Dienstag2. Dezember 2025

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EnergieNeue Hilfen sollen Stromrechnung spürbar senken – bis zu 1.000 Euro weniger im Jahr 2026

Energie / Neue Hilfen sollen Stromrechnung spürbar senken – bis zu 1.000 Euro weniger im Jahr 2026
 Foto: Hervé Montaigu

230 Millionen Euro will die Regierung nächstes Jahr einsetzen, um die Stromkosten zu senken. Damit will sie die Kaufkraft der Haushalte sichern, die Unternehmen stärken und die Energiewende attraktiver machen.

Es ist eine ganz andere Diskussion als die, die im Dezember letzten Jahres stattgefunden hatte. Damals war geplant, alle staatlichen Stützungsmaßnahmen für den Strompreis, die mit der Energiekrise eingeführt wurden, bis 2026 ersatzlos auslaufen zu lassen. Hinzu kamen Änderungen bei der Berechnung der Netzkosten, die die Stromrechnung für die Haushalte seit 2025 weiter leicht steigen ließen.

Im laufenden Jahr haben die Haushalte all diese Maßnahmen deutlich gespürt: Wie aus den monatlichen Inflationszahlen von Statec hervorgeht, zahlen die Haushalte im laufenden Jahr 25 Prozent mehr für ihre Stromrechnung als im Jahr zuvor.

Für 2026 hat die Regierung nun entschieden, die Luxemburger Stromkunden nicht noch mit weiter steigenden Preisen zu belasten. Zwar werden die alten Preis-Stützungsmaßnahmen wie geplant auslaufen, dafür werden aber neue Hilfen eingeführt.

Ziele will die Regierung mit dieser Aktion gleich mehrere erreichen, so der Minister. Erhalten wolle man die Kaufkraft der Haushalte und die Wettbewerbsfähig der Unternehmen, während man gleichzeitig dafür sorgen will, dass diejenigen, die bei der Energiewende mitmachen, nicht durch höhere Strompreise bestraft werden.

Vom Alleinerziehenden bis zum Industriekonzern

„Wir wollen den Strompreis stabilisieren“, so Wirtschaftsminister Lex Delles am Dienstag in einer Pressekonferenz. Um das zu erreichen, will sich die Regierung 2026 insgesamt ein Budget von 230 Millionen Euro geben. Diese Gelder sollen dabei allen Stromkunden des Landes zugutekommen, vom Alleinerziehenden über die Bäckerei bis zum Industriekonzern.„Wenn Wärmepumpen die Rechnung teurer machen, dann ist das nicht so attraktiv“, unterstreicht Delles. „Wir wollen die Menschen aber mitnehmen, auf dem Weg der Energiewende.“

Insgesamt sind nächstes Jahr 150 Millionen Euro vorgesehen, die etwa die Hälfte der Netzkosten der Kunden abdecken, und 80 Millionen, damit keine „Entschädigungsgebühren“ anfallen, mit denen garantierte Einspeisetarife bezahlt werden.

Der Kunde müsste diese Entscheidung der Regierung nun ganz automatisch nächstes Jahr im Geldbeutel spüren können: Laut den Prognosen der Regierung würde der Preis, den ein durchschnittlicher Haushalt 2026 zahlen muss, spürbare 23,9 Prozent (oder 316 Euro pro Jahr) unter dem liegen, was es ohne neue Hilfen gekostet hätte. Auch soll der durchschnittliche Haushalt demnach weniger zahlen (1.006 Euro pro Jahr) als den Durchschnitts-Jahrespreis von 1.115 Euro im Jahr 2025.

 Grafik: Editpress

Für Kunden, die in einer kleinen Wohnung leben, wäre es demnach eine Vergünstigung von rund 140 Euro pro Jahr, rechnet die Regierung weiter vor. Für Haushalte, die ein E-Auto und eine Wärmepumpe, und damit eine deutlich höhere Stromrechnung haben, könne es sogar einen Unterschied von bis zu 1.000 Euro im Jahr bedeuten. „Ein bezahlbarer Strompreis ist wichtig für uns“, so der Minister.

Die nun angekündigten Hilfen gelten explizit nur für Strom. Für andere Energieformen, etwa Erdgas, gebe es „selbstverständlich nichts“, so der Minister auf Nachfrage. Es gebe jedoch hohe Subsidien für Energieberatung, wie auch für die Installation von Wärmepumpen, fügt er hinzu.

Wie es in den Jahren nach 2026 weitergeht, ist erst teilweise geklärt: Die 150 Millionen Euro zur Deckung eines Teils der Netzkosten sollen jedenfalls noch zwei weitere Jahre ausbezahlt werden. Ob das auch für die 80 Millionen zählt, ist noch nicht entschieden. Wie es nach den drei Jahren weitergeht, ist ebenfalls noch nicht entschieden.

Erneuerbaren Energien sind der beste Schutz gegen Preissteigerungen, den wir haben können

Lex Delles, Wirtschaftsminister

Weiter hebt der Minister hervor, dass man, was Energie angeht, natürlich von den Preisen an den internationalen Märkten abhängig ist. „Als Luxemburg müssen wir daher da handeln, wo wir es können.“ Weiter ausbauen müsse man demnach die erneuerbaren Energien. „Die sind der beste Schutz gegen Preissteigerungen von außen, den wir haben können.“ Als Regierung arbeite man daher auch weiter daran.

Aktuell stelle man im Land bereits genug Strom her, um den Verbrauch der Haushalte 1,5-mal abzudecken, unterstreicht Delles. Das bezeichnet er als „sehr großer Schritt in eine größere Unabhängigkeit“. Was den gesamten Verbrauch angeht, so ist Luxemburg mit 76 Prozent des Stroms, der importiert werden muss, aber weiterhin (2024) sehr abhängig vom Ausland. Um möglichst transparent zu sein, hat das Ministerium eine Webseite „EnergieAuer“ (energieauer.lu) eingeführt, wo sich Interessierte über den Fortschritt informieren können.

Die nun angekündigten Hilfen gelten explizit nur für Strom. Für andere Energieformen, etwa Erdgas, gebe es „selbstverständlich nichts“, so der Minister auf Nachfrage. Es gebe jedoch hohe Subsidien für Energieberatung, wie auch für die Installation von Wärmepumpen, fügt er hinzu.