GesundheitswesenMinister Romain Schneider: „Tiers payant généralisé“ wird trotz Pandemie 2023 eingeführt

Gesundheitswesen / Minister Romain Schneider: „Tiers payant généralisé“ wird trotz Pandemie 2023 eingeführt
Wird die Rückerstattungsprozedur bei der CNS ersetzen: die Einführung des „Tiers payant généralisé“ Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Das System des „Tiers payant généralisé“ soll 2023 in Luxemburg eingeführt werden. Ist der Zeitplan durch die Corona-Pandemie in Verzug geraten? – Nein, meint der Minister für Soziale Sicherheit, Romain Schneider (LSAP), auf Tageblatt-Anfrage. In der Zwischenzeit soll sogar die Rückerstattung durch die CNS digitalisiert, und damit beschleunigt werden.

Trotz Corona-Pandemie wird das „Tiers payant généralisé“ wie geplant 2023 eingeführt. Das hat der Minister für Soziale Sicherheit, Romain Schneider (LSAP), dem Tageblatt auf Anfrage bestätigt. „Durch die Corona-Pandemie hatte die CNS natürlich genug zu tun, aber die Einführung des ,Tiers payant généralisé’ wird sich dadurch nicht verzögern“, sagt Schneider gegenüber dem Tageblatt. „Im Gegenteil: Durch die Pandemie wurde vom Staat viel in die Digitalisierung investiert.“ Das würde dem Projekt nun zugutekommen.

Die Einführung des „Tiers payant généralisé“ erfolgt in mehreren Etappen. „Damit die sofortige Rückerstattung einwandfrei funktioniert, muss die „Caisse nationale de santé“ (CNS) einen Weg finden, damit die zu zahlenden Beträge mit hundertprozentiger Sicherheit und innerhalb kürzester Zeit errechnet werden können“, sagt Ilona Biwer, Pressesprecherin des Ministeriums für Soziale Sicherheit. „Diese Entwicklungsarbeit braucht aber noch etwas Zeit, weshalb einige Zwischenetappen vorgesehen sind.“

Eine erste Testphase sei schon im Frühjahr 2021 angelaufen, in der durch den digitalen Transfer von Arztrechnungen und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Ärzten eine schnellere Rückerstattung getestet werde. „Wenn diese Testphase vorbei ist, können die Arztrechnungen ähnlich wie bei der telemedizinischen Konsultation digital verschickt werden“, heißt es aus dem Ministerium. „Danach sollen auch ärztliche Verschreibungen und Krankenscheine über den Weg verschickt werden können.“ Ein entsprechendes Abkommen zwischen dem Ministerium und der Ärztevertretung AMMD wurde schon im Mai 2021 unterschrieben.

Die genaue Anzahl der an der Pilotphase teilnehmenden Ärzte könne das Ministerium nicht nennen. „Wir arbeiten eng mit der AMMD zusammen, um möglichst viele Ärzte mit einzubeziehen“, sagt Biwer.

Parallel wurde von der CNS eine neue App entwickelt, die die Rückerstattung der Arztkosten bis zur Einführung des TPG beschleunigen soll. „Die CNS wird diese App nach dem 15. September vorstellen“, sagt Schneider. „Damit soll es den Patienten bereits ermöglicht werden, die Arztrechnungen per QR-Codes einzuscannen und an die CNS zu senden.“

„Tiers payant social“

„Tiers payant social“ (TPS)

Das „Tiers payant social“ steht allen einkommensschwachen Menschen mit Wohnsitz in Luxemburg zu. Es soll den Zugang zur ärztlichen Versorgung trotz hoher Arztkosten ermöglichen. Das Sozialamt entscheidet, wer TPS für sich beanspruchen kann. Dank TPS müssen die Arztkosten nicht mehr im Voraus bezahlt werden, sondern werden direkt von der CNS übernommen. 

Der LSAP-Abgeordnete Mars di Bartolomeo hat sich in einer parlamentarischen Anfrage nach der Inanspruchnahme des „Tiers payant social“ (TPS) während der Corona-Pandemie erkundigt.

2020 haben 5.367 Personen TPS beansprucht. Das waren 0,3 Prozent mehr als noch 2019. Dabei scheint die Nachfrage der vergangenen Jahre während der Corona-Pandemie abgeflaut zu sein: Im Vergleich zu 2017 haben 2018 19,7 Prozent mehr Menschen auf das TPS zurückgegriffen, von 2018 auf 2019 war ein Anstieg von 11,5 Prozent zu verzeichnen gewesen. Insgesamt hat die CNS über das „Tiers payant social“ insgesamt 3,4 Millionen Euro ausgezahlt. 361.000 Euro wurden den Sozialämtern wieder in Rechnung gestellt.

Sepp
31. August 2021 - 16.30

@Mike: Well d'AMMD eppes dagéint huet. D'AMMD behaapt sie kéinten den Patienten just dat verschreiwen wat d'CNS diktéiert. Ech sinn awer der Meenung dass sie alles kenen verschreiwen, mee dass eben net alles vun der CNS iwwerholl get. Jiddefalls verstinn ech net firwat d'AMMD behaapt, dass den Tiers payant généralisé soll den Dokteren hieren Traitement vum Patient "aschränken". D'Käschtefro gouf et nach emmer. Wann een sech kéint beschwéieren wenst dem Tiers payant généralisé, dann sinn et d'Matarbeschter vun der CNS, well do wärten der eng jett net méi gebraucht ginn.

Mike
28. August 2021 - 16.29

Firwaat dauert daat nach esou laang. Bei den Aptiken funktioneiert daat schon Jorelaang, an dei' hun pro Daag vill mei' Klienten ewei' en Dokter.

harry
28. August 2021 - 8.58

Corona-Pandemie ass ëmmer un allem schold. Och bei den Retaren vun CNS remboursementer. Méi bëlleg geet ëtt nëtt.

Dégouté politique
28. August 2021 - 7.52

"Trotz pandemie 2023 " ?! HAHA. Korrekt wär : wegen pandemie schon 2022 !!!

Ba
28. August 2021 - 7.43

Finalement , das gibt es in unseren Nachbarstaaten schon lange.....