Breidweiler-PontNach acht Jahren: Provisorische Brücke im Müllerthal soll Kreisverkehr weichen

Breidweiler-Pont / Nach acht Jahren: Provisorische Brücke im Müllerthal soll Kreisverkehr weichen
Gleich hinter der viel befahrenen Kreuzung bringt die einspurige Brücke regelmäßig den Verkehr ins Stocken Foto: Editpress/Julien Garroy

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Immer wieder gerät der Verkehr auf der viel befahrenen Strecke zwischen Christnach und Consdorf ins Stocken. Der Grund: Wegen der engen Fahrbahn müssen viele Verkehrsteilnehmer kurz vor der einspurigen Brücke abrupt abbremsen. Seit 2013 sorgt das Provisorium nicht nur für Stirnrunzeln, sondern regelmäßig auch für Verkehrsunfälle. Damit soll jetzt Schluss sein: Eine Lösung liegt auf dem Tisch, wie die Straßenbauverwaltung beteuert.

Eigentlich ist sie ein Blickfang für sich, die provisorische Brücke, die den CR118 zwischen Christnach und Consdorf über die Schwarze Ernz leitet. Wenn auch kein schöner: Im Herzen des Müllerthals wirkt das von rot-weißen Leitborden umrahmte Stahlkonstrukt wie ein Fremdkörper inmitten der grünen Wälder und malerischen Felsformationen. Ein halbes Dutzend Straßenschilder klären die Verkehrsteilnehmer darüber auf, wie und wie schnell das Provisorium nun befahren werden darf. Indessen verhindern massive Betonblöcke links und rechts von der Brücke, dass ein Wagen die enge Fahrbahn verfehlt.

Die Leitborde und Schilder, die Stahlträger und Betonblöcke – alles schreit nach Provisorium an dem viel befahrenen CR118, der das ganze Jahr über von Besuchern und Einheimischen rege genutzt wird. Tatsächlich liegt „Breidweiler-Pont“, so der offizielle Name der Örtlichkeit, nur wenige hundert Meter südlich einer der populärsten Sehenswürdigkeiten des Landes, dem Schiessentümpel. Gleich daneben befindet sich eine Kreuzung, die den Durchgangsverkehr nach Echternach, Fels, Junglinster und in die Hauptstadt leitet.

Seit einigen Wochen ziert ein neuer Schriftzug die Betonklötze am Eingang der Brücke: „11 Joer: Bravo P.&Ch.“ wurde mit weißer Farbe hastig auf die grauen Blöcke gesprüht. Eine sarkastische Botschaft an „Ponts et Chaussées“, die ganz offensichtlich nicht als Lob gedacht war. Vielmehr sollte damit wohl der Umstand kritisiert werden, dass das Provisorium längst zur Dauerlösung avanciert ist – wenn auch keine elf Jahre.

Beim CR118 handelt es sich um eine Hauptachse zwischen Mersch, Fels und Echternach
Beim CR118 handelt es sich um eine Hauptachse zwischen Mersch, Fels und Echternach Foto: Editpress/Julien Garroy

Strukturelle Schäden

Denn: Die provisorische Brücke wurde erst 2013 mit der offiziellen Bezeichnung OA002 in Betrieb genommen. „Bei einer Inspektion der ,Division des ouvrages d’art‘ wurde festgestellt, dass der OA355 nicht mehr für den Verkehr genutzt werden konnte“, heißt es diesbezüglich aus der Straßenbauverwaltung. Hochwasser und vorangegangene Sturzfluten hatten die Vorgängerbrücke derart beschädigt, dass die „Ponts et Chaussées“ quasi über Nacht eine Übergangslösung finden mussten.

„Die Entscheidung wurde damals aufgrund der gebotenen Eile zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer getroffen“, so eine Sprecherin der Straßenbauverwaltung. „Außerdem handelt es sich beim CR118 um eine Hauptachse zwischen Echternach und Mersch“. Aus diesem Grund habe man zunächst auch kein Folgeprojekt mit einer endgültigen Alternative geplant. Dies sei erst viel später ins Auge gefasst worden.

Mit der Neugestaltung der benachbarten Kreuzung liegt inzwischen aber eine dauerhafte Lösung auf dem Tisch. Diese soll nämlich einem modernen Kreisverkehr weichen, der sich Informationen des Tageblatt zufolge „optimal“ in die Natur einfügen soll. Eine Brücke würde damit überflüssig werden. Die Schwarze Ernz wird unter dem Kreisverkehr durchgeleitet. „Es wurden verschiedene Varianten studiert. Zu guter Letzt aber entschied man sich für dieses Projekt“, bestätigt die Sprecherin der Straßenbauverwaltung.

Die nötigen Genehmigungen in puncto Wasser- und Naturschutz liegen bereits vor. Gleiches gilt auch für die Gutachten bezüglich der Natura-2000-Zone. Pflichtenheft und Ausschreibungsunterlagen wurden vor kurzem vom zuständigen Bautenminister François Bausch abgesegnet. Demnach dürfte das Projekt laut Straßenbauverwaltung in absehbarer Zeit auch offiziell ausgeschrieben werden. Ein offizieller Zeitplan wurde allerdings noch nicht genannt.

Ein Sicherheitsproblem weniger

Andrée Henx-Greischer freut sich dennoch über die Bewegung im Dossier „Breidweiler-Pont“. „Wir sind wirklich glücklich, dass sich dort etwas tut“, betont die Bürgermeisterin der Gemeinde Waldbillig, auf deren Territorium sich die Örtlichkeit befindet. Die Gemeindeverantwortliche weiß um die Verkehrs- und Sicherheitsprobleme rund ums Provisorium: „Regelmäßig kommt es dort zu Unfällen“, stellt Henx-Greischer im Gespräch mit dem Tageblatt fest.

Die Sicht auf die Brücke wird etwa von hohen Stahlträgern eingeschränkt. Niedrige Wagen bleiben Fahrern auf der Kreuzung demnach verborgen. Ortsunkundige Verkehrsteilnehmer werden vom Anblick der Brücke oft überrascht, da sie Bauweise und Enge zusätzlich verunsichert. Da die einspurige Fahrbahn nur in eine Richtung befahren werden kann, wird der Verkehr auf diesem viel befahrenen Streckenteil immer wieder abgebremst. All diese Faktoren führen dazu, dass die Konstruktion nicht nur Verkehrsteilnehmern ein Dorn im Auge ist.

Andrée Henx-Greischer hofft denn auch, dass verschiedene Beobachtungen der Waldbilliger Gemeindeverantwortlichen bei der Planung des vorliegenden Projektes berücksichtigt werden. Auf eigenen Wunsch habe man Einsicht in die Pläne erhalten, betont die Bürgermeisterin. Daraufhin habe man die Straßenbauverwaltung gebeten, auch den Bau einer Unterführung für Fußgänger und Radfahrer vorzusehen. Auf Höhe der Kreuzung befinden sich nämlich gleich zwei große Parkplätze für Besucher des Schiessentümpels und Nutzer der angrenzenden Wanderwege.

„Die Straßenbauverwaltung hatte ursprünglich Zebrastreifen vorgesehen. Wir aber sind der Meinung, dass man zumindest in Richtung Consdorf eine Unterführung bauen sollte“, so die Gemeindemutter. Aufgrund des regen Verkehrsaufkommens und der hohen Zahl an Besuchern und Wanderern wäre dies wohl die sicherere Alternative. „Jetzt müssen wir abwarten, ob unsere Empfehlung auch angenommen wurde. Das müsste jedoch machbar sein.“

Neben zahlreichen Wanderern des Müllerthal-Trails nutzen auch viele Besucher des Schiessentümpels die Brücke, um vom Parkplatz zur Sehenswürdigkeit zu gelangen
Neben zahlreichen Wanderern des Müllerthal-Trails nutzen auch viele Besucher des Schiessentümpels die Brücke, um vom Parkplatz zur Sehenswürdigkeit zu gelangen Foto: Editpress/Julien Garroy
Jemp
25. August 2021 - 21.07

Ech sinn zwar géint Radaren, awer do hätt een dervu besser gepasst, wéi e Kreesverkéier, wou herno all Daag iergendeen Heini richt an d'Insel rast. Fir vu Naturzerstéierung net ze schwätzen! Mee de Problem ass wuel, datt do net esou vill Verkéier ass, datt e Radar vill Geld géif abrengen.

J.C. Kemp
25. August 2021 - 20.09

Déi Kräizung huet nie gestéiert, bis d'Bréck futti war. Lëschteg gët e RP, wann den éischten Tourist mat der Caravan dran haenke bleiwt.

jean-pierre goelff
25. August 2021 - 18.58

Dann gin nees eng Keïer en etlich Quadratmeter zoubetonneïert!D'Emwelt seet ,,Merci,,!!!

Nomi
25. August 2021 - 11.50

Wann iwert dei' Baach een RP gebaut gett, mussen mer 2 Brecken bau'en ! Wei'ni kommen mol Klimaaspekter an der Bauverwaltung un, well Zement ass daat Element wat bei der Produktio'un am meeschten CO2 verursaacht !

Aender
25. August 2021 - 10.23

Ech zitieren: " Eine Lösung liegt auf dem Tisch, wie die Straßenbauverwaltung beteuert. " Waat absolut neischt aussät wienieh den Problem geliesst gëtt.

Baerchen
25. August 2021 - 9.56

Armut no 8 Joer Lamentabel DEI Greng Politik ???