Mini-EntrepriseMit „Bëssen Wëssen“ lernt man spielerisch Luxemburg kennen – entwickelt haben es Schüler

Mini-Entreprise / Mit „Bëssen Wëssen“ lernt man spielerisch Luxemburg kennen – entwickelt haben es Schüler
Kreativ und motiviert: Die acht Jungunternehmer aus dem Lycée Aline Mayrisch haben ihr eigenes Spiel entworfen Foto: Bëssen Wëssen

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Neun Schüler der 2D und 2G aus dem Lycée Aline Mayrisch haben sich dazu entschieden, ihr eigenes Kartenspiel auf den Markt zu bringen. Optisch überzeugt das Spiel mit dem Namen „Bëssen Wëssen“ mit selbst gemalten Bildern. Wie der Name des Projekts erahnen lässt, geht es um Allgemeinbildung und die Geschichte und Kultur des Luxemburger Landes. Kim Lanners, eine der Gründerinnen und gleichzeitig Verwaltungsleiterin des Mini-Unternehmens, stand dem Tageblatt Rede und Antwort. 

Tageblatt: Warum habt ihr euch dazu entschieden, dieses Spiel zu entwerfen – und warum gerade ein Kartenspiel?

Kim Lanners: Wir sind der Meinung, dass es sehr wichtig ist, allen Bürgern des Landes die Kultur Luxemburgs näherzubringen – ob sie nun hier geboren wurden oder hinzugezogen sind. Die Idee eines Kartenspiels kam somit ziemlich gelegen, da uns klar ist, dass die Interaktion und somit auch die Integration auf diese spielerische Weise stark gefördert wird. Wir haben uns hauptsächlich wegen zwei Gründen für ein Kartenspiel entschieden: Erstens ist es handlich und passt in jede Tasche, zweitens ist es einfacher zu entwerfen als ein Brettspiel oder dergleichen. Außerdem wollen wir einen großen Teil des Ertrags „Care Lëtzebuerg“ spenden, um so die Türkei oder Syrien bei ihren andauernden soziopolitischen Problemen zu unterstützen.

Können Sie bitte kurz erläutern, wie das Spiel funktioniert?

Im Grunde geht es darum, wichtige Denkmäler wie die „Gëlle Fra“ oder Plätze, Einrichtungen beziehungsweise Persönlichkeiten wie Fausti oder Bazooka Brooze auf den von uns entworfenen Bildern wiederzuerkennen. Beim ersten Level soll man lediglich das Bild erkennen. Im zweiten Level soll ein Teilnehmer den anderen Spielern das Bild beschreiben, ohne es zu zeigen. Man muss sich also auf die Beschreibung verlassen, um herauszufinden, um was es sich handelt. Über den Bildern sind Sprachbläschen mit sogenannten „Tabu-Wierder“ abgebildet, die man bei der Beschreibung nicht nutzen darf. Beim großherzoglichen Palast zum Beispiel darf man die Begriffe „Grand-Duc“ oder „Stad Lëtzebuerg“ nicht verwenden. Das kann besonders als Ratespiel unter Freunden eine lustige Stimmung erzeugen. Zu guter Letzt geht es beim dritten Level darum, eine zusätzliche Frage zu beantworten; auch haben wir einige Karten mit Bonusmissionen versehen. Spieler werden etwa aufgefordert, traditionelle Lieder aufzuführen.

Im Mittelpunkt stehen Luxemburger „Klassiker“ – wie Jean-Claude Juncker oder das „Gromperekichelchen“
Im Mittelpunkt stehen Luxemburger „Klassiker“ – wie Jean-Claude Juncker oder das „Gromperekichelchen“ Foto: Max Wagner

An welche Altersklasse richtet sich das Spiel?

Wir haben da keine klare Grenze gezogen. Die simple Weise und die drei Levels machen das Spiel eigentlich für jeden zugänglich. Wir haben uns deshalb darauf geeinigt, die Altersgrenze auf sechs bis 99 Jahre festzulegen.

Konntet ihr euch auf Unterstützung seitens der Lehrkräfte verlassen?

Ja, auf jeden Fall! Die Präsenz der Lehrer und ihre Kontakte waren sehr nützlich. So konnten wir beispielsweise auf die Hilfe eines Historikers zurückgreifen, der die im Spiel verarbeiteten Daten gründlich überprüft hat. Gleichzeitig hat uns auch unser Coach Philippe Linster aus dem „House of Start-ups“ unterstützt. 

Gab es unerwartete Schwierigkeiten bei der Umsetzung eures Projekts?

Nein, eigentlich nicht. Natürlich ist ein derartiges Projekt immer mit viel Aufwand verbunden, das wussten wir ja bereits im Vorfeld. Da wir uns jedoch gut auf unsere Kontakte verlassen konnten, war dies kein allzu großes Problem.

Ein letztes Wort an die Leser?

Der Slogan unseres Kartenspiels sagt bereits alles: „Wetten, das hast du nicht gewusst!“ (lacht)

Bet you didn’t know that!

„Unser Ziel ist es, unterschiedliche Menschen auf lustige Art und Weise miteinander zu verbinden“, schreiben die acht Köpfe hinter der „Mini-Entreprise“ auf ihrer Internetseite bessenwessen.com. Ihre Mission? Den Menschen Abwechslung im Alltag zu bieten und sie zumindest zeitweise aus der digitalen Welt zurück in die Wirklichkeit zu holen. Das Kartenspiel „Bëssen Wëssen“ kostet 9,95 Euro und kann auf bessenwessen.com bezogen werden. „Wir werden das Spiel regelmäßig mit frischem Wind aktualisieren“, versprechen die jungen Unternehmer aus dem Lycée Aline Mayrisch.

Die Karten wurden von den jungen Unternehmern selbst entworfen
Die Karten wurden von den jungen Unternehmern selbst entworfen Foto: Max Wagner