HandballNach Stotterstart: Darum läuft es jetzt für den HBC Schifflingen

Handball / Nach Stotterstart: Darum läuft es jetzt für den HBC Schifflingen
Tom Sinner und Schifflingen sind im Kalenderjahr 2023 noch ungeschlagen Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Den Saisonstart hatten die Handballer des HBC Schifflingen verschlafen und die Qualifikationsrunde der AXA League mit nur zwei Punkten aus neun Spielen abgeschlossen. Mittlerweile hat sich das Blatt für die Schifflinger allerdings gewendet. In der Relegation spielt der HBCS oben mit – auch dank eines neuen, erfahrenen Trainerduos.

Platz eins in der Relegation: Es ist nur eine Momentaufnahme, aber in Schifflingen würde man sich gerne an den Anblick gewöhnen. Der Vorsprung auf die Konkurrenz ist allerdings knapp. Zwölf Punkte hat der HBCS an den ersten sieben Spieltagen gesammelt und liegt damit lediglich einen Zähler vor Mersch und zwei vor Rümelingen – die beide ein Spiel weniger bestritten haben. Der Kampf um die beiden AXA-League-Tickets ist eng geführt und hart umkämpft. „Wir hoffen natürlich, am Ende der Saison immer noch an der Spitze zu stehen“, sagt HBCS-Teammanager Sacha André. Dass Schifflingen nun so weit oben steht, kommt aber eher unerwartet, denn in der Qualifikationsrunde der AXA League hatte es zu Beginn der Saison einen Fehlstart gegeben. In neun Spielen hatte man nur einen einzigen Sieg geholt – der Traum vom sechsten Platz und dem Einzug in die Titelgruppe war damit geplatzt und der Gang in die Relegation unvermeidbar.

In diese startete man dann zwar gegen die schwächeren Teams Redingen und Arlon mit zwei deutlichen Pflichtsiegen. Dann erlitten die Schifflinger Handballer gegen Petingen allerdings einen harten Rückschlag. „Wir wussten, dass es nach dieser Niederlage sehr schwer werden würde, die Klasse zu halten“, blickt André auf die 21:33-Pleite im Dezember 2022 zurück.

Erfahrenes Trainer-Duo

Doch die Niederlage gegen den direkten Konkurrenten um einen der zwei freien Plätze in der AXA League rüttelte die Mannschaft wach. Seitdem hat man nämlich nicht mehr verloren und spätestens nach dem Jahreswechsel zündete der HBCS endgültig. Mit zwei Siegen gegen zwei direkte Konkurrenten an der Tabellenspitze starteten die Schifflinger ins Jahr und brachten sich so zurück ins Aufstiegsrennen „Uns war bewusst, dass wenn wir gegen Rümelingen und Standard verlieren würden, der Zug im Aufstiegskampf wohl abgefahren wäre“, erklärt André: „Ich muss sagen, dass die Reaktion der Mannschaft sensationell war. Gegen Rümelingen hat unser Team fantastische 20 Schlussminuten gespielt und nur vier Gegentore kassiert. Gegen den Standard waren es nur vier in den ersten 20 Minuten. Wie die Mannschaft im Moment verteidigt, ist sensationell.“

Der deutliche 31:20-Sieg gegen die Hauptstädter am Samstag kam aber auch für den Schifflinger Teammanager selbst etwas überraschend. „Wir hätten nicht gedacht, dass wir mit elf Toren Unterschied gewinnen würden. Natürlich sind wir froh, dass es so gekommen ist. Denn so sind wir jetzt in einer guten Ausgangsposition. Wir sind zurück im Aufstiegskampf und haben es wieder in der eigenen Hand. Wir sind zufrieden, dass wir nach dem schlechten Start jetzt zurück sind.“

Sie haben das Team mit dem Feuer, das sie selbst für den Handball haben, angesteckt

Teammanager Sacha André, über das neue Trainer-Duo

Eine Erklärung für den Umschwung ist wohl die Arbeit des neuen Trainerduos Maurizio Parisotto und Otto Heel, das vor drei Wochen beim HBC Schifflingen die Verantwortung übernahm, nachdem Ricky Bentz im Dezember zurückgetreten war. „Es gibt keine einfache Erklärung, wo man sagen könnte: Da haben wir den Hebel angesetzt“, erzählt André: „Aber Otto Heel und Maurizio Parisotto habe eine enorme Disziplin in die Mannschaft gebracht. Das sieht man mittlerweile auch auf dem Feld. Wir spielen 60 Minuten konzentrierten Handball. Die Jungs kämpfen von der ersten bis zur letzten Minute und geben alles.“

Mit dem Trainerduo stehen zwei Kenner aus der luxemburgischen Handballwelt an der Schifflinger Außenlinie. Parisotto war bereits als Trainer in Esch aktiv. Heel ebenso. Zudem coachte der ehemalige Nationaltrainer Rumäniens bereits die Damen-Teams vom CHEV Diekirch und Schifflingen. Zuletzt waren beide beim HBCS in der Jugend tätig – und nun eben bei der ersten Herren-Mannschaft. 

Mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben

„Seitdem die beiden die Trainingseinheiten leiten, ist eine ganz andere Anspannung da. Die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt, ist anders geworden. Die beiden haben eine enorme Erfahrung im Handball, die sie auch auf die Mannschaft übertragen“, erklärt André. „Vor den beiden Trainern hat jeder Respekt. Ihre Erfolge, die sie in der Vergangenheit hatten, sprechen für sich. Und sie haben das Team nun mit dem Feuer, das sie selbst für den Handball haben, angesteckt.“

Sei es im Training oder den Spielen – die Schifflinger agierten zuletzt höchst konzentriert, so auch am vergangenen Samstag gegen den Standard. „Wir waren selbst etwas überrascht, wie gut es bis jetzt gelaufen ist. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die beiden Trainer erst vor drei Wochen übernommen haben. Es läuft und der Elan ist da und diesen gilt es nun mitzunehmen“, erzählt der Teammanager, der bis letzte Saison noch in Mersch aktiv war. Gleichzeitig warnt André aber, man müsse mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben.

„Wir dürfen jetzt nicht überheblich werden oder uns schon am Ziel sehen. Es muss konsequent weitergearbeitet werden. Am Sonntag steht mit Mersch nämlich schon der nächste Konkurrent gegenüber.“ Mit einem Sieg in Mersch könnten sich die Schifflinger an der Spitze leicht absetzen. Es wäre ein wichtiges kleines Polster für die weitere Saison. Denn die besten fünf Teams aus der Relegationsgruppe liegen eng beieinander und „jeder kann gegen jeden gewinnen“.