Luxexpo: Leidenschaft fürs Tüfteln auf der Expo Creativ

Luxexpo: Leidenschaft fürs Tüfteln auf der Expo Creativ

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Am Wochenende fand bereits die siebte Auflage der Expo Creativ in den Hallen der Luxexpo The Box auf Kirchberg statt. Rund 120 Aussteller aus dem Do-it- yourself-Bereich gaben ihr Wissen an Hobbybastler und an alle, die sich einarbeiten wollen, weiter.

Von Laura Tomassini

Wenn die Regenwolken tief hängen und die Arbeit übers Wochenende Pause macht, dann ruft das Sofa – oder aber die Bastelkiste. Wer an den letzten drei Tagen nicht einfach nur rumsitzen und stattdessen etwas selbst entwerfen wollte, für den war die Expo Creativ genau das Richtige. An über hundert Ständen präsentierten Aussteller aus ganz Europa die neusten Trends des Do-it-yourself-Marktes und ließen die Besucher bei ihren Workshops auch direkt Hand anlegen. „Die Expo ist nicht nur eine reine Verkaufsmesse, sondern ein richtiges Mitmach-Event“, erklärte der Veranstalter des Bastler-Treffs.

Mit dem Familienbetrieb „OK Messen“ reist Marvin Okken seit mehreren Jahren quer durch Deutschland und hat mittlerweile auch Luxemburg mit dem Tüftler-Fieber angesteckt. „Ich habe das Gefühl, die Leute wollen wieder weg von Massenproduktion, Computern, Handys und Fernsehen. Sie wollen sich hinsetzen und selbst etwas basteln, etwas mit persönlichem Touch. Von daher denke ich, haben wir genau den Zahn der Zeit getroffen“, meinte der 24-Jährige. Voll im Trend lag dieses Jahr dann auch der neu eingeführte Tortenwettbewerb. Ob Amateur-Bäcker, Profi oder einfach nur Leckermäulchen – beim Contest durfte jeder seine hauseigene Kreation präsentieren. Ein Volltreffer für die Organisation, denn die Show-Torten stießen besonders bei den kleinen Besuchern der Messe auf Anhieb auf Begeisterung. Neben dem Superjhemp-Design mit dem „Roude Léiw“ obendrauf war vor allem der Nachtisch in Form eines Märchenschlosses beliebt – und das nicht nur bei Mädchen. Ein Stand, der die Kleinen regelrecht verzauberte, war jener mit der Nummer D35. Bei „Zwanette’s Sprookjes Atelier“ durfte jeder mithilfe von Miniatur-Figuren seine ganz eigene Feenwelt kreieren und diese am Ende auch mit nach Hause nehmen.

Neues Leben

Persönliches Highlight des Veranstalters war allerdings der Stand von Steffi Neumann. Schon von weitem sprangen die feinen Etageren aus Großmutters Geschirr direkt ins Auge. „Ich habe eine Leidenschaft für Porzellan und sammele immer Massen von Einzelteilen bei Flohmärkten, die ich dann neu verarbeite und wieder hochwertig aussehen lasse“, erklärte die Besitzerin von „Mustergültig“.

Mithilfe ihres Diamantbohrers erschafft die gelernte Designerin aus alten Tellern so neue Tabletts – und das nicht nur für gestandene Damen. „Fast jeder hat zu Hause schönes Geschirr rumliegen, das man vielleicht geerbt hat und dementsprechend an alte Zeiten erinnert. Diese Dinge haben einen hohen emotionalen Stellenwert, werden im Alltag aber kaum noch benutzt“, so Steffi. Bei ihr wird diesen Porzellanstücken wieder neues Leben eingehaucht. „Die Leute können sich von meiner Wand hier Teller aussuchen und diese dann nach Lust und Laune ‚mixen‘ oder aber auch ihr eigenes Geschirr mitbringen. Ich zeige ihnen dann, wie man ganz leicht selbst Löcher in die Teller bohren kann“, erklärte die Künstlerin aus Deutschland.

Einen Nostalgie-Kick gab es dann auch beim Stand von Angelika und Walter Wetzels. Seit 23 Jahren entwirft die ehemalige Bastelladen-Besitzerin aus Bonn Teddybären aller Formen und Größen – ganz getreu ihres Mottos „Bei uns ist der Bär los“. Ihre Kreationen gibt es als fertige Stofftiere zu kaufen oder aber zum Selbermachen mithilfe der Bastelpakete von „Hobbydee“. Diese verschickt das Paar in die ganze Welt, wie Walter Wetzels verriet: „Wir haben Kunden in 21 Ländern. Unsere Bären sprechen Finnisch, Japanisch und viele andere Sprachen.“ Was durchaus verständlich ist, denn unter den flauschigen Tierchen gibt es echte Hingucker. „Wir haben ein paar richtige Exoten wie Schlappi hier zum Beispiel. Er erinnert ein bisschen an Alf und sieht etwas föhnexplodiert aus, aber die Leute lieben ihn, weil er so entspannt wirkt“, so Wetzels. Mit 62 Jahren ist für seine Frau dann auch noch lange nicht Schluss und auch fürs kommende Jahr plant das Bonner Duo, wieder an der Expo Creativ teilzunehmen. Denn ob zu Hause oder im Ausland – unter Gleichgesinnten ist es für Bastler einfach immer am schönsten.