Luxemburger Vorderladerschützen bei der EM

Luxemburger Vorderladerschützen bei der EM
Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Die 17. Europameisterschaft der Vorderladerschützen startet am Freitag im südspanischen Las Gabias. Mit dabei sind auch dieses Jahr wieder drei luxemburgische Schützen, die sich durchaus Chancen auf Medaillen ausrechnen. Nachdem am Mittwoch ein letztes Abschlusstraining in Echternach auf dem Programm stand, ging es Donnerstag in der Früh endlich los. Mit ihren zehn sicher verstauten Vorderladerwaffen und ihrer „Roude Léiw“-Fahne machte sich die luxemburgische Delegation in ihrem Peugeot Boxer auf den Weg ins 2.000 Kilometer entfernte Las Gabias in der Nähe von Granada.

Die drei Schützen aus dem Großherzogtum, Pit Kaiser, Peter Müller und Daniel Winandy, haben sich über ein Jahr auf dieses Highlight vorbereitet und können es demnach kaum erwarten, sich während einer Woche mit der absoluten Weltspitze zu messen. Organisatorisch werden die drei Sportler durch den 2004 gegründeten luxemburgischen Verband, die SCAL („Société des collectionneurs d’armes Lëtzebuerg“), unterstützt.

Spezialist mit Scheinschlosswaffe

Zum bereits 17. Mal veranstaltet der internationale Dachverband MLAIC eine Europameisterschaft für Liebhaber der „Muzzle Loaders“. Bei über 90 Starts werden die drei Luxemburger Sportler in verschiedenen Disziplinen antreten. Die besten Chancen rechnet sich Peter Müller in seiner Paradedisziplin, dem Schießen mit seiner Steinschlosswaffe, aus, wo er einen Platz in den Top 10 anvisiert, während Pit Kayser am besten mit dem Revolver zurechtkommt. Für Daniel Winandy wiederum wird bei seiner ersten EM vieles von seiner Nervenstärke abhängen, denn „bei der ersten EM ist man oft sehr nervös“, erklärt der erfahrene Peter Müller.

„Als ich das erste Mal mit Schwarzpulver schoss, habe ich so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann“, schmunzelt Müller. Beim Abfeuern von sogenannten „Muzzle Loaders“ kommt es vor allem auf zwei Komponenten an: Konzentration und eine effiziente Ladetechnik. „Als ich begann, mit Vorderladern zu schießen, wusste ich nicht, dass nach jedem Schuss zwischengeputzt werden muss. Bereits nach drei Schuss konnte ich keine Kugel mehr nachladen, außerdem hatte ich deutlich zu viel Schwarzpulver benutzt“, erinnert sich Müller, der zuvor als Freihandschütze mit Kleinkaliber und Luftgewehr aktiv war.

500 Jahre alte Originalwaffen

Der Reiz der – militärisch gesehen – überholten Vorderlader ist historisches Interesse und Nostalgie. „Das Schöne am Abschießen von Vorderladern ist, dass wir vor allem originale Waffen aus der Zeit von 1580 bis 1830 benutzen“, erklärt Pit Kaiser, der hauptberuflich Schreiner im nationalen Geschichts- und Kunstmuseum ist. Die Treffsicherheit der mehreren Hundert Jahre alten Vorderlader kann aber durchaus mit der moderner Waffen mithalten.

Diese Art des Schießsports ist jedoch auch sehr zeitaufwendig, denn neben einer stetigen Abnahme und Kontrolle der Schusswaffen muss der Schütze für jede seiner Waffen die geeignete Ladung an Schießpulver bestimmen.

Distanzen bis zu 100 Metern

Die Disziplinen reichen von 25 Metern für Kurzwaffen über 50 Meter bis hin zur Königsdisziplin 100 Meter für Langwaffen. Die verschiedenen Wettkämpfe werden im freistehenden, knienden oder liegenden Anschlag bewältigt.

Allerdings ist das Schießen mit Schwarzpulver auch mit einer Menge Schwierigkeiten verbunden, da es in Luxemburg besonderen gesetzlichen Vorschriften und Regeln unterliegt, sodass die Vorbereitungen in der Regel auf Schießplätzen im nahen Ausland stattfinden müssen. Hierzulande sind leider noch immer keine ausreichenden Trainingsmöglichkeiten für Kaiser und Co. vorhanden.

Auch der hohe finanzielle Aufwand wird von den Schützen selbst getragen. Sich von den Kosten abschrecken lassen sollte man trotzdem nicht, denn benutzte Replicas gibt es oft schon ab 250 Euro zu kaufen, neue kann man für rund 400 Euro, am einfachsten online, erwerben. Wer Interesse an dem Abfeuern von historischen Vorderladern hat, kann am Heimatschießplatz der SCAL in Echternach vorbeischauen.

Von Yannick Max

Willy Wonka
2. September 2017 - 20.09

@Willy W. Et as schweier sech ze décideieren wei eng vun ären Kommentaren den mannste Senn ergin. Halt äer verbal Faekalien dach am beschten fier iech. Esou deif as de Niveau vum dueschnetts TB lieser zum gleck nach net dass mier eis iwwer äer Baitresch geifen ammuseieren. Get a life.

Clamul
2. September 2017 - 9.31

Beim Fussball zerschloen d'Hooligans sech wie wann Krich wär. Amm Schéisssport geet ött wéinstens friddlech eroof.

Jemp
1. September 2017 - 11.26

wat huet dat mat Verherrlechung an Pazifismus ze doen ?

Willy Wichteg
1. September 2017 - 10.41

Datt haut nach Waffen esou verherrlecht ginn, weist datt mer net esou pazifistesch an ziviliséiert sinn, wéi mer ons gären no bausse ginn. Trotzdem, schéine Sport. Ech lueden elo mol direkt meng Baretta a mengem Gärtner seng Tesla a fueren op de Schéissstand. Ma sécher dat!