LuxemburgNationalspieler Mica Pinto: „Ich habe viele Jahre verloren“

Luxemburg / Nationalspieler Mica Pinto: „Ich habe viele Jahre verloren“
Mica Pinto blickt positiv auf die Trainingswoche im FLF-Dress zurück Foto: Gerry Schmit

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Mit Mica Pinto stieß 2020 ein vielseitiger Spieler für die linke Seite zum FLF-Kader. Ein Jahr später ist der 28-Jährige nicht mehr aus dem Team von Luc Holtz wegzudenken. Wie er heute über diese Chance in seiner Karriere denkt und was der Nationalmannschaft in den kommenden Tagen bevorsteht, erklärte der Profi von Sparta Rotterdam am Freitag bei der Pressekonferenz.

Sparta Rotterdam durchlebt aktuell komplizierte Zeiten in der niederländischen Eredivisie. Dass dies nicht spurlos an Stammspieler Mica Pinto vorbeigegangen ist, deutete sich auch am Freitag bei der Pressekonferenz vor dem Länderspiel gegen Serbien an. „Klar ist die Lage nicht einfach, aber wir sind wie eine Familie. Deshalb hilft es, das für einen Moment zu vergessen.“

Genau wie in der vergangenen Saison kam Sparta nur schlecht aus den Startlöchern. Mit sechs Punkten rangiert der Klub, der letztes Jahr sogar an den Europacup-Plätzen dran war, zurzeit auf dem drittletzten Platz. Zur Mannschaft gehört bekanntlich auch FLF-Kapitän Laurent Jans, der seit Sommer das Trikot des Erstligisten trägt. „Dass er jetzt da ist, hilft mir auch. Ich pflegte schon immer ein gutes Verhältnis zu ihm, und es freut mich für ihn, dass er glücklich ist. Wir unterstützen uns beide.“

Über eine Woche lang hat der Nationalkader sich in Lipperscheid auf den bevorstehenden Doppeltermin vorbereitet – ein Novum für Pinto, der bislang nur kurze Vorbereitungsphasen mit der Nationalmannschaft kannte. „Ich spüre, dass wir als Team eine wirklich gute Trainingswoche hinter uns gebracht haben. Wir sind bereit für das Spiel, sind uns aber auch bewusst, dass es ein schwerer Abend werden wird. Wir setzen alles daran, ein gutes Ergebnis herauszuholen.“ 

Ob er dabei auf dem linken Flügel oder in der Verteidigerkette zum Einsatz kommt, spielt für Pinto keine Rolle. „Wir sind bereit, egal mit welchem System wir antreten werden.“ Dazu gehört auch, die Lehren aus dem 1:4 in Belgrad zu ziehen. „Einige Dinge aus dieser Partie müssen wir mitnehmen und andere wiederum vergessen. Serbien ist ein starkes Team, mit dem oder gegen den Ball. Sie sind physisch stark.“ 

Das gilt auch für den zweiten Favoriten in der Gruppe A, Portugal. Dass dieses Duell logischerweise eine ganz besondere Bedeutung für ihn habe, streitet Pinto nicht ab, „aber ich bin hier, um mein Land zu vertreten“. Das wird er am Samstagabend übrigens zum 13. Mal tun. Der 28-Jährige stieß 2020 zum Kader, da er erst seit diesem Jahr aufgrund einer FIFA-Regeländerung für Luxemburg auflaufen durfte. Es war eine dieser typischen Überraschungen des Trainers, der den Spieler ein paar Tage vorher bei der Kaderpräsentation im Gepäck hatte – und sichtlich zufrieden erklären konnte, einen weiteren Profi in den Reihen zu haben. Pinto hat sich sofort eingelebt und etabliert. Corona-bedingt durfte er seither noch nie in einem vollen Haus im Dress der „Roten Löwen“  antreten. 

Ein Highlight gab es trotzdem schon. Sein Name wird zudem als allererster Torschütze immer mit der Geschichte des Stade de Luxembourg verbunden sein. „Dieses Tor ist bei Familiengesprächen noch immer ein Thema“, lachte der Profispieler, der sich bewusst ist, dass seine internationale Karriere auch hätte anders verlaufen können: „Ich habe viele Jahre verloren, deshalb war das ein spezieller Abend für mich, den ich nie vergessen werde.“