/ Neue Seilbahn fährt zur höchsten Bergstation Europas in Zermatt
Nach über zweijähriger Bauzeit ist am Samstag in Zermatt die höchstgelegene Seilbahn Europas eingeweiht worden. Sie kann bis zu 2.000 Touristen pro Stunde auf das Klein Matterhorn transportieren.
Mit funkelnden Kristallen bestückte Bergbahn-Kabinen bringen Skifahrer und andere Touristen demnächst auf das über 3.800 Meter hohe Klein Matterhorn bei Zermatt in der Schweiz. Die neue „Matterhorn Glacier Ride“ wurde am Samstag eingeweiht, auch wenn der reguläre Betrieb erst am 24. November mit dem Start der Wintersaison losgeht. Die Bahn führt zur mit 3.821 Metern höchstgelegenen Bergstation Europas in ein ganzjähriges Skigebiet. Bei gutem Wetter ist das nahe Matterhorn mit 4.478 Metern zu sehen.
Die Seilbahn mit 25 Kabinen wurde parallel zur bestehenden Pendelbahn von der Mittelstation Trockener Steg auf das Klein Matterhorn gebaut. Sie soll die Kapazität von 600 auf 2.000 Gäste pro Stunde erhöhen, wie Pressesprecher Mathias Imoberdorf sagte. Eine Rückfahrkarte kostet je nach Saison zwischen 87 und 110 Franken (bis 97 Euro). Es handelt sich nach Angaben der Zermatter Bergbahnen AG um die höchstgelegene Dreiseilumlaufbahn der Welt.
Gala-Abend mit Hochseilartist
Rund 500 Gäste waren zur Einweihung gekommen. Nach der Segnung und der Jungfernfahrt der Bahn stand ein Gala-Abend auf dem Programm. Einer der Höhepunkte war dabei der Auftritt des Hochseilartisten Freddy Nock.
Vier der 25 Kabinen sind mit Kristallen geschmückt. Sie bieten zudem einen spektakulären Blick auf die Gletscherlandschaft unter der Seilbahn, wenn der zunächst trübe Milchglasboden der Gondel nach etwa drei Minuten plötzlich durchsichtig wird. Entworfen wurden die Kristall-Kabinen vom italienischen Studio Pininfarina, das für seine Kreationen für die Luxusautomarken Maserati und Ferrari bekannt ist.
Auf dem Klein Matterhorn war Anfang April Tengelmannchef Karl-Erivan Haub verunglückt. Er war mit der Pendelbahn ins Skigebiet gefahren und an der Bergstation das letzte Mal gesehen worden. Er wollte dort für eine Extremskitour trainieren, kehrte aber nicht nach Zermatt zurück. Die Familie geht von einem tödlichen Unfall aus.
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