Ministerieller Beschluss / Nach Beschwerde von OGBL und LCGB: Die Bankengewerkschaft Aleba verliert ihre sektorale Repräsentativität
Arbeitsminister Dan Kersch hat der Bankengewerkschaft Aleba ihre sektorale Repräsentativität entzogen. Die Entscheidung ist das Ergebnis einer Untersuchung der „Inspection du travail et des mines“. Anstoß dazu gab eine Beschwerde der beiden Gewerkschaften OGBL und LCGB vor rund zwei Monaten. Die Syndikate stehen seit Ende letzten Jahres mit der Aleba im Konflikt.
Arbeitsminister Dan Kersch hat der Bankengewerkschaft Aleba ihre sektorale Repräsentativität entzogen. Das bestätigte der Minister am Freitagabend gegenüber dem Tageblatt. Die Entscheidung sei aber nicht politisch motiviert gewesen, sondern sei „eine einfache Umsetzung des Gesetzes“. Denn: Vor rund zwei Monaten hätten die beiden Gewerkschaften OGBL und LCGB eine Beschwerde beim Ministerium eingereicht. Diese habe Kersch dann zur Überprüfung an die „Inspection du travail et des mines“ (ITM) weitergereicht. Die ITM untersteht dem Arbeitsministerium und überprüft unter anderem, ob das Arbeitsrecht in Luxemburg auf allen Ebenen eingehalten wird. Das Amt sei laut Arbeitsminister zu dem Schluss gelangt, dass die Einwände der Syndikate berechtigt seien und die Aleba tatsächlich nicht mehr die juristischen Kriterien erfüllen würde, um ihre sektorale Repräsentativität zu behalten. „Mir ist nichts anderes übrig geblieben, als das Gesetz anzuwenden“, sagte Kersch. Doch um was geht es genau?
Der Konflikt findet seinen Ausgangspunkt laut Véronique Eischen, Mitglied der Geschäftsführung des OGBL, im November 2019. Damals fanden die Delegationswahlen der Gewerkschaften statt. Um als repräsentativ für einen Sektor zu gelten, muss ein Syndikat mindestens 50 Prozent der Stimmen der Beschäftigten erhalten. Diese 50 Prozent habe die Aleba im Finanzsektor nicht mehr erreicht, so Eischen. Insofern habe das Syndikat da schon seine sektorale Repräsentativität verloren. Die OGBL und die LCGB hätten jedoch keine Beschwerde bei dem Ministerium eingelegt, um der Aleba ihre sektorale Repräsentativität abzuerkennen, weil die Syndikate gut zusammengearbeitet hätten, sagte Eischen.
Dies habe sich jedoch geändert, als die Aleba einen Alleingang vergangenen Herbst startete. Zu dem Zeitpunkt sollte ein neuer Kollektivvertrag im Bankensektor ausgehandelt werden. Solche Verhandlungen leitet eine gewerkschaftliche Kommission. Sie besteht grundsätzlich aus den beiden national repräsentativen Gewerkschaften – und in diesem Fall auch aus der sektoral repräsentativen Gewerkschaft Aleba. Vor Beginn der Verhandlungen sei die Aleba aber ohne das Wissen des OGBL und LCGB mit den betreffenden Versicherungen und dem Bankenpatronat in Kontakt getreten und habe gesagt, sie verfüge über einen „Accord“, um einen Kollektivvertrag auszuhandeln. „Das ist inakzeptabel“, so Véronique Eischen. Die national repräsentativen Gewerkschaften hätten erst im Nachhinein durch die Presse von dem Tun der Aleba erfahren und daraufhin eine Beschwerde beim Ministerium eingereicht.
Nachdem nun die Aleba ihre sektorale Repräsentativität verloren hat, ist sie nicht mehr automatisch Teil der Verhandlungskommission. Laut Eischen würden der Aleba jedoch noch immer „die Türen“ des OGBL offenstehen. Der neue Kollektivvertrag für Beschäftigte im Finanzsektor wurde nämlich noch immer nicht ausgehandelt – dies solle aber bald geschehen. Der OGBL sei in diesem Kontext dazu bereit, sich nochmals mit der Aleba an einen Tisch zu sitzen, um einen neuen gemeinsamen „Accord“ zu formulieren. Dieser würde dann der Gegenseite – das heißt den Versicherungen und dem Patronat – in den Verhandlungen vorgelegt werden. „Wir reichen der Aleba die Hände“, sagte Eischen. Ihr gehe es nämlich letztendlich um die Beschäftigten im Finanzsektor und nicht um die Bankengewerkschaft.
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Gut gebrüllt,Löwe Kersch,sorry,natürlich Herr Minister Kersch. So soll Demokratie funktionieren.Bin nicht involviert im Sektor,ausserdem in Rente.
Chapeau.
Aleba / Syprolux, ass do eng differenz?