Neugestaltung der Place de la GareMinister will einen unterirdischen Fahrradparkplatz, die Stadt zuerst eine Bürgerbeteiligung

Neugestaltung der Place de la Gare / Minister will einen unterirdischen Fahrradparkplatz, die Stadt zuerst eine Bürgerbeteiligung
Zurzeit herrscht am Bahnhofsplatz trostloses Grau Foto: Editpress/Julien Garroy

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Laut den Plänen von Mobilitätsminister François Bausch („déi gréng“) soll am hauptstädtischen Bahnhofsplatz ein unterirdischer Fahrradparkplatz entstehen. Der Schöffenrat der Hauptstadt würde es allerdings lieber sehen, dass die Gestaltung des Platzes zusammen mit den Bürgern geplant wird. Eine Idee, von der der Minister wiederum nicht angetan scheint.

Schon öfter wurde dem hauptstädtischen Schöffenrat von Kritikern vorgeworfen, der Anteil der Grünflächen im Stadtgebiet sei zu niedrig. Der Schöffenrat sieht das gezwungenermaßen anders: Im Sommer wies der Erste Schöffe Serge Wilmes (CSV) in einem Artikel (s.T. vom 11.8.2022) darauf hin, dass es immerhin 68 Prozent seien.  

Unter anderem wurde das Aussehen des Pariser Platzes kritisiert. Der sei allerdings nach den Wünschen gestaltet worden, die in einer Bürgerbeteiligung ermittelt wurden. Das gleiche Prinzip möchte der Schöffenrat bei der zukünftigen Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes anwenden. „Dort könnten wir dann das besser machen, was an der Place de Paris versäumt wurde“, meinte Wilmes.

Allerdings gibt es da ein kleines Problem: Die Gemeinde kann das nicht entscheiden, da der Platz der Bahngesellschaft CFL gehört. Und den Plänen des Ministeriums für öffentliche Bauten und Mobilität zufolge soll dort ein großes unterirdisches Parkhaus für Fahrräder entstehen. Wilmes hatte dem Tageblatt gegenüber eine geplante Kapazität von 1.500 Fahrrädern erwähnt.

Parlamentarische Frage

Die Antwort des grünen Ministers François Bausch auf eine parlamentarische Anfrage seines Parteikollegen François Benoy bezüglich der Pläne für den Platz offenbart nun einige Details seines Vorhabens. Einerseits soll zuallererst die Funktionalität des Platzes für die Bahnbenutzer sichergestellt sein, und die dortigen Geschäfte sollen auch weiterhin beliefert werden können, andererseits soll aber auch ein „qualitativer“ öffentlicher Platz geschaffen werden, der Fußgängern vorbehalten ist und sowohl die Erwartungen der Anwohner als auch der Bahnkunden erfüllt. 

Wie Bürgermeistern Lydie Polfer (DP) und Serge Wilmes (CSV) vorige Woche anlässlich des „City Breakfast“ für Journalisten mitteilten, hätten sie kürzlich in einer Unterredung dem Minister ihren Wunsch unterbreitet, bei der zukünftigen Gestaltung auf jeden Fall die Bürger miteinzubeziehen. Diesem Wunsch habe der Minister aber nicht zugestimmt. „Wir als Gemeinde würden zuerst einmal eine Bürgerbeteiligung zu dem Thema organisieren wollen, doch es scheint kein Wille seitens des Ministers zu bestehen“, sagte Wilmes bereits im Sommer dem Tageblatt. „Wir könnten zusammen mit den Bürgern den Bahnhofsvorplatz neu gestalten, eine Gelegenheit, die wahrscheinlich in den nächsten 50 Jahren nicht wiederkommen wird.“ Wenn erst mal ein unterirdischer Parkplatz dort gebaut ist, werde es nicht mehr möglich sein, Bäume dort zu pflanzen. Der Schöffenrat würde es lieber sehen, wenn auf dem Platz eine Grünfläche entsteht. 

Laut der Antwort auf die parlamentarische Frage soll bis Ende dieses Jahres bzw. Anfang 2023 in Zusammenarbeit mit allen betroffenen Interessengruppen (CFL, Stadt Luxemburg, „Institut national pour le patrimoine architectoral“, CGDIS, angrenzende Geschäfte) ein Gesamtkonzept ausgearbeitet werden. Die Bewohner des Viertels werden dabei nicht erwähnt. Lediglich in einer zweiten Phase soll ihnen das Konzept vorgelegt werden: „Avant le printemps 2023, ce concept sera présenté lors d’une réunion d’information du public, afin de recueiller leur avis et d’en tenir compte lors de la planification finale (…).“ 

Der letzte Teil von François Bauschs Antwort auf die Frage seines Parteikollegen lässt aber vermuten, dass die Pläne doch schon sehr fortgeschritten sind: „Die Arbeiten zur Neugestaltung dieses Teils der Place de la Gare werden mit den Bauarbeiten für den neuen Sitz der CFL koordiniert, die zuerst beginnen. Die beiden Baustellen sollen parallel ausgeführt werden, um die neue Infrastruktur zur gleichen Zeit in Betrieb nehmen zu können“, schreibt der Minister.

Die Hauptfunktion in Verbindung mit dem Betrieb des Bahnhofs und dem Fahrradweg entlang dieses Platzes bleibe aber die Einrichtung eines großen unterirdischen Fahrradparkplatzes. Was nun den Wunsch nach einem solchen Parkplatz angeht, so verweist der Schöffenrat auf das noch provisorische Parkhaus der CFL nahe dem Pont Buchler. „Dort könnte ja etwas entstehen, wo auch Fahrräder Platz hätten.“ 

Auf die Frage nach den Gegenvorschlägen meinte Bürgermeisterin Lydie Polfer vorige Woche nur, dass der Minister diese noch schuldig sei, und er sie wohl nächstes Jahr bei der Vorstellung des Projekts präsentieren werde. „Dann müssen die Karten auf den Tisch.“ 

Waldi
23. November 2022 - 23.12

Komesch, den Eegentemer ass d'CFL, firwat mëschen sech do déi aner dran?

Een aus der Staat
22. November 2022 - 15.44

Den Här Bausch kënnt jo déi ënnerirdesch gebauten a net gebrauchten Zuchgare um Findel vir Velosparking benotzen. Den Tram fiert jo och elo geschwënn bis op de Findel a vun do kënnten d'Velocyclisten da gratis mam Tram op d'Gare fueren. Dat wär dach och eng intelligent gréng Léisung.

Josée Schmit
22. November 2022 - 14.36

Wir oet net besser déi Suen ann Spidäler an ann Altersheimer ze investéieren ! Ann eis Armee op zeroechten !!! Awer de Loisir vun dénen Grengen ass méi wichteg !