WohnenMieten steigen langsamer als Kaufpreise

Wohnen / Mieten steigen langsamer als Kaufpreise
Europaweit sind die Kaufpreise für Immobilien in den letzten zehn Jahren nur in Estland schneller gestiegen als in Luxemburg Foto: Christian Muller

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Europaweit sind die Preise für Immobilien in der ersten Hälfte des Jahres 2020 gestiegen. Schneller als in den Jahren zuvor. Am schnellsten kletterten sie … in Luxemburg. Die Mieten steigen dabei langfristig langsamer als die Kaufpreise.

Nachdem Statec vor zwei Wochen bereits die Zahlen zur Entwicklung der Immobilienpreise in Luxemburg im ersten Halbjahr 2020 veröffentlicht hatte, hat nun das europäische statistische Institut Eurostat die neuesten Zahlen der EU bekannt gemacht. Inmitten der Corona-Krise sind die Immobilienpreise in der EU (im Jahresvergleich) demnach um 5,2 Prozent nach oben gesprungen. Das ist mehr als in den Vorjahren. Im Gesamtjahr 2019 hatte der Zuwachs 4,3 Prozent betragen, nach 4,7 Prozent in den drei Jahren vorher.

Am schnellsten stiegen die Preise im Jahresvergleich derweil in Luxemburg (plus 13,3 Prozent), gefolgt von Polen (plus 10,9 Prozent) und der Slowakei (plus 9,7 Prozent). Bereits im Gesamtjahr 2019 waren die Preise in Luxemburg (mit 10,1 Prozent) deutlich schneller gestiegen als im restlichen Europa. Auch im Vergleich zum ersten Quartal 2020 haben die Preise vom zweiten Quartal hierzulande (mit plus 4,4 Prozent) die stärkste Steigerungsrate hingelegt. Es folgten Italien (plus 3,1 Prozent) und Österreich (plus 2,5 Prozent).

Sowohl Kaufpreise als auch Mieten sind in den letzten zehn Jahren in Europa gestiegen – teilweise jedoch mit sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten
Sowohl Kaufpreise als auch Mieten sind in den letzten zehn Jahren in Europa gestiegen – teilweise jedoch mit sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten Screenshot: Eurostat

Derweil hat Eurostat in einer weiteren Veröffentlichung hervorgehoben, dass sich die Immobilienpreise und Mieten unterschiedlich entwickeln. Verglichen mit dem Jahr 2010 sind die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen in Europa bis zum zweiten Quartal 2020 um 25 Prozent gestiegen, die Mieten jedoch nur um 14,2 Prozent.

Verglichen mit 2010 verteuerten sich die Immobilienpreise in 16 EU-Mitgliedstaaten stärker als die Mieten. Die Haus- und Wohnungspreise stiegen in 23 Mitgliedstaaten und gingen in vier zurück, wobei die höchsten Anstiege in Estland (plus 100,5 Prozent), Luxemburg (plus 85,8 Prozent), Lettland (plus 77,3 Prozent) und Österreich (plus 75,9 Prozent) verzeichnet wurden. Rückgänge wurden in Griechenland (minus 31 Prozent), Italien (minus 13,2 Prozent), Spanien (minus 5,6 Prozent) und Zypern (minus 3 Prozent) beobachtet.

Bei den Mieten war das Muster anders. Vergleicht man das zweite Quartal 2020 mit 2010, so stiegen die Preise in 25 EU-Mitgliedstaaten und gingen in zwei zurück, wobei die höchsten Anstiege in Estland (plus 135,8 Prozent), Litauen (plus 105,4 Prozent) und Irland (plus 62,3 Prozent) zu verzeichnen waren. Rückgänge wurden in Griechenland (minus 25,2 Prozent) und Zypern (minus 4,8 Prozent) verzeichnet.