GeschäftsweltMonoprix eröffnet Filiale auf dem Knuedler

Geschäftswelt / Monoprix eröffnet Filiale auf dem Knuedler
 Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Am 14. Januar wird auf dem Knuedler, wo sich noch bis zu Beginn dieses Jahres eine Filiale des Kleidergeschäfts C&A befand, ein Monoprix seine Türen öffnen. Es ist bereits die sechste Verkaufsstelle der französischen Gruppe in Luxemburg.

Nicht nur wird das neue Monoprix-Geschäft in ein historisches Gebäude (s. Kasten) ziehen, auch werden nun gleich zwei Restaurants in dem Haus untergebracht sein, alle beide mit Blick auf die place Guillaume II. Im Erdgeschoss wird sich das Restaurant „Le Petit Bohème“ befinden. Etwas voreilig machte das Pressekommuniqué von Monoprix diesbezüglich Werbung mit der großen Terrasse, die sich praktisch direkt vor der Haustür befinden wird. Die Mitteilung weist allerdings diskret darauf hin, dass dies aber erst nach Abschluss der Arbeiten auf dem Knuedler der Fall sein werde. Das könnte jedoch noch einige Zeit dauern, wie kürzlich Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) auf einer Pressekonferenz vermeldete. Es könne gut sein, dass sich die Arbeiten unter und auf dem Platz noch bis 2023 oder sogar 2024 hinziehen werden. Im zweiten Stock wird sich ein zweites Restaurant befinden, „Le Homard Bleu“, ebenfalls mit Blick auf den Knuedler.

Monoprix ist ein französisches Unternehmen im Bereich Handel und Vertrieb, das 1932 gegründet wurde. Die Geschäfte der Marke befinden sich vor allem in Stadtzentren. 2014 eröffnete das erste  Monoprix in der rue du Fort Bourbon. Zusätzlich zu den beiden Restaurants bleibt der neue Monoprix jedoch vor allem ein Supermarkt, in dem neben Dekorations-, Mode- und Schönheitsartikeln in erster Linie Lebensmittel angeboten werden. Dieser Standort stelle, gemessen an der Fläche, das „drittgrößte Geschäft in der Oberstadt dar“, heißt es vonseiten des Betreibers: 2.000 Quadratmeter verteilt auf vier Stockwerke mit rund 30.000 verschiedenen Artikeln.

Im Erdgeschoss wird es einen Ausstellungsraum für Wohn- und Dekorationsartikel sowie eine Snack-Ecke geben. Im Untergeschoss befindet sich ein Lebensmittelladen. Was früher „épicerie“ genannt wurde, heißt im neuen französischen Kommunikationsstil „Foodcourt“: Einen Weinkeller wird es ebenfalls geben. Der erste Stock ist Mode- und Schönheitsartikeln vorbehalten, während im zweiten Stock die Verkaufsflächen für Kinderartikel, Schreibwaren und Accessoires angesiedelt sind. Im gleichen Stockwerk befindet sich ebenfalls das zweite Restaurant „Le Homard bleu“. Monoprix bietet auf dem Knuedler auch „Shop & Go“ an: Man kauft normal ein, lässt die Waren jedoch nach Hause liefern. Zudem kann der Kunde von zu Hause aus per Online-Reservierung Einkäufe tätigen und die Sachen dann im Geschäft abholen.

In Luxemburg ist die Kette derzeit bereits mit einem Geschäft im Bahnhofs-Viertel (rue du Fort Bourbon), je einem kleineren Monop’ auf dem Limpertsberg (avenue Pasteur) und im Stadtzentrum (rue Chimay) sowie mit zwei Naturalia-Läden (Biowaren) vertreten (in der rue Joseph Junck und der rue Philippe II).  Monoprix beschäftigt rund 100 Mitarbeiter im Großherzogtum; auf dem Knuedler werden 60 neue hinzukommen.

Historisches Gebäude

Das Gebäude, in das Monoprix einziehen wird, ist eines der ältesten Häuser auf dem Knuedler. Es stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und wurde von Philipp de Croy, Prinz von Chimay und Arenberg, erbaut, der von 1654 bis 1675 Festungsgouverneur von Luxemburg war. Er ließ mehrere neue Straßen im Zentrum anlegen, darunter die rue Chimay. 1793 wurde das Haus vergrößert (es ist diese Jahreszahl, die auf der Fassade des Gebäudes zu sehen ist).
1823 wurde dort Edmond de la Fontaine geboren, besser bekannt als „Dicks“. Er ist u.a. der Verfasser des ersten Theaterstücks in luxemburgischer Sprache, „De Scholdschäin“ (1855). An der Fassade zum Knuedler hin wurde 1923 eine Gedenktafel angebracht, die an die Geburt des Dichters hundert Jahre zuvor erinnert.
Das Wohnhaus wurde später zu einem Geschäftshaus umgebaut. Bevor C&A 1982 dort einzog, befanden sich dort Monopol, Galeries de France, der Grand Bazar, die Grands Magasins Métropole Félix Capus, das Möbelgeschäft Capus-Ackermann und die Firma Müller-Wipperfürth.
(Quelle: Ons Stad, Nr. 64, 2000)

Apropos C&A

Ende Januar wird C&A auch das letzte seiner Geschäfte in Luxemburg-Stadt schließen. Wie das Unternehmen dem Tageblatt auf Anfrage hin mitteilte, sei der Grund für die Schließung „die schlechte Verkaufsleistung in Verbindung mit der schlechten zukünftigen Verkaufsprognose des Geschäfts“. Der Mietvertrag laufe im Februar ab, der letzte Verkaufstag sei Samstag, der 30. Januar.
Wie David Angel, der zuständige Zentralsekretär des OGBL für den Handel, bestätigte, sei für zehn der dort elf Beschäftigten bereits eine Lösung gefunden worden. Der Konzern habe versichert, dass das Geschäft in Esch/Alzette nicht geschlossen werde.
Anfang März dieses Jahres schloss C&A seine Zweigstelle auf dem Knuedler: Nicht nur in Luxemburg musste C&A kürzertreten, 13 Geschäfte in Deutschland und 30 in Frankreich wurden geschlossen. Seit 2017 schrieb das Unternehmen rote Zahlen. 

Victor
6. Dezember 2020 - 16.27

Monoprix? Ech huelen un, alles huet deselwechte Präis, soss wär dat jo 'irreführende Werbung'.