BildungMinister im Kreuzverhör: Meisch stellt sich Fragen von Schülern, Lehrern und Eltern zum Corona-Schuljahr

Bildung / Minister im Kreuzverhör: Meisch stellt sich Fragen von Schülern, Lehrern und Eltern zum Corona-Schuljahr
Bildungsminister Claude Meisch (DP) hatte kein einfaches Schuljahr 2020/2021 Foto: Editpress/Julien Garroy

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Das Schuljahr 2020/2021 war vor allem von einem dominiert: dem Coronavirus. Bildungsminister Claude Meisch geriet im Laufe des Jahres immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik. Am Donnerstag will er sich nun den Fragen von Eltern, Schülern und Lehrern stellen und gemeinsam Fazit ziehen. 

Homeschooling, A/B-Wochen, kleine und große Clusters, der Einsatz von PCR- und Schnelltests, obligatorisches Maskentragen: Für Schüler, Lehrer und Eltern war das Schuljahr 2020/2021 alles andere als normal. Anders als noch 2019/2020 wirbelte Corona den Schulbetrieb nicht nur ein paar Monate durcheinander, sondern erforderte von Anfang an ein anderes Unterrichten als in Vor-Covid-Zeiten. Im Februar 2021 mussten Grundschulen, Kompetenzzentren und „Maisons relais“ sogar wieder zwei Wochen geschlossen bleiben – wegen ungewöhnlich vieler Cluster. 

Jetzt naht das Ende des Schuljahres und Bildungsminister Claude Meisch sucht den Austausch mit Schülern, Lehrern, Eltern und Erziehern. Am Donnerstag, 10. Juni, um 17.30 Uhr soll ein Live-Chat mit dem DP-Minister über die Webseite www.bildung-am-dialog.lu stattfinden. Laut Pressemitteilung wird sich Meisch „Fragen, Sorgen und Vorschläge der Öffentlichkeit“ anhören. Unter anderem soll es um die Fragen gehen: Was hat im Schuljahr 2020/2021 gefehlt? Was wurde in der Krise gelernt? Gibt es Nachholbedarf bei den Kindern und Jugendlichen? Fragen und Vorschläge können schon im Vorfeld per E-Mail an livechat@men.lu oder per Nachricht an die Telefonnummer (+352) 621 543 543 eingereicht oder während des Events selbst im Live-Chat gestellt werden. Ziel der Unterredung sei es, einen Eindruck davon zu bekommen, wo der Öffentlichkeit in Sachen Bildung der Schuh drückt und diese Themen in künftige Workshops einfließen zu lassen. 

Meischs Schuljahr der Kritik

Meisch könnte am Donnerstagabend beim offenen Gespräch allerdings ganz schön ins Schwitzen geraten: Im vergangenen Schuljahr geriet der Bildungsminister mehrfach unter Druck. Unter anderem wurde ihm eine liberale Laisser-faire-Attitüde und Kontrollverlust vorgeworfen. So hielt der Minister trotz rasch steigender Infektionszahlen im Oktober am Stufenplan fest, während in verschiedenen Schulen wegen Quarantänen, Isolierungen, positiv getesteter Schüler und Lehrer der Ausnahmezustand herrschte. Dann geriet sein Ministerium wegen Missverständnissen und Fehlern bei den Zahlen von Infektionsketten unter Druck.

Gleichzeitig hagelte es Ende 2020 und Anfang dieses Jahres Kritik von den Gewerkschaften. „Kein Konzept, keine Alternativen und keine Kommunikation“ urteilte etwa der OGBL im Dezember. Gewerkschaften und Personalvertretungen des sozioedukativen Personals ALEE/CGFP, APCCA/SEW/OGBL, APPSAS, SLEG/CGFP und SPEBS/CGFP stellten Meisch wegen des schwierigen Dialogs über die Missionen und Aufgaben des edukativen und psychosozialen Personals an den Pranger. Im Februar wird kurzfristig wegen „der Bedrohung durch die Varianten“ wieder eine Schließung von Grundschulen, Kompetenzzentren und „Maisons relais“ entschieden. Innerhalb von nur vier Tagen müssen sich Eltern neu organisieren. Fast gleichzeitig wird dem Minister vorgeworfen, eine schleichende Privatisierung der öffentlichen Schule voranzutreiben. Im März ist Meisch gezwungen, einen Rückzieher beim Covid-Gesetz zu machen: Er wollte den Schulschließungen durch das Pandemiegesetz eine rechtliche Basis geben und scheiterte nach Einwänden im Parlament. 

Weitere Initiativen

Zusätzlich zum Live-Chat soll im Juni eine Umfrage an die Eltern, Sekundarschüler, Lehrer und Personal von Bildungsstätten über den Newsletter des Bildungsministeriums verteilt werden. Auch hier stehen die Pandemie und die daraus gewonnenen Erkenntnisse im Fokus. Eine weitere Studie des Liser soll helfen, die Situation der Kinder zwischen 2019 und 2021 zu vergleichen. Der erste „Rapport national sur la situation des enfants au Luxembourg“ soll voraussichtlich im ersten Semester 2022 veröffentlicht werden. Außerdem will das Bildungsministerium Workshops für Eltern, Schüler und Lehrer organisieren. 

Arm
10. Juni 2021 - 11.10

De Claude Meisch huet oft genug seng Inkompetenz, seng Sturheet a seng Arroganz combinéiert mat enger onendlecher Selbstiwerschätzung bewiesen. E soll einfach elo goen a wärt bestëmmt net vermësst gin.

Therese
10. Juni 2021 - 7.57

Dass dee Mann nach de Mut,oder loosse mer soen déi Arroganz,huet fir virun d'Vollek ze trieden,ass erstaunlech.

Paul
9. Juni 2021 - 17.27

Mat deem Gepiddels wat den Meisch an den läschten annerhallef Joer verbrach huet ass dat keen Sëtzwbleiwen, mais carrément en renvoi de l'établissement (du Gouvernement an dësem Fall). Deen Typ huet eng ganz Generatioun vun Schüler um Gewëssen!