Luxemburgs tönerne Vogelwelt

Luxemburgs tönerne Vogelwelt
Zu Besuch im Keramikatelier von Romy Weydert in Hesperingen

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Seit 1996 kreiert Romy Weydert in Hesperingen Jahr für Jahr zur „Éimaischen“ einen neuen „Péckvillchen“. Seit 2006 erwartet alljährlich ein Pärchen die Liebhaber auf dem traditionellen Jahrmarkt am Ostermontag 2018: der „Schwaarze Méckefänkert“ nebst Weibchen. Wir besuchten die Künstlerin in ihrem Atelier, in dem der Ofen kurz vor Ostern auf Hochtouren läuft …

35 Jahre schon sind es her, dass Romy Weydert ihr erstes Keramikatelier eröffnete. „Ich arbeite vor allem mit der Drehscheibe“, verrät die Künstlerin, die hauptsächlich Gebrauchskeramik herstellt. Doch derzeit sitzt sie an ihrem geräumigen Arbeitstisch im Hesperinger Atelier, das zugleich auch Laden ist, und verziert gekonnt mit dem Pinsel die tönernen „Péckvillercher“ der diesjährigen „Éimaischen“.

Rechts neben ihr, im Hintergrund, hängt ein gerahmtes Foto an einer Tür, das sie als junge Frau an einer solchen Drehscheibe bei der Arbeit an einer Vase zeigt. Es stammt von dem bekannten Editpress-Fotografen Thierry Martin und zierte einst die Titelseite der Revue.
Genau wie er ist auch sie eigentlich bereits im Ruhestand. Und genau wie er – der nach wie vor mit der Kamera unterwegs ist – kann auch sie es nicht ganz lassen. „Die Arbeit macht mir immer noch Spaß“, lächelt Romy Weydert und unterstreicht, dass sie jetzt den Vorteil genießt, nur dann den Ton zu formen, zu bemalen und zu brennen, wenn sie Lust darauf hat.

„Péckvillercher“ hat die Keramikkünstlerin eigentlich schon immer geformt, allerdings begann sie erst 1996 damit, die heimische Vogelwelt als Modell zu nehmen. „Ich suchte eine Marktlücke – und das gab es damals noch nicht!“

Die fein verzierten, bemalten und glasierten Ebenbilder der luxemburgischen Piepmätze kamen – und kommen immer noch – gut an. Romy Weydert kann sich auf eine Stammkundschaft verlassen, die kein Modell verpassen will. Seit 2006 übrigens wird nicht nur das Männchen, sondern auch das Weibchen gekonnt nachgebildet.

200 Pärchen entstehen seitdem alljährlich, um am Ostermontag auf Fischmarkt unter die Sammler gebracht zu werden. Und wenn am späten Nachmittag der Verkaufsstand abgebaut wird, beginnt Romy Weydert schon mit der Planung für die nächste Auflage: „Nach Ostern ist für mich vor Ostern. Dann überlege ich mir, welchen Vogel ich als Nächstes modellieren werde.“

Der „Schwaarze Méckefänkert“ ist Romy Weyderts Vogel des Jahres 2018 

Rund 200 Pärchen stellt die Keramikkünstlerin jährlich für die „Éimaischen“ her

Im Hesperinger Keramikatelier kann man noch Exemplare aus den Vorjahren entdecken