Entsetzen in Münster – Tote und Verletzte

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Drei Tote und Dutzende Verletzte: In Münster fährt ein Transporter in eine Menschengruppe und tötet zwei Menschen. Der Fahrer erschießt sich in dem Wagen. Nach und nach sickern Informationen zum Täter an die Öffentlichkeit – doch es kursieren auch Gerüchte.

Ein Frühlingssamstag in Münster: In den historischen Gassen der Altstadt sitzen die Menschen am Nachmittag draußen in der Sonne – es ist einer der ersten warmen Tage. Doch ein furchtbarer Zwischenfall erschüttert die Idylle in der nordrhein-westfälischen Stadt: Ein Kleintransporter rast vor der Traditionsgaststätte Kiepenkerl in eine Menschengruppe. Es gibt Tote und Verletzte. Drei Menschen sterben laut NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) – unter ihnen ist auch der mutmaßliche Täter.

Sechs der rund 20 Verletzten seien schwer verwundet, einige befänden sich noch in Lebensgefahr, heißt es aus Sicherheitskreisen. Der mutmaßliche Täter erschießt sich nach Polizeiangaben in dem Wagen. Nach dpa-Informationen handelt es sich um einen psychisch labilen Einzeltäter – 48 Jahre alt und Deutscher. „Es spricht im Moment nichts dafür, dass es einen islamistischen Hintergrund gibt“, sagt Reul.

Die Details und ein mögliches Motiv würden noch untersucht. Es werde in alle Richtungen ermittelt. Nach Informationen der „Westfälischen Nachrichten“ hatte sich der Täter Ende März bei Bekannten per E-Mail verabschiedet und „quasi einen Selbstmord angedeutet“.
Mitarbeiter eines Restaurants, das ganz in der Nähe des Tatorts liegt, berichten von einem lauten Geräusch: „Tschack tschack tschack“, hätten sie gehört, dann sei alles ganz schnell gegangen und sie hätten das Restaurant verlassen müssen. Gesehen haben sie nichts.

Augenzeugen erzählen, dass der Wagen letztlich gegen einen Baum gefahren sei. Menschen hätten geschrien, Rettungskräfte und Polizisten seien innerhalb weniger Minuten am Ort gewesen. Wegen einer Demonstration von Kurden in der Stadt waren viele Polizisten sowieso in der Innenstadt unterwegs.

„Ganz Münster trauert“

Die Polizei sperrt die Gegend weiträumig ab. Rot-weißes Flatterband spannt sich über die Straße, die zum Tatort führt. Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr stehen darin. Ein Polizeihubschrauber kreist über der Stadt. Geschäfte und Restaurants sind geschlossen. An der Tür des St.-Paulus-Doms hängt ein Schild: Das Orgelkonzert falle wegen der aktuellen Ereignisse aus. Überall in der Stadt sind Polizisten unterwegs.  Die Einsatzkräfte untersuchen auch einen verdächtigen Gegenstand im Auto. Anwesende berichten am späten Abend von zwei lauten Knallgeräuschen.

Die Polizei bittet die Bevölkerung via Twitter eindringlich, keine Spekulationen in die Welt zu setzen – und den Innenstadtbereich zu meiden. Es gebe Gerüchte, wonach zwei weitere Menschen aus dem Transporter gesprungen und geflohen seien. Das sei aber nicht sicher und müsse verifiziert werden, sagt ein Polizeisprecher. Die Polizei twittert auch: „Bitte postet keine Bilder vom Einsatzort. Damit unterstützt Ihr uns nicht.“ Zur Identität der beiden Getöteten können die Beamten auf eine Anfrage der dpa am Abend keine Angaben machen. Das Team der Gaststätte „Großer Kiepenkerl“ schreibt auf seiner Facebookseite, das keine Mitarbeiter verletzt wurden.

„Ganz Münster trauert über dieses schreckliche Ereignis. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Getöteten. Den Verletzten wünschen wir schnelle und baldige Genesung“, sagt der Oberbürgermeister der Stadt, Markus Lewe, vor Journalisten. Er ergänzt: „Wir wissen bislang nicht, welchen Hintergrund dieses Ereignis hatte.“ Die Bundesregierung spricht den Opfern und ihren Angehörigen wenige Stunden nach dem Vorfall ihr Beileid aus. „Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei den Opfern und den Angehörigen. Mein tiefes Mitgefühl gilt allen, die einen geliebten Menschen verloren haben und in tiefer Sorge sind“, erklärt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Wir müssen von einer schweren Gewalttat ausgehen.“

Merkel: „Allen Einsatzkräften vor Ort gilt mein Dank“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teilt mit, es werde alles Denkbare zur Aufklärung der Tat und zur Unterstützung der Opfer und ihrer Angehörigen getan. „Allen Einsatzkräften vor Ort gilt mein Dank.“ Sie stehe in ständigem Austausch mit Bundesinnenminister Horst Seehofer, Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) dankt auf Twitter den Rettungskräften vor Ort. „Müssen alles tun, um Hintergründe der Tat aufzuklären“, schreibt sie. Außenminister Heiko Maas (SPD) zeigt sich erschüttert. „Unser tiefes Mitgefühl ist bei den Opfern sowie ihren Familien und Freunden“, schreibt er auf Twitter.

Auch die Hauptdarsteller des „Tatort“-Krimis aus Münster zeigen sich entsetzt über die Toten und Verletzten. „Erste Bilder und Nachrichten aus Münster brechen mir das Herz“, twittert Jan Josef Liefers (53), der den Ermittler Professor Karl-Friedrich Boerne spielt. Die Stadt sei „einer der friedlichsten und freundlichsten Orte“, die er kenne. Sein Kollege Axel Prahl, der Hauptkommissar Frank Thiel spielt, schreibt auf Facebook: „Münster, bleib wie Du warst und wie wir Dich lieben: offen, friedlich, freundlich, stark und stolz. Lass Dich jetzt nicht unterkriegen.“

Jacques Zeyen
7. April 2018 - 20.55

Es ist vielleicht dieses " Ensetzen" ,aufgebauscht durch die Medien,die diesen Hirnlosen ihren Adrenalinstoß gibt. Wenn diese "Gotteskämpfer"(falls es in diesem Falle solche waren),keine Presse bekämen,würde ihr Gott ihnen vielleicht nur mit der Hälfte der Jungfrauen dienen. Vielleicht leben diese Perversen von der Hysterie die sie in der Bevölkerung auslösen. Vielleicht einen Gedanken wert.