Cargolux„Mee wou si mer dann?“ – François Bausch wehrt sich gegen Vorwurf der Vetternwirtschaft

Cargolux / „Mee wou si mer dann?“ – François Bausch wehrt sich gegen Vorwurf der Vetternwirtschaft
François Bausch stuft einzelne Inhalte von Expressis-Verbis als „bedenklich“ ein Foto: Editpress/Alain Rischard

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Luxemburgs Transportminister François Bausch sagt, dass bei der Nominierung Christianne Wicklers zur neuen Vorstandsvorsitzenden der Cargolux allein ihre unternehmerischen Kompetenzen ausschlaggebend gewesen seien. Dass Wicklers Beziehungen etwas mit ihrer Wahl zu tun haben könnten, streitet Bausch in einem Interview mit Radio 100,7 am Mittwochmorgen konsequent ab. Er sagt, er bereue Wicklers Wahl nicht.

François Bausch bereut die Wahl Christianne Wicklers zur Vorstandsvorsitzenden von Cargolux „überhaupt nicht“. Das gab der grüne Transportminister Luxemburgs am Mittwochmorgen in einem Interview mit Radio 100,7 bekannt. Ausschlaggebend für Wicklers Wahl sei allein ihr ökonomischer Sachverstand gewesen. Bausch meint: „Christianne Wickler hat zwar keine direkten Erfahrungen mit der Luftfahrt. Sie ist eine sehr dynamische Geschäftsfrau. Sie hat vieles vorzuweisen. Das wird übrigens auch von niemandem bestritten – interessanterweise. Sie kommt aus einem Sektor, der viel mit Logistik zu tun hat. Deshalb dachte ich, es sei eine gute Idee, Frau Wickler vorzuschlagen.“

Hinsichtlich des Vorwurfs der Opposition, Bausch habe Wickler aufgrund ihrer Nähe zur Partei der Grünen vorgeschlagen, entgegnet Bausch, dass er auch den ehemaligen Verkehrsminister Claude Wiseler (CSV) gefragt habe. Dieser würde sich gut in der Branche auskennen und wäre ein „exzellenter Kandidat gewesen, weil er die nötige Erfahrung hat“. Wiseler habe jedoch aufgrund seiner wieder angekurbelten politischen Karriere abgelehnt. Zudem sei der Vertrag von Paul Helminger (DP) – Wicklers Vorgänger – zweimal verlängert worden, obwohl dieser nicht zu den Grünen gehörte. „Es geht nicht um die Parteikarte“, sagt Bausch.

Der Minister sei schockiert über die Vorwürfe, die Grünen würden bei ihren Nominierungen in erster Linie auf persönliche Beziehungen schauen und nicht auf die Kompetenzen der Anwärter für die freien Posten. Er erinnert dabei an die Kritik an Joanne Goebbels, die vergangenes Jahr zur Direktorin der Nationalbibliothek auserkoren wurde – aber schlussendlich aufgrund der Kritik auf den Posten verzichtete. „Wir können aber nicht das Niveau erreichen, dass allein durch die Tatsache, dass eine Person, die sich meldet, die aber eine gewisse Qualifikation besitzt und die meiner Meinung nach gute Arbeit geleistet hätte, dass auf die quasi eine Hexenjagd veranstaltet wird, nur weil sie zufälligerweise die Ministerin auch kennt. ,Mee wou si mer dann?‘ Es muss doch noch möglich sein, dass ein Mensch mich kennt. Und nicht allein dadurch, dass er mich kennt, sich nicht mehr auf irgendeinen Posten melden darf, der irgendetwas mit irgendeinem Ministerium zu tun hat, in dem ich das Sagen habe“, sagt François Bausch im Interview.

Bausch hat die Reaktionen auf „Expressis-Verbis“ unterschätzt

Bausch habe allerdings die Reaktionen auf Wicklers Verbindung zu der umstrittenen Medienplattform „Expressis-Verbis“ unterschätzt – und das aus einem bestimmten Grund: „Ich habe die Reaktionen unterschätzt, weil ich die Seite nicht kannte.“ Auf die Frage, ob Bausch bei solch einer wichtigen Nominierung nicht über die besagte Seite hätte informiert sein müssen, entgegnet dieser: „Nein. Frau Wickler hat ihre eigene Meinung zu dem Dossier und das ist nicht die, die vielleicht einzelne auf dieser Seite vertreten. Ich mache ja kein Screening vom Privatleben einzelner Menschen.“

Plattformen wie „Expressis-Verbis“ gebe es viele. „Das ist nicht meine Welt. Ich bin nicht dafür bekannt,  esoterische Tendenzen zu haben“, sagt der Minister im Interview. „Ich habe mir die Seite inzwischen angesehen. Vieles davon lese ich überhaupt nicht. Dort gibt es auch Artikel, die ich wirklich nicht gut finde. Es ist aber auch nicht so, wie es dargestellt wird – dass es eine Seite für Verschwörungstheoretiker ist.“ Dennoch stuft Bausch einzelne Beiträge auf „Expressis-Verbis“ als „bedenklich“ ein.

Der Transportminister sagt: „Wenn ich es gewusst hätte, dann hätte ich mit ihr darüber geredet.“ Er hätte Christianne Wickler wahrscheinlich gefragt, ob sie das Betreiben dieser Internetplattform für eine gute Idee halte. Inzwischen habe sie sich aber von der Seite zurückgezogen – und das ohne vorherige Ansprache mit Bausch. Zudem finde er es problematisch, dass sich Menschen auf Foren hinter einem Pseudonym verstecken können und so ihre wahre Identität verschleiern.

Therese
11. Mai 2021 - 8.26

..an enger Bananerepublik si mir,Här Bausch...wann Dir dat nach net gemierkt hut.Wou Vetternwirtschaft etc groussgeschriwen gin. Oder hudd Dir léiwer dat Wuet "Idiokratie" wou d'Vollek domm gehalen get.

Peter G.
7. Mai 2021 - 1.38

Alternative Realitäten, so wie wir sie von Trump kennen, werden jetzt auch in Luxemburg verbreitet. Und wie bei Trump werden die Promoter auch bei uns (von Bausch) dafür belohnt. Die Grünen werden sowieso keine Wahlen mehr verlieren in Luxemburg, da, wenn es dann dazu kommt, alles eine Big Lie ist. Bausch hat eine andere Parteifarbe, aber ein absolut identisches Benehmen wie Trump.

Blücher
6. Mai 2021 - 20.03

Gegen jenes Establishment sie einst auszogen zu bekämpfen, sind sie heute ein Teil davon und noch schlimmer sie übertrumpfen es.

en ale Sozialist
6. Mai 2021 - 19.53

Klar, dass Bausch sich heftig wehrt, der Mann ist uneinsichtig und rennt mit dem Kopf durch die Wand. So war er schon zu seiner Juso-Zeit.

broma
6. Mai 2021 - 18.00

"Wiseler habe jedoch aufgrund seiner wieder angekurbelten politischen Karriere abgelehnt. " Das wird ihm noch leid tun, sobald er den Dolch der blonden Dame im Rücken spürt.

jean-pierre goelff
6. Mai 2021 - 17.33

...dem Nomi(Mr.oder Mme.)gefällt mär am allerbeschten!!!!!

Denise
6. Mai 2021 - 12.05

„einzelne Inhalte von Expressis Verbis werden als bedenklich einstuft"... Das kann man auch von manchen Inhalten sagen welche man in der "Mainstream" Presse lesen kann. Ist es eigentlich noch erlaubt sich eine eigene Meinung zu bilden? Manchmal hab ich daran Zweifel.

Grober J-P.
6. Mai 2021 - 9.38

Schon ein Hauch von Klüngel, oder wurde die Stelle ausgeschrieben, wie man sich das eigentlich vorstellt? Ist doch kein Familienbetrieb.

Jemp
5. Mai 2021 - 22.53

Wenn Herr Bausch "einzelne Inhalte von Expressis Verbis als bedenklich" einstuft, müsste er aber auch die Denkweisen vieler seiner Parteikumpanen als bedenklich einstufen. Denn da gibt es nicht wenige Globulifreunde und massig andere Esoteriker, die mit wissenschaftlichen Fakten extrem wenig am Hut haben. Das ist eine alte Geschichte, die schon zu GLEI-GAP-Zeiten bekannt war. Leute wie Bausch haben es fertiggebracht, diese Spinner unter dem Radar zu halten, aber sie wählen grün und können nicht einfach aus der Partei entfernt oder als Wähler vergrault werden. Die anderen Parteien wollen es nicht merken oder wahr haben, aber die Grünen sind nicht weniger gefährlich als ein ADR. Auch mit Ihnen müsste jegliche Koalition ausgeschlossen werden.

Jean Lichtfous
5. Mai 2021 - 22.10

« Mee wou si mer dann?“ - Ma Här Bausch, da lauschtert der Madame hiren Interview op 100,7. Da wësst Dir wou mir sin, oder besser gesot, wou mir mat Iech an Hir, ukomm / gelandt sin.

Miette
5. Mai 2021 - 21.56

Mee wou sinn mer dann? Ganz einfach, an engem Land wou een seng Leidercher placeiert!

willy
5. Mai 2021 - 20.36

weart mech nit wonneren wen den wickler och pisten neu meet

Patrick W.
5. Mai 2021 - 19.43

No allem wat DP deemools fir di gréng gemaach huet, war et nëmmen normal dat den Här Helminger säin Vertrag och 2 x verlängert gouf vum Här Bausch.

Therese
5. Mai 2021 - 18.41

et wir besser den Här Bausch wir roueg...kennt jo nemmen Nonsens derbei eraus wat hien schwetzt. Hien soll einfach nemmen e puer Velospisten aweihen an Beem planzen.

Micha
5. Mai 2021 - 18.18

Ech sin der Meenung dat d'Äerd platt as ... kann ech elo Präsident vun Dei Greng gin? oder vläicht vun der Luxair?

Peter G.
5. Mai 2021 - 18.06

Frau Wickler sagte, sie hätte im Beruf etwas mit Logistik zu tun. Jeder Luxemburger der manchmal fliegt, hat etwas mit Flugzeugen zu tun. Das ist so, als würde die UEFA mich als Präsident ernennen, da ich regelmäßig die Champions League Spiele im Fernsehen schaue. Viele Politiker wie Herrr Bausch sind total realitätsfremd und sich überhaupt nicht bewusst, dass man eben für verschiedene Bereiche Kompetenzen braucht. Schockierend aber nicht überraschend, wenn man sieht, welche Leute in welche Positionen gesetzt wurden. Feith, Wickler, etc. Total verrückt. Dabei gibt es viele Lixemburger, die extrem kompetent sind.

Nomi
5. Mai 2021 - 16.56

Fir so'u ee Posten bei der Cargolux misst een eigentlech een Doktorat an der Econnomie hun . Mee waat soll et, mir hun och ee Minister - Billetknipser !

Mir sin hei?
5. Mai 2021 - 16.30

Familie Wickler, die waren doch ehemals Kieskutscher. Kann doch niemand sagen das die Frau keine Ahnung von Transport hat. ?