LuxemburgNach Aufruf der Impfgegner: Amnesty International sagt Fackelzug für Menschenrechte ab

Luxemburg / Nach Aufruf der Impfgegner: Amnesty International sagt Fackelzug für Menschenrechte ab
 Foto: Editpress/Isabella Finzi

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Amnesty International hat den traditionellen Fackelzug zum Internationalen Tag der Menschenrechte am kommenden Freitag abgesagt. Stattdessen wird eine symbolische Kerzenaktion veranstaltet. Das teilte die NGO in einem Presseschreiben am Mittwochnachmittag mit.

In den vergangenen Tagen haben Akteure aus der Impfgegner-Bewegung dazu aufgerufen, dem Fackelzug beizutreten und für die eigenen Zwecke zu demonstrieren. Amnesty International hat dem Tageblatt am Montag in einem Schreiben erklärt, dass sich die Organisation erhoffe, dass ihre Botschaft dadurch nicht verfälscht werde.

Luxemburgs Amnesty-Direktor Olivier Pirot erklärt jetzt in der Pressemitteilung vom Mittwoch: „Wir bedauern verbittert, dass unser eigenes Recht auf Meinungsäußerung und Demonstration durch andere Gruppen oder Einzelpersonen eingeschränkt wird.“ Diese hätten angekündigt, den traditionellen Fackelzug zu nutzen, um ihre eigenen Forderungen zu stellen, obwohl sie über zahlreiche Räume zur Meinungsäußerung verfügten. Einzelpersonen würden das Recht auf friedliche Demonstration für Gewalttaten missbrauchen.

„Hierbei handelt es sich um eine Form der Monopolisierung des öffentlichen Ausdrucksraums, die wir nur zutiefst bedauern können, unabhängig davon, wie relevant ihre Forderungen sind“, schreibt Pirot.

Amnesty zähle nun auf die Bevölkerung Luxemburgs, um trotzdem die Botschaft für eine „gerechtere Welt zu verbreiten“. Sympathisanten von Amnesty International sind eingeladen, um 18 Uhr am Freitag – dem geplanten Zeitpunkt des Fackelmarschs – eine Kerze vor der Haustür aufzustellen und ein Foto zu machen. Das Foto sollen Teilnehmer an der Aktion anschließend in den sozialen Netzwerken posten und Amnesty International „taggen“, so die NGO.