Cahen reagiert auf Anschuldigungen von Ruppert

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Marc Ruppert hat am 9. November erklärt, von seinem Amt als Generalsekretär der Demokratesch Partei (DP) zurückzutreten – offiziell aus „persönlichen Gründen“. In einem Interview mit Le Quotidien beklagte der junge Politiker am Samstag ein „fragliches Manöver“ der DP-Vorsitzenden Corinne Cahen. Ruppert erklärte, dass er von Cahen unter „unakzeptablen Druck“ gesetzt worden sei.

Die Episode, auf die sich Ruppert bezog, spielte sich offenbar eine Woche nach seiner Rücktrittserklärung ab. Hintergrund war ein Kommentar im Luxemburger Wort, der „demokratische Defizite“ in der DP zum Thema hatte. „Cahen setzte mich unter Druck, dass ich standhaft und öffentlich die Anschuldigungen im Wort zurückweise“, erklärte Ruppert. Dies sei ein „unakzeptables Manöver“ gewesen, da es sich um einen Kommentar gehandelt habe – und dessen Inhalt nicht völlig in Abrede gestellt werden könne. „Deshalb habe ich mich entschieden, dieser Anordnung nicht Folge zu leisten“, sagte Ruppert.

„Es gab keinen Konflikt“

Die Parteivorsitzende und Familienministerin Corinne Cahen reagierte am Samstagmittag in einem Interview mit dem Radiosender RTL. „Es gab keinen Konflikt“, sagte Cahen. Sie habe Marc Ruppert eine SMS geschrieben und ihn darauf angesprochen. Der ehemalige DP-Generalsekretär habe geantwortet, dass es keinen „Clash“ gegeben habe. „Ich habe nur gemeint, dass er das dann auch so sagen sollte“, erklärte Cahen.

Ruppert habe bei den Kommunalwahlen im Oktober ein „enttäuschendes Ergebnis“ eingefahren (er kam in Luxemburg-Stadt nur auf den 16. Platz). „Er hat danach mir und vielen anderen Leuten gesagt, dass er eine feste Zusage für einen Listenplatz bei den Nationalwahlen im nächsten Jahre haben möchte – sonst würde er aufhören“, erklärte Cahen. „Er konnte aber keinen kriegen. Weil wir unsere Gremien haben und weil heute nicht entschieden wird, wer nächstes Jahr auf der Liste ist.“

Schlechtes Ergebnis bei den Wahlen

Ruppert hatte sich laut Cahen ein anderes Resultat bei den Gemeindewahlen erwartet. „Und wenn man Generalsekretär einer Partei ist, dann darf man sich das auch erwarten“, sagte die DP-Chefin. Der Luxemburger habe immer gerne das Wort „Basisdemokratie“ gehört. „Um Basisdemokratie zu machen, muss ich auch zur Basis gehen – im Geld sein und viel unterwegs sein“, erklärte Cahen. „Er hatte da vielleicht nicht die nötige Zeit und die nötige Ausdauer.“

Sie habe Ruppert einen Posten im DP-Direktorenkomitee angeboten. „Er hat sofort gesagt: Ja, er will das machen.“

Ruppert betonte gegenüber Le Quotidien, dass er nicht zum Rücktritt gezwungen worden sei, sondern dass er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen wolle. „Die Meinungsverschiedenheiten mit der Parteivorsitzenden spielten nur eine sekundäre Rolle.“ Er wolle es niemandem zurückzahlen, finde es aber angebracht, das „inakzeptable Vorgehen“ anzuprangern.

Alec Trevelyan
26. November 2017 - 23.18

Wenn Zitat, dann auch bitte richtig zitieren: "zur Basis gehen – im Geld sein". Bitte verbessern!

ronald
25. November 2017 - 11.17

Et sinn oft an den Parteien, Leit déi ës einfach genuch hun vun internen Parteimagouillen,z.B. an dësem Fall en DP-Parteimember ewei den H.Ruppert deen dann genuch Reckgrad huet fir sëch vun den DP-Apparatschicken an der DP-Nomenklatura ze distanzéieren, an probréiert elegant „d‘Lach ze fannen“. Mais, wann dann Egomanen mengen nach nodréilech nozetrëppelen , dann soll och den ganzen Fall am Public breetgetrëppelt ginn.