CHEMNeue Notaufnahme soll Ende Juni fertig sein

CHEM / Neue Notaufnahme soll Ende Juni fertig sein
Die Arbeiten an der Notaufnahme des Artur-Gebäudes gehen in ihre letzte Phase Foto: Editpress/Julien Garroy

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Im Januar 2000 öffnete das „Centre Baclesse“ im Escher CHEM seine Türen. 2011 war die Erweiterung des Krankenhauses um das Artur-Gebäude abgeschlossen. Um dieses zehnjährige Jubiläum zu begehen, hatten die Verantwortlichen am Dienstag zu einer Ortsbesichtigung eingeladen. Dabei gab es auch Details zum Stand der Renovierungsarbeiten der Notaufnahme. Das momentane Provisorium soll bereits Ende Juni Geschichte sein.  

Die Notaufnahme des Escher „Centre hospitalier Emile Mayrisch“ (CHEM) ist seit November 2020 eine Baustelle. „Arbeiten während des laufenden Betriebs sind immer schwierig“, sagt Marc Trierweiler, der technische Koordinator des CHEM. Schließlich brauchen die Patienten in einem Krankenhaus neben der bestmöglichen ärztlichen Pflege auch Ruhe und ein angenehmes Ambiente. In der Notaufnahme ist das momentan nicht der Fall. Die Patienten sitzen in einer provisorisch eingerichteten Halle und warten darauf, an die Reihe zu kommen. Man hört die Baustellengeräusche von nebenan. Auch für das Personal ist die Situation nicht einfach. Sie haben es mit ohnehin schon nervösen Patienten zu tun und müssen stets die Ruhe bewahren. 

 Foto: Editpress/Julien Garroy

Ende Juni sollen die Arbeiten aber schon abgeschlossen sein, unterstreicht Marc Trierweiler. Die Pandemie hat den Umbau, wenn man so will, bedingt. Denn sie verlangt die strikte Trennung der Patienten in „normale“ Notfälle und coronapositive Einlieferungen. Während in anderen Krankenhäusern Militärzelte an den Eingängen postiert waren, wurde der Patientenfluss im CHEM von Anfang an von der links vom Haupteingang gelegenen Notaufnahme getrennt. Aus dem Provisorium entsteht nun eine dauerhafte Lösung mit einer neuen Halle für die Notaufnahmen. Seit der endgültigen Schließung der Notaufnahme des Niederkorner Krankenhauses Ende Oktober ist diese Maßnahme wohl auch aus Kapazitätsgründen nötig. Denn die alte „Urgence“ war räumlich arg begrenzt und mitunter auch überfüllt.   

Einweihung im Mai 2011

Um einen möglichst reibungslosen Ablauf des Patientenstroms geht es auch im Rest des Artur-Gebäudes, zu dem die Notaufnahme gehört. Artur steht für „Association Radio Thérapie – Urgences“ und war die bisher letzte der großen Erweiterungsmaßnahmen des CHEM am Standort Esch. Es entstand ein fünfstöckiger Neubau, der dem Krankenhaus mit seiner Glasfassade ein völlig neues Gesicht gab. Finanziert wurde Artur zu 80 Prozent vom Gesundheitsministerium und zu 20 Prozent aus dem mehrjährigen Budget des CHEM. Bauträger war die eigens gegründete wirtschaftliche Interessengruppe GIE Artur. Das Krankenhaus teilt sich das Gebäude mit dem „Centre François Baclesse“. Der Neubau beherbergt die Poliklinik und ermöglichte zudem die Erweiterung des nationalen Zentrums für Radiotherapie. Nachdem das Gebäude bereits am 1. Februar 2011 in Betrieb genommen wurde, fand die offizielle Einweihung am 23. Mai 2011 statt. Der damalige CHEM-Generaldirektor Dr. Michel Nathan erinnert sich: „Ich habe Jim (Clemes, der Architekt des Neubaus; Anm. d. Red.) gefragt: Wie schaffen wir es, dass sich der Patient nicht sofort wie in einem Krankenhaus fühlt?“

Architekt Jim Clemes
Architekt Jim Clemes Foto: Editpress/Julien Garroy

Der Escher Architekt antwortete mit Symbolik. So ist die Glasfassade mit ihren drei Schichten der menschlichen Haut nachempfunden. Im Inneren des Gebäudes fallen die an den Wänden aufgemalten DNA-Sequenzen auf. Die sollen daran erinnern, dass jeder Mensch, also auch jeder Patient im Krankenhaus, einzigartig ist und demnach seine eigenen Bedürfnisse hat. Und letztendlich wurden die neuesten Technologien eingesetzt. Was es damit auf sich hat, sieht man zum Beispiel im Cyber-Knife-Radiotherapiesaal.

Der ist ein wenig einer Wohlfühloase nachempfunden. Aus den Boxen ertönt leise klassische Musik, an der Decke ist ein rundes Fenster mit Himmelmotiv, der Patient kann sich die Farbe des Lichts im Raum aussuchen. Auch Empfangs- und Wartebereich sind freundlich gestaltet. Obwohl unter Bodenniveau gelegen, gibt es hier natürliche Lichteinstrahlung. Das sei nicht nur für die Patienten, sondern auch für das Personal wichtig, unterstreicht Professor Guillaume Vogin, Direktor des „Centre Baclesse“, das 1.500 Krebspatienten pro Jahr betreut. Denn die Arbeit sei für jeden hier mitunter belastend, da helfe eine freundliche Umgebung schon, so Vogin. „Es ging bei Artur um Empathie“, fasst Architekt Jim Clemes zusammen, „und zwar gleichermaßen gegenüber Patienten und Personal“. 

Der Cyber-Knife-Radiotherapiesaal
Der Cyber-Knife-Radiotherapiesaal Foto: Editpress/Julien Garroy
Der Wartebereich des Radiotherapiezentrums
Der Wartebereich des Radiotherapiezentrums Foto: Editpress/Julien Garroy
Momentan ein Provisorium: die „Urgence“ des CHEM
Momentan ein Provisorium: die „Urgence“ des CHEM Foto: Editpress/Julien Garroy