Neue Wortgefechte im Nordkorea-Konflikt

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US-Präsident Donald Trump hat seine Drohungen im Atomkonflikt mit Nordkorea erneuert und das kommunistische Land eindringlich vor Militäroperationen gegen die USA gewarnt. „Wenn er etwas in Guam unternimmt, dann wird es ein Ereignis sein, wie es noch niemand zuvor gesehen hat, was in Nordkorea passiert“, sagte Trump an die Adresse des Machthabers in Pjöngjang, Kim Jong Un. Dieser hatte zuvor das US-Außengebiet Guam im Pazifik als mögliches Angriffsziel identifiziert, sollten die USA ihre „provokativen“ Handlungen nicht einstellen.

Von seiner umstrittenen „Feuer und Wut“-Drohung an die Adresse Nordkoreas will Trump nicht abrücken – im Gegenteil. Möglicherweise sei sie sogar nicht scharf genug gewesen, sagte er am Donnerstag in seinem Urlaubsdomizil in Bedminster (New Jersey). Es sei an der Zeit gewesen, dass jemand für die Amerikaner und die Menschen anderer Nationen aufstehe. Auf die Frage, ob er an einen sogenannten Präventivschlag denke, antwortete Trump: „Darüber reden wir nicht. Ich mache das nie.“

US-Atomwaffenarsenal in „Tip-Top-Verfassung“

Nordkorea sollte „sehr, sehr nervös“ sein, wenn es an einen Angriff auf die USA auch nur denke, sagte Trump. Das international isolierte Land solle sich lieber zusammenreißen, andernfalls sei es in Schwierigkeiten, wie sie nur wenige Staaten erlebt hätten und von denen niemand gedacht habe, dass sie möglich seien. Die scharfe Rhetorik Trumps ist auch in den USA umstritten. Kritiker wie der republikanische Außenpolitik-Experte John McCain sagen, es sei gefährlich, Rote Linien zu ziehen und sich damit selbst unter Zugzwang zu setzen.

Der US-Präsident verwies erneut darauf, dass das US-Atomwaffenarsenal in einem guten Zustand sei. „Es ist in Tip-Top-Verfassung“, sagte er. „Niemand, das gilt auch für Nordkorea, sollte uns mit irgendetwas bedrohen.“ Er kündigte auch an, dass die USA ihre Raketenabwehr aufstocken würden. Er werde dafür einen signifikanten Milliardenbetrag bereitstellen, sagte Trump. Zwar fügte er hinzu, die USA müssten Verhandlungen jederzeit erwägen. „Aber sie haben jetzt 25 Jahre lang verhandelt.“ Der US-Präsident zweifelte auch an, dass die jüngst einstimmig im Sicherheitsrat beschlossenen UN-Sanktionen den erwünschten Effekt haben würden. Trump sagte, er glaube, dass China in dem Konflikt deutlich mehr tun und den Druck auf Nordkorea erhöhen werde.

„Kein Dialog möglich“

Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, betonte, die US-Politik des wirtschaftlichen Drucks sei durchaus erfolgversprechend. Sie forderte, kein Land soll mehr Gastarbeiter aus Nordkorea aufnehmen – das von ihnen verdiente Geld fließe nicht in die Familien, sondern in Rüstungsprogramme der Regierung. Nordkoreas Führung hatte am Donnerstag demonstrativ unbeeindruckt und mit Spott auf die jüngsten Drohungen Trumps reagiert. „Sachlicher Dialog ist mit so einem Typen bar jeder Vernunft nicht möglich, nur mit absoluter Stärke ist ihm beizukommen“, hieß es in einer von den Staatsmedien verbreiteten Stellungnahme der Streitkräfte. Am Freitag (Ortszeit) hieß es dann aus Pjöngjang, die USA müssten mit einer „schandvollen Niederlage“ rechnen, sollten sie weiter auf ihre „extremen militärischen Abenteuer“ sowie Sanktionen und Druck bestehen.

Nordkorea hatte trotz Verboten des UN-Sicherheitsrats und Warnungen aus dem Ausland am 28. Juli eine Interkontinentalrakete getestet. Diese hatte nach Berechnungen von Experten eine theoretische Reichweite von rund 10 000 Kilometern. Nordkoreas Staatschef Kim sagte nach dem Test, das Festland der USA sei jetzt in Reichweite. Als Reaktion auf den Raketentest verhängte der UN-Sicherheitsrat die bislang schärfsten Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen warf Nordkorea völkerrechtswidriges Verhalten vor und zeigte Verständnis für Trump. Internationale Kommentatoren sehen eher taktische Manöver hinter den verbalen Attacken. An den Börsen sorgte die Krise weiter für Unsicherheit. Der deutsche Leitindex Dax gab deutlich nach, der US-Index Dow Jones begab sich noch rasanter auf Talfahrt.

Jos. Reinard
11. August 2017 - 11.24

Und das Säbelrasseln geht weiter! Aber warum? In Nord-Korea gibt es was Kostbares, das die ganze Welt meint in der Zukunft vermehrt zu brauchen "seltene Erden". Auch Luxemburg hält seit kurzem nach diesen Ausschau, allerdings in einer anderen Gegend. Die USA besitzen keine. In N-Korea aber werden diese schon teilweise von China gefördert, im Austausch gegen Reis. Das ist nur die strategische Sicht. Es geht aber auch noch darum, den nun seit mehr als 60 Jahren dauernden Waffenstillstand mit einen Friedensvertrag abzuschliessen. Und so komisch es auch klingen mag, Deutschland wartet ebenfalls auf so einen Friedensvertrag und zwar seit dem ersten Weltkrieg. Es gab auch schon Bemühungen von Seiten Nord-Koreas in die Richtung, diese wurden aber sowohl vom Nobelpreisträger Präsidenten als auch von seinem Nachfolger jedes mal abgelehnt. Was mich aber noch nachdenklicher stimmt, ist der Vorwurf der BRD Verteidigungsministerin. In einem vor kurzem von Ihr gegebenen Interview über die Aufstockung der Streitkräfte und auf die Frage ob denn auch eines Ihrer Kinder eine Laufbahn beim Heer anstreben würde lautete die Antwort: Nein ! Ihre Kinder seien für höhere Aufgaben vorgesehen. Allein der Umstand daß eine Mutter von 7 Kinder Verteidigungs- oder Kriegsministerin ist, ist pervers. Alles klar Leute ? Diese Angaben sauge ich mir nicht aus den Fingern, sie sind alle im Netz zu finden. Allerdings mit etwas Zeitaufwand, und den haben die meisten Leser, denke ich nicht. Darum danke ich dem Tageblatt für diese offene Kommentar Möglichkeit.

Warum nicht?
11. August 2017 - 10.27

Kim hat zuerst geschossen. Welcher Kim? Den Namen kann man für alles benutzen, Mann, Frau, Hund..... Wenn Von der Leyen plötzlich Trump versteht wird's gefährlich