Radfahren auf Mallorca Maischen und Puddel auf großer Tour

Radfahren auf Mallorca  / Maischen und Puddel auf großer Tour
Maischen und Puddel machen eine Woche Radurlaub auf der Baleareninsel Mallorca

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Eat, Sleep, Cycle, Repeat: So kann man das beschreiben, was Tausende von Radfahrern im Frühjahr auf Mallorca so tun. Schätzungsweise 300.000 von ihnen bevölkern vor allen in den ersten fünf Monaten die Baleareninsel, um sich bei angenehmen Temperaturen auf die Saison vorzubereiten und den Ausfahrten bei Kälte und Nässe oder dem Rollentrainer zu Hause zu entfliehen. Die Einheimischen nennen die Radtouristen Heuschrecken, denn sie fallen im Januar ein und sind Ende April wieder verschwunden. Dann wird es auf der Insel zu heiß, und zu voll.     

Erst kommen die Profis Anfang Januar, dann die ambitionierten Amateur-Rennfahrer und schließlich ab März die Hobbyfahrer. Zu Letzteren gehören wir. Im vergangenen Jahr noch mit einer lustigen sechsköpfigen Truppe von Wadenbeißern in einer gemieteten Finca im Landesinneren, war der Kreis 2022 aus terminlichen Gründen kleiner. Genau genommen waren wir zu viert: Zwei Erwachsene und zwei Petzis. Maischen und Puddel durften die Reise mit der Luxair, die zu dieser Jahreszeit einmal die Woche (samstags) die Baleareninsel anfliegt, mit antreten. Und zwar gratis. Maischen und Puddel sind die Stofftierchen von Pol und Milla, die sechs und acht Jahre alten Kinder meines radelnden Weggefährten. Sie gaben ihrem Papa die Petzis mit, damit er auch aus 1.200 km Entfernung stets an sie dachte. 

Und so kam es, dass Maischen und Puddel eine Woche lang auf die Touren kreuz und quer über die Insel mitgenommen wurden. Durch die engen Gassen von Costitx, die Orangenfelder im Zentrum der Insel, die Altstadt von Pollença, auf den Puig de Randa, dem Klosterberg bei Llucmajor. Genau wie zum Mandelkuchenessen nach Petra, dem Treffpunkt aller Radfahrer. Und den Ballermann schauten sich Maischen und Puddel an. Allerdings waren sie wenig beeindruckt, lediglich eine Handvoll Karnevalisten waren hier an Weiberfastnacht in Feierlaune.

Selbst abends durften Maischen und Puddel mit. Zum Beispiel zum Viertligakick zwischen dem CD Manacor und dem CF Sóller aus dem Norden der Insel (1:0). Am liebsten hielten sie sich nach der anstrengenden Radtour im Hotel in Alcudia auf. An der Bar und am Buffet, genauso wie am Strand, Pool oder Whirlpool. Die Fotos, die Pol und Milla jeden Tag geschickt bekamen, zeugen davon. Zeitig ins Bett kamen ihre Stofftierchen  in 1.200 km Entfernung jedenfalls genau wie sie selbst. In sieben Tagen 650 km mit 5.700 Höhenmetern im Sattel, da fallen auch dem neugierigsten Stofftierchen recht früh am Abend die Augen zu. So blieb genug Zeit, von der nächsten Tour über die zu dieser Jahreszeit wunderschön blühenden und angenehm leeren Insel zu träumen.