CoronaMal mit viel Herz, mal mit weniger: Wie die Europäer Weihnachten feiern (dürfen) 

Corona / Mal mit viel Herz, mal mit weniger: Wie die Europäer Weihnachten feiern (dürfen) 
Weihnachtsbaum in Rom: Italiens Regierung rief ihre Bürger dazu auf, nur Familienmitglieder einzuladen Foto: AFP/Tiziana Fabi

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In Luxemburg werden die aktuellen Maßnahmen auch über die Feiertage nicht gelockert. Dass das ebenfalls für die Besuchsregeln gilt, stieß vielen bitter auf – schließlich bedeutet das ein Weihnachtsfest im allerengsten Kreis. Nicht alle Länder Europas sind so streng. Und manchmal gibt es sogar eine kleine Hilfestellung.

Frankreich

Die französische Regierung will ihren Bürgern ab dem 15. Dezember Reisen erlauben. Das gilt auch für die Feiertage zum Jahresende, falls die Coronavirus-Fälle auf etwa 5.000 neue pro Tag zurückgehen. Skigebiete bleiben bis Januar geschlossen. Es werden stichprobenartige Grenzkontrollen durchgeführt. Zudem wird der Lockdown ab dem 15. Dezember durch eine nächtliche Ausgangssperre ersetzt, die an Heiligabend ausgesetzt werden, an Silvester aber in Kraft bleiben soll.

Belgien

Belgische Haushalte werden über Weihnachten nur mit einer zusätzlichen Person in engem Kontakt sein dürfen. Menschen, die alleine leben, können zwei weitere Personen treffen.

Deutschland

Die Kontaktbeschränkungen von Bund und Ländern sehen vor, dass sich maximal fünf Personen aus zwei Haushalten privat treffen dürfen, Kinder bis 14 Jahre sind hiervon ausgenommen. Für die Feiertage vom 24. bis 26. Dezember gibt es nun eine Ausnahmeregelung: Dann darf ein Hausstand vier weitere Personen zuzüglich Kinder im Alter bis 14 Jahre aus dem engsten Familienkreis treffen. Dazu zählen Ehegatten, Lebenspartner und Partner einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft sowie Verwandte in gerader Linie, Geschwister, Geschwisterkinder und deren jeweiligen Haushaltsangehörige. Das kann bedeuten, dass mehr als zwei Hausstände oder fünf Personen über 14 Jahren zusammenkommen. Eine feste Begrenzung der Personenzahl gibt es nicht. Gottesdienste bleiben unter Auflagen erlaubt – 1,5 Meter Abstand, kein Singen und mit Maskenpflicht auch am Platz sowie einer Anmeldeerfordernis.

Italien

Gottesdienste und Christvespern müssen am 24. Dezember um 20.30 Uhr beendet werden, damit die Ausgangssperre ab 22.00 Uhr eingehalten werden kann. Der Vatikan zieht deswegen die Weihnachtsmesse mit Papst Franziskus um zwei Stunden auf 19.30 Uhr vor. Zu dem Gottesdienst ist zudem nur eine begrenzte Zahl von Gläubigen zugelassen, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können. Auch wird es über die Feiertage nur im Notfall gestatten sein, zwischen den Regionen zu reisen. Die Regierung rief ihre Bürger dazu auf, nur Familienmitglieder einzuladen. Die Skigebiete werden über die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage geschlossen bleiben. Medienberichten zufolge könnte die Regierung noch das ganze Land vom 24. Dezember bis mindestens zum 2. Januar zu einem besonderen Risikogebiet erklären. Damit würden Ausgangsbeschränkungen und Schließungen von Geschäften und Gaststätten ausgeweitet.

Österreich

Am 24. Dezember und 25. Dezember dürfen maximal zehn Personen zusammenkommen, auch aus mehreren Haushalten. Zu Silvester gilt hingegen eine Beschränkung von nur sechs Erwachsenen und sechs Kindern aus maximal zwei Haushalten. Die nächtliche Ausgangssperre fällt für diese Feiertag weg. Skifahren und andere Sportarten im Freien werden ab dem 24. Dezember wieder erlaubt sein. Skifahren über Weihnachten bleibt aber einheimischen Tagesgästen vorbehalten, da bis zum 10. Januar eine zehntägige Quarantänepflicht für Einreisende aus Risikogebieten verhängt wurde und weil die Gastronomie und die Hotels bis zum 7. Januar geschlossen sind. Es wird keine Weihnachtsmärkte geben.

Schweiz

In der Schweiz dürfen maximal zehn Personen – inklusive Kinder – zu privaten Feiern zusammenkommen. Zudem wird eine Beschränkung auf zwei Haushalte empfohlen. Im öffentlichen Raum sind Gruppen von höchstens 15 Personen erlaubt. Zudem wird die Sperrstunde am 24. und 31. Dezember gelockert: Restaurants und Bars dürfen an diesen beiden Tagen bis 1.00 Uhr offen halten, allerdings dürfen maximal vier Personen pro Tisch Platz nehmen und sie dürfen nur im Sitzen konsumieren. Aktuell müssen Lokale und Läden um 19.00 Uhr schließen. Skifahren bleibt in der Schweiz erlaubt, allerdings gelten strenge Schutzkonzepte und Kapazitätsbeschränkungen für Bergbahnen und Skigebiete benötigen eine Betriebsbewilligung des Kantons, die unter anderem an die Entwicklung der Corona-Fallzahlen oder die Kapazitäten der Krankenhäuser geknüpft ist.

Großbritannien

Bis zu drei Haushalte dürfen sich zwischen dem 23. bis 27. Dezember zu Hause treffen. Die Menschen können auch in Gotteshäusern und an öffentlichen Plätzen im Freien zusammenkommen. Die Geschäfte dürfen über Weihnachten und im Januar länger geöffnet bleiben. Die BBC berichtet allerdings zuletzt, dass die Hauptstadt London angesichts eines starken Anstiegs der Virus-Fallzahlen voraussichtlich eine Verschärfung der Corona-Einschränkungen bevorstehe.

Tschechische Republik, Irland, Norwegen

Die tschechische Regierung wird ab dem 18. Dezember kostenlose Antigen-Schnelltests für Freiwillige einführen, um Familienbesuche über Weihnachten sicherer zu machen. In Irland dürfen sich zwischen dem 18. Dezember und dem 6. Januar drei Haushalte treffen. Das landesweite Reiseverbot wird für diesen Zeitraum aufgehoben. Die Norweger können zwischen Weihnachten und Neujahr bei zwei verschiedenen Gelegenheiten bis zu zehn Gäste in ihr Haus einladen. Außerhalb dieser Tage gilt die derzeitige Grenze von bis zu fünf Gästen in einer Wohnung. (Reuters)