Neue App soll Luxemburgs Straßen vom Stau befreien

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Jeden Morgen fahren 250.000 leere Autositze in Richtung Luxemburg-Stadt – oder stehen im Stau auf dem Weg dahin. Gegen diese „Unterbelegung“ auf den Verkehrswegen im Großherzogtum führt die Regierung jetzt eine App ins Feld: CoPilote kann ab Dienstag für Android und iPhone heruntergeladen werden. Mit CoPilote sollen sich die Luxemburg-Pendler vernetzen und Mitfahrgelegenheiten für den Weg zur und von der Arbeit bilden.

1,16 Passagiere sitzen laut Verkehrsministerium in Autos, die von Einwohnern Luxemburgs auf dem Weg zur Arbeit in die Hauptstadt gefahren werden. Bei den Grenzgängern sind es mit 1,25 etwas mehr. Das ist der Regierung aber immer noch zu wenig. „Das Ziel ist es, diesen Durchschnitt auf 1,5 zu heben“, erklärt das Verkehrsministerium auf einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen. „Das würde bedeuten, dass in jedem zweiten Auto dann zwei Menschen sitzen.“ Dadurch wären jeden Tag 50.000 Autos weniger auf Luxemburgs Straßen – und 130.000 Tonnen CO2 pro Jahr würden weniger in die Luft gepustet.

Handy meldet sich, wenn der Fahrer kommt

Kooperation mit „iDVROOM“

CoPilote nutzt auch Daten der französischen Mitfahrer-App iDVROOM. Die hat heute schon 650.000 Nutzer im gesamten Hexagon und ist auch in den Pendlerzentren Thionville und Metz beliebt.

CoPilote soll dabei helfen. Die App bietet dabei allerlei technische Spielereien, um den Pendlern Anreize zu liefern. Hat man sich als Mitfahrer mit einem Fahrer arrangiert, wird dessen Position beispielsweise zehn Minuten vor seiner Ankunft auf einer Karte gezeigt. „Dann weiß ich: Ich kann noch einen Kaffee trinken“, erklärt ein Ministeriumssprecher. Zudem piept das Handy, wenn der Fahrer in der Nähe ist.

Und: Natürlich sollen die Fahrer für ihre Bemühungen für die Umwelt auch entlohnt werden. „Der Fahrer kann das gratis machen – oder er kann nach Geld fragen“, sagt der Sprecher. Sein Ministerium schlägt einen Durchschnittswert von 0,07 Euro pro Passagier und Kilometer vor. Als Maximalwert könnte der Fahrer 0,10 Euro verlangen. Nimmt ein Trierer also beispielsweise zwei Kollegen mit zur Arbeit auf den Kirchberg, bekommt er bei rund 45 Kilometer Fahrtstrecke pro Weg zwischen 6,30 und 9 Euro.

Versicherungen spielen mit

Der Betrag soll aber nur die Unkosten decken. Denn: Wenn man mehr verlangen würde, bestünde die Gefahr, dass man einer kommerziellen Tätigkeit nachgeht. Das hätte nicht nur steuerliche Konsequenzen – sondern betrifft auch die Versicherungsleistungen im Falle eines Unfalls. „Wenn es keine kommerzielle Nutzung gibt, ist das Ganze von den Versicherungen abgedeckt“, erklärt der Sprecher. Bezahlen können die Fahrgäste übrigens direkt per App.

Besonders glücklich ist auch das luxemburgische Umweltministerium mit der neuen Anwendung. So glücklich, dass die Behörde für die Startphase 390.000 Euro aus dem Klimafonds abzwackt, um die künftigen Mitfahrer zu unterstützen. Die bekommen nämlich im Testzeitraum zwischen dem 8. Mai und 15. Juli bis zu 2 Euro ihrer Fahrtkosten erstattet. Auch während der Sommerbaustellen der CFL zwischen dem 16. Juli und 14. September und der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis zum 22. September gibt’s den Zuschuss zum umweltfreundlichen Verhalten.

Unter diesem Link finden Sie CoPilote bei Google Play – und hier geht’s zur iPhone-Version. Erst mal ist die App nur auf Französisch, im September erscheinen dann deutsch- und englischsprachige Versionen. 

Von René Hoffmann und Tobias Senzig

Jemp
9. Mai 2018 - 10.49

Ech hunn näischt géint d'Idee u sech, awer ech fannen, datt ee keng Membere vun der gringer Partei soll mathuelen. Sie si jo am Prinzip géint de privaten Autoverkéier, a sollen dofir mamm gudde Beispill virgoen an sech zu Fouss, mamm Velo, oder eventuell nach mat öffentleche Verkéiersmettelen déplacéieren, awer dat läscht nemmen, wann se och voll ausgelaascht, an dofir oekologesch sennvoll sinn.

de Patrick W.
8. Mai 2018 - 17.54

Fannen d' Idee wierklech gutt. Et wärt lang daueren bis et leeft... An Daitschland sin esou Mitfahrzentralen fir grouss Strécken schonns lang (seit den 80er Joeren ) gutt fonktionabel. A Frankreich an der Belgique manner. Zu Lëtzebuerg selwer, si Kuerzstrécken ugesoot. Si gespaant wat dat bréngt. Awer sinn iwerzeegt et bréngt eppes.