Luxemburgs Büromarkt boomt

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Der Markt für Gewerbeimmobilien in Luxemburg boomt weiter. Grund dafür sind das kräftige Wirtschaftswachstum sowie die positiven Konjunkturaussichten.

Rund 210.000 Quadratmeter Büro- sowie Produktions- und Einzelhandelsflächen wechselten im vergangenen Jahr den Besitzer. Damit hielt die starke Nachfrage nach Gewerbeimmobilien auch 2017 weiter an. Das geht aus den neuesten Zahlen der Immobilienagentur Jones Lang LaSalle (JLL) hervor.

Mittlerweile beträgt der Bestand an Gewerbeimmobilien im Großherzogtum 3,95 Millionen Quadratmeter. Noch vor einem Jahrzehnt waren es rund eine Million Quadratmeter weniger. Allein im vergangenen Jahr kamen 50.000 Quadratmeter neue Flächen hinzu.

Auf Kirchberg kaum noch freie Büros

Fast 40 Prozent von ihnen sind spekulativ, das heißt, dass diese errichtet werden, ohne dass es für sie bereits einen Mieter oder Käufer gibt. Dass der spekulative Anteil an den Neuflächen so hoch ist, zeigt, dass die Bauherren optimistisch in die Zukunft blicken, was den Gewerbeimmobilienmarkt in Luxemburg angeht.
2016 wurden 95.000 Quadratmeter neu geschaffen, von denen ebenfalls rund 40 Prozent spekulativ waren.

Im laufenden Jahr dürfte die starke Nachfrage weiter anhalten. „Auch werden wir 2018 sehen, wie die Reaktionen der Unternehmen aus der Londoner City auf den Brexit sein werden“, ergänzte Romain Muller, Managing Director von JLL Luxemburg. Mehrere Fondsgesellschaften, Versicherungen und Banken aus Großbritannien wollen im Zuge des Brexit nach Luxemburg kommen beziehungsweise ihre Präsenz hier ausbauen.

Die Leerstandsquote – also der Anteil leerer Gewerbeflächen relativ zum Gesamtbestand – ging im vergangenen Jahr indessen weiter zurück. Sie fiel von ohnehin im europäischen Vergleich niedrigen 5,3 Prozent im Jahr 2016 weiter auf 4,8 Prozent im vergangenen Jahr.

17.000 Quadratmeter freie Fläche

Die sinkende Leerstandsquote macht es auch für potenzielle Mieter oder Käufer immer schwieriger, ein geeignetes Objekt zu finden. Auf Kirchberg lag die Leerstandsquote im vierten Quartal 2017 lediglich bei 1,6 Prozent. Das sind gerade einmal rund 17.000 Quadratmeter von einem Gesamtbestand von fast 1,1 Millionen Quadratmetern.

Ebenfalls sehr niedrige Leerstandsquoten gibt es in der Oberstadt mit 3,7 Prozent und im Bahnhofsviertel mit gerade einmal 2,7 Prozent. Grund dafür ist, dass immer mehr Firmen die gute Verkehrsanbindung schätzen und sich deswegen in Bahnhofsnähe niederlassen.

In Esch/Alzette hingegen ist die Leerstandsquote innerhalb eines Jahres von 3,9 auf 11,7 Prozent gestiegen. Es stehen also viele Büros und Ladenflächen leer.
Die größten Immobilientransaktionen im vergangenen Jahr waren unter anderem die der Post im Bahnhofsviertel mit 18.000 Quadratmetern oder die ING im Kons-Gebäude mit 11.750 Quadratmetern, die Europäische Investitionsbank auf Kirchberg mit 13.804 Quadratmetern, Hauck & Aufhauser in Münsbach (3.878 Quadratmeter) oder der „Fonds du logement“ in der Oberstadt (3.617 Quadratmeter).

Die allergrößten Anteile an Flächen werden von Unternehmen gekauft oder gemietet. Über die vergangenen Jahre waren das im Schnitt 79 Prozent.