WetterNebel über Luxemburg: Was es mit dem grauen Schleier auf sich hat

Wetter / Nebel über Luxemburg: Was es mit dem grauen Schleier auf sich hat
In den letzten Tagen liegt immer wieder dichter Nebel über Luxemburg. Das Tageblatt hat sich über das typische November-Phänomen erkundigt. Foto: Editpress/Tania Feller

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Dichter Nebel liegt seit einigen Tagen über Luxemburg. Ein Nebel des Grauens wie im Film „The Fog“ ist es aber nicht. Das Tageblatt hat sich mit Philippe Ernzer, Meteorologe beim privaten Wetterdienst „Météo Boulaide“, über das Wetterphänomen unterhalten und ihn gefragt, wo der dichte graue Schleier in dieser Jahreszeit herkommt.

Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, Auto oder im öffentlichen Transport. Der Nebel bereitet so manchen Menschen auf der Straße und dem Bürgersteig Probleme. Ein Autofahrer kann bei solchen Wetterbedingungen beispielsweise einen Fußgänger oder Radfahrer am Straßenrand leicht übersehen. Daher gilt: Nebelscheinwerfer einschalten, Fuß vom Gas nehmen und, wenn man zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, eine reflektierende Weste tragen. Vor allem zurzeit ist das wichtig: Seit kurzem zieht nämlich wieder dichter Nebel durch die Täler und Flussauen Luxemburgs. 

„Um diese Jahreszeit ist dichter Nebel ganz normal“, sagt Meteorologe Philippe Ernzer vom privaten Wetterdienst „Météo Boulaide“. „Solche Wetterbedingungen können wir selbst noch bis Februar oder März haben.“ Bei Nebel handele es sich lediglich um Wolken, die tief über dem Boden hängen. Die derzeitige Form des Nebels sei dadurch zu erklären, dass ein Hochdruckgebiet über Luxemburg liegt. „Im Herbst, Winter und sogar im Frühjahr kann es dadurch vorkommen, dass sich der Nebel im Laufe des Tages nicht schnell genug auflösen kann“, sagt Ernzer.

Wie kommt es zu Nebel?

Die Sonne kann in den kommenden Monaten nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen, sagt der Meteorologe. Hierzulande fällt die Sonne im Winter in einem tieferen Winkel ein als im Sommer. „Das ist der Grund, wieso der Nebel auch länger durch den Tag anhält.“ Generell entstehe Nebel dadurch, dass der Taupunkt nicht überschritten werden kann. „Beim Taupunkt handelt es sich um die Temperatur, unterhalb derer die Luftfeuchtigkeit die Luft komplett sättigt“, sagt Ernzer. Diese Feuchte kondensiere dann zu feinen Tröpfchen und würde für Menschen als Nebel sichtbar werden. „Die Wärme, die notwendig ist, um über den sogenannten Taupunkt zu gelangen, fehlt.“

Mit dichtem Nebel müsse man bis ins Frühjahr rechnen, so der Meteorologe. „Das bedeutet aber nicht, dass wir durchgängig Nebel haben werden“ – das hänge von verschiedenen Wetterbedingungen ab. „Am Wochenende erwartet uns ein Tiefdruckgebiet über Luxemburg. Das bedeutet, dass sich dann viele Wolken über Luxemburg befinden und es in der Nacht nicht so stark abkühlen kann.“ Die Wahrscheinlichkeit von Nebel sei in diesem Fall noch immer möglich, aber nicht mehr so hoch wie in einem Hochdruckgebiet. Während am Freitag noch an sehr vielen Stellen Nebel aufgetaucht ist, würde dies am Wochenende nur noch an vereinzelten Orten im Land dies möglich sein. „Vor allem da, wo es genug abkühlen kann – also in den tiefsten Tälern und über den höchsten Anhöhen“, sagt Ernzer.

Auswirkungen auf den Straßen- und Flugverkehr

Vor allem im Straßenverkehr muss man deshalb umso mehr aufpassen. Da die Sichtweite durch den Nebel stark eingeschränkt werden kann, ist es möglich, dass man Tiere oder andere Autos auf der Straße nicht rechtzeitig erkennt. Anders betroffen vom Nebel ist hingegen der Flugverkehr. „Bei tief liegendem Nebel wie am Freitag „löst“ sich dieser sofort auf, wenn das Flugzeug abhebt – dann sieht man nur noch blauen Himmel.“ Das habe keinen größeren Einfluss auf den Flugverkehr. Das Gleiche gelte für Nebel, der höher liegt. „Das sieht vom Boden aus wie Wolken, ist aber eigentlich Nebel“, sagt Ernzer. Wenn das Flugzeug diese Schicht durchflogen hat, habe es danach wie über tief hängendem Nebel freie Sicht.

Am Freitagmorgen mussten einige Flüge vom Luxemburger Flughafen Findel wegen Nebel umgeleitet werden. Wie erklärt der Meteorologe dies? „Hier handelt es sich um den ‚tiefen’ Nebel“, sagt Ernzer. „Obwohl sich die Flugzeuge auf die Radardaten verlassen können, will man trotzdem visuellen Kontakt mit dem Boden haben.“ Dichter Nebel könne manchmal Probleme im Flugverkehr verursachen. Zu einer Unterbrechung führe das in der Regel aber eher nicht, so Ernzer.

Leila
12. November 2021 - 21.33

Nebellandschaften - einfach nur faszinierend

De blannen Theis
12. November 2021 - 17.40

In den mit Covidnebel gefüllten Dickköpfen gibt es keinen Platz mehr , oder ?