Schifflingen„Minett Trail“ und Esch2022: Zirkuswagen ersetzt „Gîte Waasserbaseng“

Schifflingen / „Minett Trail“ und Esch2022: Zirkuswagen ersetzt „Gîte Waasserbaseng“
So sollen die neuen Gemeindeateliers aussehen Team31 Architects

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Die Gemeindeateliers und der „Gîte“ für Esch2022 standen im Mittelpunkt des Schifflinger Gemeinderats, der einen Vorgeschmack auf die Haushaltsvorstellung am kommenden Freitag bot.

Der „Minett Trail“ mit seinen elf außergewöhnlichen Beherbergungsmöglichkeiten ist eines der Hauptprojekte des Kulturjahrs im Bereich Tourismus. In der Gemeinderatssitzung vom 31. Mai hatte Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV) über die Kostenvoranschläge für das „Gîte Waasserbaseng“ informiert. Die Ausschreibung des Rohbaus sollte sich auf rund 350.000 Euro belaufen, als bester Preis flatterte der Gemeinde ein „Devis“ von rund 620.000 Euro ins Haus. Der teuerste überstieg 900.000 Euro. „Das geht in eine Richtung, die nicht mehr tragbar ist“, kommentierte Weimerskirch damals die Kostenexplosion im Bau seit Corona. Im Budget waren ursprünglich 1,35 Millionen Euro für das gesamte Projekt vorgesehen. Nun haben die Gemeindeverantwortlichen beschlossen, es einstweilen auf Eis zu legen.

Da man aber am Ziel festhält, Schifflingen auf die touristische Landkarte Luxemburgs zu setzen, wird für das Kulturjahr eine provisorische Beherbergungsmöglichkeit an gleicher Stelle angeboten. So verabschiedete der Gemeinderat einstimmig den Kauf eines Zirkuswagens, der Übernachtungsmöglichkeiten für vier Personen bietet. Kostenpunkt: 105.000 Euro, wobei es für das Provisorium keine Subventionen vom Staat gibt. Außerdem wird die Idee des „Gîte Waasserbaseng“ nicht fallen gelassen, sondern seine Machbarkeit weiter verfolgt, wie der zuständige Schöffe Albert Kalmes („déi gréng“) meinte. Ein Vorhaben, das die LSAP-Opposition unterstützt: „In Esch hat man beim Bau der Baumhäuser auf dem Galgenberg zunächst auch den Kopf geschüttelt, heute entpuppen sie sich als riesiger Erfolg. Wir sollten zunächst einmal abwarten, wie gut besucht die Schlafplätze im kommenden Jahr sind, dann kann man sich noch immer Gedanken über die Realisierung des ,Gîte Waasserbaseng‘ machen“, sagte Carlo Feiereisen.   

Neue Gemeindeateliers

Eine absolute Notwendigkeit ist unterdessen die Vergrößerung der Gemeindeateliers. Schöffe Marc Spautz (CSV) sprach von einer „unendlichen Geschichte“. Das Projekt war 2013 erstmals ausgearbeitet worden, wurde aber auf Eis gelegt, als die Pläne der Regierung für ein neues CGDIS-Einsatzzentrum für Esch, Schifflingen und Monnerich bekannt wurden. Denn dann hätte man die aktuelle Einsatzstelle unmittelbar neben den Gemeindeateliers nutzen können. Als 2019 ein neuer Mietvertrag für den aktuellen Standort mit dem CGDIS über 20 Jahre unterschrieben war, wurden die alten Pläne wieder aus der Schublade genommen.

Nun also wurde der Ausbau vorgestellt und das endgültige Vorprojekt vom Gemeinderat verabschiedet. Insgesamt 17,7 Millionen Euro soll das Projekt kosten. „Viel Geld, doch wir wissen, dass es kein Luxus ist, sondern eine Notwendigkeit“, sagte Bürgermeister Weimerskirch. Insgesamt 1.950 m2 Fläche wird das neue Gebäude haben, davon 1.500 m2 Atelier. Der Rest ist für die Administration und sanitäre Anlagen vorgesehen. Der Bau hat drei Etagen, eine Holzfassade, ein begrüntes Dach mit einer Fotovoltaikanlage und wird mit Wärmepumpen beheizt. Anfang Juni 2022 sollen die Ausschreibungen beginnen, mit einem Bauanfang ist bestenfalls Mitte November zu rechnen. Um eine spätere Kostenexplosion zu vermeiden, sollen zu Beginn bereits 85% des Gesamtprojekts ausgeschrieben werden. Mitte November könnten die Arbeiten starten, sofern alles glattläuft. Mit einer Fertigstellung ist nicht vor Ende 2024 zu rechnen. 

Ein weiteres größeres Infrastruktur-Projekt ist die „Cité Emile Mayrisch“. Der Gemeinderat verabschiedete den Vorentwurf für eine ganze Reihe von Arbeiten, die ein Gesamtvolumen von 20,4 Millionen Euro haben. In erster Linie geht es um die Erneuerung der Kanalisation. Frühester Baubeginn ist hier Anfang 2023.   

Aufgeschoben, nicht aufgehoben: So sollte das „Gîte Waasserbaseng“ aussehen
Aufgeschoben, nicht aufgehoben: So sollte das „Gîte Waasserbaseng“ aussehen Studio Jil Bentz & Hendrik Brinkmann