„Mybooks.lu“: Seit zwei Jahren gibt es Gratis-Schulbücher per App

„Mybooks.lu“: Seit zwei Jahren gibt es Gratis-Schulbücher per App

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Zum zweiten Mal bereits können die Schulbücher für alle Sekundarschulen und die Berufsausbildung per App ausgewählt und dann gratis abgeholt werden. Diese Initiative des Bildungsministeriums kommt gut an bei Schülern und Buchhändlern. Bei den Eltern sowieso – die sparen zum Schulbeginn nämlich wieder bis zu 450 Euro pro Kind, erklärt Marco Goetz.

Nahender Schulbeginn. In der „Librairie Diderich“ in Esch herrscht Hochbetrieb. Der Vergleich mit einem Ameisenhaufen drängt sich auf. Bereits seit Tagen sei im Geschäft ziemlich viel los, sagt Inhaberin Anne Diderich. Ganze Heerscharen von Kindern, Jugendlichen, Müttern und Vätern durchstöbern die Auslagen, suchen nach Heften und Ordnern in diversen Farben und Größen, nach Schachteln und sonstigem Material. Einiges wird von der Schule respektive von den Lehrern vorgegeben, anderes darf frei ausgewählt werden. Dieses Treiben wird sich in allen Buchhandlungen des Landes noch steigern, nächste Woche, wenn es losgeht, am Montag in der Grundschule und etwas später in den Sekundarschulen sowie in der Berufsausbildung.

Eine App sorgt dafür, dass es zumindest beim Verkauf der Pflichtschulbücher etwas geordneter zugeht.

Benutzerfreundlich

Francesca und Giulia stehen geduldig in der Warteschlange. Die benutzerfreundliche App „mybooks.lu“ hat es den zwei Schülerinnen ermöglicht, ihre Schulbücher zu Hause über Smartphone, Tablet oder PC auszuwählen und sie nun in einem der teilnehmenden Geschäfte abzuholen. Ihr Zugang zur App ist personalisiert und gesichert.

Das System funktioniert nun schon im zweiten Jahr. Auch dieses Jahr sind alle Pflichtschulbücher für jeden Schüler einer Sekundarschule und der Berufsausbildung in Luxemburg gratis, wie es Tradition in der Grundschule ist. Je nach Bildungsweg und Schulklasse werden Familien somit pro Kind um bis zu 450 Euro pro Jahr entlastet. Das ist ein realer Mehrwert, denn die Einführung der Gratis-Schulbücher hat keine Auswirkung auf die Schulanfangszulage oder andere finanzielle Zuwendungen.

Das Bildungsministerium weist auch darauf hin, dass mit dem neuen System ein nachhaltiger und verantwortungsvoller Umgang mit Schulbüchern gefördert werden soll. Wer auf neue Bücher verzichtet, erhält dafür im Gegenzug einen Gutschein. Jedes vom Programm vorgeschriebene, aber gebraucht erworbene Buch wird mit 50 Prozent des Neuwerts gutschrieben. Den Gutschein darf man gestaffelt bis zum 30. Juni nächsten Jahres einlösen. Im Sinne einer gezielten Leseförderung hat das Ministerium beschlossen, dass das Guthaben ab diesem Jahr allein für den Kauf weiterer Bücher verwendet werden darf und nicht mehr wie im letzten Jahr auch für sonstiges Schulmaterial.

Positive Reaktionen

Das System fördere eine gewisse Disziplin, sagt Anne Diderich. Die Schulen müssen dem Ministerium nämlich melden, welches Pflichtschulbuch sie jeweils für Fach und Klasse ausgesucht haben. Daran muss sich dann gehalten werden. Allgemein trage das Gratis-Schulbuch-Programm in Kombination mit der App dazu bei, den Verkauf der Bücher transparenter und vorausschauender planen zu können, so die Buchhändlerin aus Esch. Auch aus dem Bildungsministerium selbst kommen positive Töne. Die App www.mybooks.lu habe sich bei den Schülern und Eltern schnell als zuverlässiges und komfortables System durchgesetzt. Problematisch seien letztes Jahr zum Teil die Lieferschwierigkeiten einiger weniger Titel gewesen. Hier habe man zusammen mit den teilnehmenden Buchhändlern daran gearbeitet, die betreffenden Verlagshäuser stärker für die Anforderungen des heimischen Marktes zu sensibilisieren.

Die wenigen technischen Probleme, die letztes Jahr bei der Handhabung der App www.mybooks.lu entstanden, seien ebenfalls gelöst worden, heißt es. Anregungen von den Buchhandlungen seien vor allem technischer Art gewesen und hätten punktuelle Abläufe der Prozedur betroffen.

Somit ist im zweiten Jahr der Anwendung eigentlich jeder zufrieden mit dem neuen System. Es wird aber weiterhin daran gearbeitet, den Ablauf des Programms im Sinne der Schüler und Eltern zu verbessern. Die Bedienung soll noch weiter vereinfacht und die Übersicht der Abläufe noch weiter verbessert werden.

Insgesamt wurden laut Ministerium im letzten Schuljahr im Rahmen des Gratis-Schulbuch-Programms rund 255.000 Bücher neu bezogen. Rund 26.600 Gutscheine wurden ausgestellt, wobei die Gutschriften für die Gesamtzahl der nicht neu bezogenen Bücher gelten und keinen genauen Rückschluss auf die Stückzahl der gebrauchten – also nicht neu erworbenen – Bücher erlauben.


Mybooks-App

Weitere Informationen zum Gebrauch der App gibt es in den Schulen oder unter mybooks.lu.

Roby
14. September 2019 - 11.23

Noch besser wäre es. wenn die Regierung die Bücher selber erstellen und drucken würde, dann würden nicht Druckereien und Buchhändler sich daran auf unsere Kosten eine goldene Nase verdienen.