/ Mehr Geld in die Taschen, jetzt ...
16,5 Prozent der Bevölkerung leben am Rande der Armut (unter der sog. Armutsgefährdungsgrenze). Die Schere zwischen unteren und mittleren Einkommen und den Wohlhabenden bzw. Reichen öffnet sich weiter – und das bei einer starken und weiter wachsenden Wirtschaft und gesunden Staatsfinanzen.
Das sei des Landes unwürdig, so der OGBL, der darum eine Kaufkraft-Offensive verlangt. Die Regierung soll die verbleibende Zeit der Legislaturperiode nutzen, um die Kaufkraftverluste der letzten Jahre auszugleichen und soziale Maßnahmen für Menschen mit niedrigem Einkommen (Mindestlohn- und Revis-Empfänger) – also eine Erhöhung der entsprechenden Auszahlungen – zu realisieren.
Kampagne läuft an
Das Geld sei da, meinte OGBL-Präsident André Roeltgen bei der Vorstellung einer Kampagne zur Steigerung der Kaufkraft, die am Dienstag anlief. Er verwies auf den Steuerausfall von 180 Millionen Euro, weil der Staat es ablehnt, die „stock options“ stärker zu besteuern.
Die Notwendigkeit, den Menschen im Land mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, leitet der OGBL aus zwei „Austeritätswellen“ ab, wie Roeltgen es formulierte. Die erste zwischen 2011 und 2014 mit einer Indexmanipulation (eine Tranche wurde nicht ausgezahlt), der Erhöhung der Solidaritätssteuer usw., die zweite durch das sog. Zukunftspaket, das zwar entschärft werden konnte, aber dennoch eine ganze Reihe von Steuererhöhungen und weitere Verluste mit sich brachte.
Die Regierung habe zwar durch die Steuerreform, hinter der die Gewerkschaft stehe, etwas zurückgegeben; diese sei allerdings nicht weitreichend genug gewesen. Unter dem Strich fehle durch die oben beschriebenen – und laut OGBL unnötigen – Maßnahmen aber immer noch Kaufkraft …
Zehn Forderungen
Roeltgen legte gestern im Namen der Gewerkschaft zehn Forderungen vor, von denen sich einige am Abkommen mit dem Staat, das im November 2014 zur Entschärfung des Sparpakets unterzeichnet wurde, orientieren. Das Abkommen sei noch immer nicht vollständig umgesetzt; so zum Beispiel die vertraglich festgelegte automatische Anpassung der Familienzulagen an die Lohnentwicklung. Zwischen 2006 und 2016 mache dies 20 Prozent Wertverlust der Leistungen aus.
Die Gewerkschaft, die im Rahmen ihrer Kampagne eine Internetseite erstellt hat, gibt der Regierung Zeit, ihre Vorschläge zu prüfen und zu reagieren – „jedoch nicht allzu lange“, wie der OGBL-Präsident betonte. Gewerkschaftliche Maßnahmen schließt er nicht aus.
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Irgendwie werden die Rentner in diesem Staate vergessen, nur wenn es darum geht den Geldbeutel aufzumachen ,stehen sie bei unseren Politikern in der ersten Reihe.
@Jeannosch, schauen Sie sich die 10 Forderungen doch mal an. Punkt 6: „Den Rentnern muss eine Sonderanpassung zukommen“
Daniel–richteg 1%! Wahnsinn. D’Rentner wärten dach net rout am Gesicht gin fir dât onerhéiert Geschenk.
So ein Quatsch. Den Rentnern geht es nirgendwo auf der Welt besser als in Luxemburg. Das Armutsrisiko für Rentner ist mit 3% das niedrigste aller Bevölkerungsgruppen. Es gibt nur einen Grund warum andauernd neue Wohltaten für die Rentner gefordert werden: sie stellen einen grossen Teil der Gewerkschaftmitglieder, und für die Parteien sind sie ein wichtiges Elektorat (der Grossteil der Arbeitnehmer sind Ausländer bzw. Grenzgänger ohne Wahlrecht). Während die Ü65er immer mehr Vermögen anhäufen, wird es für junge Menschen immer schwieriger, einen festen Arbeitsplatz zu finden, eine Familie zu gründen und ein Haus zu bauen. Wenn sich jetzt noch die Anti-Wachstumslogik im Lande durchsetzt, dann ist der Generationenkonflikt vorprogrammiert, weil die „Sandwich-Generation“ das nicht mehr finanzieren kann. Heute schon gibt die Rentenversicherung ca. 1/3 ihrer Ausgaben für Leistungen aus, für die die aktuellen Rentner nie einen Euro (bzw. Franc) eingezahlt hat (droits dérivés etc.). Naja, zumindest LuxairTours wird sich freuen …
@Spacecowboy: Selten solch arroganten, egoistischen Schwachsinn gelesen. Fuß in den A…….und ab zum Mond.
bin mit den Forderungen des ogbl einverstanden
Für die untersten Einkommensgruppen tut der luxemburgische Staat einfach lachhaft wenig! Oder anders ausgedrückt: Von all dem Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre kommt bei den armen Bevölkerungsschichten nichts an! Hierzu darf man auch die Mindestlohnempfänger zählen!
Die Rentner haben in den vergangenen Jahren Verluste einstecken müssen, wegen der Austeritätspolitik der Regierung, die sich insbesondere durch die Nichtauszahlung einer Anpassung, die 2013 geschuldet war und der Auszahlung in zwei Tranchen der vorhergegangenen Anpassung niedergeschlagen hat. Um diese Verluste zumindest teilweise zu kompensieren, ist es notwendig, dass die Renten zum 1. Januar 2018 mindestens um 1% angepasst werden.
Meine Frage an meine Gewerkschaft: Wieso sollen diese Verluste nur „zumindest teilweise kompensiert werden“ und nicht ganz ?