Escher ZeitungsladenNach der Axt nun die Pistole: „Das war derselbe Täter“

Escher Zeitungsladen / Nach der Axt nun die Pistole: „Das war derselbe Täter“
Erst mit der Axt, nun mit einer Pistole: Der Zeitungsladen am Boulevard Prince Henri wurde in zwei Monaten zweimal überfallen Foto: Philip Michel

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Der Zeitungsladen am Escher Prinzenring wurde in sieben Wochen zweimal überfallen. Am 7. Oktober raubte der Täter die Kasse mit einer Axt, am Donnerstag mit einem Revolver. Für den Ladenbetreiber ist klar, dass es sich dabei um ein und denselben Mann handelt. Die Polizeifahndung verlief bis jetzt ergebnislos.

David Tellier wirkt relativ gefasst. Seine „Librairie Prince Henri“ ist binnen nicht einmal zwei Monaten zweimal ausgeraubt worden. Am 7. Oktober sorgte der Überfall mit einer Axt für landesweite Schlagzeilen, auf den Tag genau sieben Wochen später wurde der Zeitungs- und Tabakladen erneut ausgeraubt, diesmal hatte der Täter einen Revolver. „Ich bin sicher, dass es sich um ein und denselben Täter handelt“, sagt der 49-Jährige.

Der Laden hat von 5.00 bis 19.00 Uhr geöffnet, David Tellier und seine Frau Sonia teilen sich die Schichten auf. Auch diesmal war es Sonia, die hinter dem Ladentisch stand, als der Überfall stattfand. Auch diesmal hatte es der Täter auf die Kasse abgesehen. Auch diesmal verlief die anschließende Großfahndung der Polizei mit Hubschrauber und Grenzkontrollen ergebnislos. „On prend les mêmes et on recommence“, sagt David etwas resigniert.

Es ärgert ihn, dass es wieder nicht er war, der im Moment des Überfalls im Geschäft war, und somit erneut seine Frau betroffen war. „Dabei hat man gesehen, dass der Täter gelernt hat. In 45 Sekunden war alles vorbei und er verschwunden. Das war beim ersten Überfall mit der Axt noch ganz anders. Da war er nervös.“ Er berichtet davon, dass seine Frau sich damals vor einem Stuhl hinknien musste. Fast fünf Minuten lang hockte sie am Boden und hatte Angst, vom Mann mit der Axt geköpft zu werden. „Es ist nicht so, dass sie jetzt nach dem zweiten Überfall komplett traumatisiert wäre. Vielmehr ist eine richtige Wut in ihr entstanden“, sagt David Tellier. Auch weil sie sich absolut sicher ist, dass es sich beim Täter um ein und denselben Mann handelt: 30 bis 40 Jahre alt, perfekt Französisch sprechend. Obwohl er eine schwarze Sturmhaube trug, glaubt sie, ihn wiedererkannt zu haben. Am Nachmittag jedenfalls stand auch Sonia Tellier wieder im Geschäft. Man habe keine Wahl, man müsse ja arbeiten, sagt ihr Ehemann.

„Der kommt wieder“

Seit fünf Jahren betreibt das Ehepaar aus Aumetz (F) den Kiosk, den es von der Familie Deidda übernommen hatte. Den Eltern des Jeunesse-Fußballers Andrea gehörte der Zeitungsladen am Prinzenring von 1997 bis 2017. Dabei sei es nie zu einem Überfall gekommen. Lediglich als die Familie einmal gemeinsam im Urlaub war, wurde dort eingebrochen und Zigaretten gestohlen, berichtet Andrea Deidda. Auch die Telliers hatten zu Beginn keinerlei Probleme in diese Richtung. Bis zum 7. Oktober dieses Jahres, als der Mann mit der Axt kam. 

David Tellier ist sich sicher, dass es weitergehen wird. Deshalb möchte er auch nicht, dass Fotos von ihm oder vom Inneren des Ladengeschäfts gemacht werden: „Der kommt wieder, wenn er nicht gefasst und weggesperrt wird. Oder er macht etwas Größeres hier in Esch. Jedenfalls scheint er Geschmack gefunden und gelernt zu haben, wie es geht.“ In seinem Geschäft wird Tellier nun noch mehr Kameras installieren, auch wenn er von so einer Maßnahme nicht überzeugt ist: „Ich habe der Polizei gesagt, es gibt nun drei Möglichkeiten: Ich stelle einen Sicherheitsbeamten ein, ich besorge einen Wachhund oder aber sie finden ihn. Da die beiden ersten Optionen kaum umsetzbar sind, muss die Polizei den Täter finden.“        

Bereit, seinen Laden aufzugeben, ist Tellier jedenfalls nicht. „Wir lieben unseren Laden, auch wenn meine Frau mir gestern Abend zum ersten Mal gesagt hat, dass sie es satthabe“, sagt er, um trotzig hinzuzufügen: „Seit dem ersten Überfall und auch heute ist die Anteilnahme der Menschen groß. Kunden rufen an und fragen, wie es uns geht. Eins ist jedenfalls sicher: Wegen eines solchen Arschlochs werden wir unsere Kunden nicht enttäuschen.“ 

Der Prinzenring. Rechts der Kreisverkehr zur Kanalstraße.
Der Prinzenring. Rechts der Kreisverkehr zur Kanalstraße. Foto: Philip Michel
arm
27. November 2021 - 10.33

@ Linda / .... wa se emol erwëscht gin da gin hir Personalien opgeholl an da kënne se erëm sprangen.

Linda
26. November 2021 - 19.18

Kameraen installéieren. Well sin mir zu Letzebuerg gut besicht vun Kriminellen. An sie gin baal nie awescht!!!