

Beim nächsten Stopp durfte sie dann selber ran, denn die Mitglieder des Schulradios „VNR – Vauban on Air“ hatten einige Fragen an ihre berühmten Gäste parat. Ob ihr die Schule denn gefalle, wollten die Schüler wissen, woraufhin die Großherzogin antwortete: „Ich fühle mich persönlich sehr mit dem Lyzeum verbunden, da meine Tochter ihre gesamte Schulzeit hier verbracht hat.“

Ausgewählt hatte die großherzogliche Familie die Schule für Prinzessin Alexandra nicht ohne Grund, wie Franck Becherel, Präsident des Verwaltungsrates, erklärte: „Man kann sich fragen: Wer hatte die verrückte Idee zu diesem Projekt? Aber mittlerweile beherbergt unser frankophoner Campus über 2.200 Schüler und mehr als 250 Lehrer und wir wollen ein Beispiel für andere sein.“

Gesamtpaket anbieten

Die Einrichtung in der rue Albert Einstein gehöre zum Netzwerk der „Agence pour l’enseignement français à l’étranger“ (AEFE) und lege besonders großen Wert darauf, einen Lernort zu bieten, der dem Lebensstil von heute gerecht wird. „Wir haben 32 Nationalitäten auf unserem Campus und wollen jedem einzelnen Schüler ein Gesamtpaket mit auf den Weg geben, das ihn zu einem anständigen Weltbürger macht“, so Becherel.

Auch Premierminister Xavier Bettel lobte die Initiative des Projektes, welches bereits 1984 in den Köpfen der französischsprachigen Bürger in Luxemburg zu entstehen begonnen hatte: „Eine französische Sekundarschule gehört einfach zu Luxemburg dazu. Viel zu lange war unser Schulsystem sehr rigide. Es heißt nicht entweder französisch oder luxemburgisch, die Stärke unseres Landes liegt doch darin, dass wir beides können.“
Persönlich freue es ihn deshalb sehr zu hören, dass immer mehr Schüler hier auch die Sprache des Großherzogtums lernen. Und auch die „kleinen Einsteins“ zögerten bei der Einweihung nicht, ihr sprachliches Können in Form von Liedern unter Beweis zu stellen. Denn trotz des Namens „école et lycée français“ – bei 32 Nationalitäten kann die Schule definitiv mehr, als nur eine Sprache zu fördern.


In Zahlen

Grundstück: 4,5 Hektar
Gebäude: 45.000 Quadratmeter
Kindergarten: 18 Klassenzimmer, Pausenhof, Bibliothek, Ruheräume, pädagogische Küche
Grundschule: 30 Klassenzimmer, spezielle Räume für Kunst, Musik, Informatik und Sprachen, Bibliothek, Sporthalle, separater Pausenhof
Lyzeum: Zentrum für Ressourcen und Kultur, Multimediaräume, 17 Labore, fünf Sportfelder, Sporthallen für Klettern und Tanz sowie zwei Multi-Aktivitäten-Räume und ein Restaurantbereich mit Cafeteria

Laura Tomassini