Spritpreise in LuxemburgMinisterium erteilt ACL Absage: CO2-Abgabe an der Zapfsäule kommt im Januar

Spritpreise in Luxemburg / Ministerium erteilt ACL Absage: CO2-Abgabe an der Zapfsäule kommt im Januar
Verkehr auf der „Tankmeile“ in Wasserbillig. Die Spritpreise sind in Luxemburg zwar stark angestiegen, liegen aber immer noch deutlich unter dem Niveau Deutschlands Foto: dpa/Harald Tittel

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Die geplante Erhöhung der CO2-Abgabe wird das Autofahren in Luxemburg zum 1. Januar noch ein bisschen teurer machen als es jetzt schon ist. Das stellt das Energieministerium klar – weist aber auch darauf hin, dass die Erhöhung sich nur gering auswirken werde. Der Luxemburger Automobilclub hatte angesichts der hohen Treibstoffpreise gefordert, die Abgabe auszusetzen. 

Die weitere Anhebung der CO2-Abgabe auf Auto-Kraftstoff wird zum 1. Januar kommenden Jahres kommen. Das bestätigt das Energieministerium auf Anfrage des Tageblatt. Am Dienstag (9.11.) hatte der Automobilclub ACL gefordert, die Anhebung der Abgabe auszusetzen, da die Autofahrer durch den Anstieg der Kraftstoffpreise ohnehin schon arg gebeutelt würden: Immerhin ist der Spritpreis europaweit in Luxemburg am stärksten gestiegen – und die Einführung der Abgabe im Januar dieses Jahres habe den Spritpreis bereits auf einen Schlag um fünf bis sechs Cent pro Liter erhöht.

Dies kam zustande, da mit ihrer Einführung eine Abgabe von 20 Euro pro Tonne CO2, den ein Kraftstoff durch Herstellung und Verbrauch durchschnittlich erzeugt, schlagartig auf den Literpreis aufgeschlagen wurde.

Kommende Preis-Anstiege weniger steil

„Die nächste Erhöhung auf 25 Euro fällt aber viel geringer aus“, betont der Ministeriumssprecher im Gespräch mit dem Tageblatt – und argumentiert, dass die Erhöhung durch die Abgabe also keinen eklatanten Preissprung bewirken werde.

Einer Analyse der Statistikbehörde Statec zufolge sollte die bald anstehende Erhöhung zu einem Preisanstieg von rund einem Cent pro Liter führen – und die nächste Erhöhung ist dann auch schon in Sicht: Schließlich sieht die Strategie für den Jahresbeginn 2023 vor, die Abgabe dann sogar auf 30 Euro pro verursachter Tonne CO2 zu erhöhen.

Die Regierung argumentiert, dass über den Zuschuss zu den Lebenshaltungskosten die Preissteigerungen aufgefangen würden – und auch durch die überraschende Anpassung des Index zum 1. Oktober. Die Regierung hatte zuvor festgestellt, dass allein im ersten Halbjahr 2021 Benzin und Diesel um rund 15 beziehungsweise 14 Prozent teurer geworden sind.

Dass der Preisanstieg an der Tanksäule aber nicht stärker neutralisiert wird, hat wohl auch damit zu tun, dass dieser ja auch durchaus gewollt ist: Schließlich soll, um der Erderhitzung zu begegnen, der Individualverkehr an Attraktivität verlieren gegenüber anderen Mitteln der Fortbewegung. Im öffentlichen Transport gibt es in Luxemburg keine Preissteigerung zu verzeichnen. Er bleibt gratis.

wally
12. November 2021 - 23.30

@Jonke Borscht "Wéi ass et mat der jonker Mëttelschicht, déi schon mol 30-60km vun der Aarbecht an engem Appartement wunnt?" Jee no Bensinspräis mussen déi sech entscheeden, entweder méi no plënneren oder bei eng Gar oder einfach bezuelen oder en E-Auto kafen oder en E-Bike... Wéi Dir Äert Liewen organiséiert, ass Är Affär, et ass net un eis fir et ze finanzéieren.

Jonke Borscht
12. November 2021 - 5.39

D'Politik denkt erem just an Extremen. Entweder arm an ëffentlechen Transport oder räich an Haus mat deem een den e-Auto oplueden an demno iwwerhaapt fueren kann. Wéi ass et mat der jonker Mëttelschicht, déi schon mol 30-60km vun der Aarbecht an engem Appartement wunnt? Eben wéinst den héichen Immopreiser, oder dem Partner deen nobäi schafft? Ech kréien fir < 15km mol kee passenden Ëffi ouni all Daag 6km zu Fouss goen ze mussen! Haus mat Steckdous onbezuelbar!

ROBIN
11. November 2021 - 22.08

Bald müssen wir nach Belgien fahren um günstig tanken zu können ... Verkehrte Welt ... QUO VADIS ???

Bender
11. November 2021 - 21.36

Das Öl das in Europa nicht verkauft wird findet andere Abnehmer. Von da her bringt es dem "Klima" nicht sehr viel ob wir jetzt hier Öl einsparen und CO2-Steuer zahlen. Nicht schön, ist aber halt so. Und bei der CO2-Steuer für Gas und Heizöl: muss das denn sein? Heizen muss jeder. Und eben mal bei einem Haus von 1995 eine hochgelobte Wärmepumpe einzubauen wird nicht funktionieren: extreme Stromkosten. Ausser man nimmt eine Grundsanierung vor: Böden/Estrich/Leitungen raus, alles neu inklusive Bodenheizung in allen Räumen. Dann noch Isolations-Facade und Lüftungssystem (sonst schimmelt es): Wer zahlt das? Autofahren kann man einschränken oder Bus und Bahn benutzen - von da her kann man die CO2-Steuer auf Sprit irgendwie akzeptieren. Auch wenn es dem Klima rein gar nichts nützt.

werner
11. November 2021 - 18.36

@HTK @werner,@Regierung, "dann lade ich sie ein nach Frankreich(aber andere Länder sind auch ok)wo die Autos älter sind als ihre Insassen weil diese kein Geld haben sich ein neues zu kaufen,geschweige denn ein E-Auto." Wir können die Zukunft und den Klimawandel nicht angehen indem wir Hobbybauern und andere Selbstversorger durchfüttern die keine Steuern zahlen und mit einer 50 Jahre alten Mehari die Luft verpesten. Dann nehmen die halt das Fahrrad, wie im Krieg, sie leben ja eh noch wie damals. Anpassen oder untergehen.

HTK
11. November 2021 - 14.24

@werner,@Regierung, dann lade ich sie ein nach Frankreich(aber andere Länder sind auch ok)wo die Autos älter sind als ihre Insassen weil diese kein Geld haben sich ein neues zu kaufen,geschweige denn ein E-Auto. Co2-Steuer straft diese Leute noch mehr ab OHNE dass sie sich ein anderes Auto kaufen können.Nur die Kaufkraft wird sinken und die Unzufriedenheit dieser Leute steigen. Das Klima wird nicht durch die paar Reichen oder gut Betuchten in Luxemburg gerettet. Turmes & Co sollten mal über Land fahren und sich bei Familien umsehen die keine 25000 Euro im Monat verdienen.

werner
11. November 2021 - 11.46

Tipptopp! Mäin E-Auto gefält mer ëmmer besser.

GröFaZ
11. November 2021 - 11.13

Oh Här Bausch, wat si Dir e léiwe Männchen. De Sprit muss esou déier gin dass bâl kee méi tanke geet (ka goen). Nëmmen elektresch oder Ö.T. Wat eng Logik! Z.B. Wann de Bäcker décidéiert dass kéng Bréidercher méi solle giess gin erhéicht en de Préis esou dass keen sech se méi leeschte wëll/kann. Wär dat net ieselzech? An, à propos Index 2,5% brut an dann dorop 30% méi Steieren.

Grober J-P.
10. November 2021 - 20.41

Als sozialorientierter Minister würde ich mich für die CO2 Steuer einsetzen, wenn jeder die Mittel hätte sich ein Elektromobil leisten zu können und jeder auch die Möglichkeit permanent an Ladestationen heranzukommen. Die versprochene H2 Tanke scheint auch vergessen worden zu sein, bis auf weiteres keine Alternativen. Bis dahin fahre ich meinen alten Diesel mit dem Heizöl vom Schwiegervater, der Tank wurde erst aufgefüllt. 5000 Liter langen noch etwa für 5 Jahre.

Wieder Mann
10. November 2021 - 13.56

Vun der Regierong hun ech mäer naischt erwaard. No der selektiver Boosterimpfpolitik , elo vun lauter Gréng virun den Aan mecht se eng Politik d’Gesellschaft ze splécken, hir Lait méi raich an den Rescht méi aarm ze maachen.