/ Verein will Hass gegen Muslime dokumentieren
„Die Islamophobie beinhaltet alle Diskriminierungen oder Gewalttaten gegen Institutionen oder Individuen wegen ihrer tatsächlichen oder angeblichen Zugehörigkeit zum Islam. Es handelt sich um eine Geißel der Gesellschaft, die überall in der Welt immer mehr zunimmt“, schreibt die Beobachtungsstelle für Islamophobie in ihrer allerersten Pressemitteilung. Sie gehört zum Institut für Forschung, Erziehung und Interkulturellen Dialog (Iredi) – einer Asbl., die laut Handelsregister am 9. Februar 2016 gegründet wurde. Der Sitz der Organisation ist Düdelingen, Gründer sind eine Reihe junger Menschen aus Luxemburg, die zum Teil Studenten der Universität sind.
Die Beobachtungsstelle will einmal im Jahr einen Preis mit dem Namen „Jean-Michel Yahya Treinen“ an eine Person verleihen, die durch ihren Einsatz gegen Hass, Diskriminierung, Gewalt und für den Schutz der Menschenrechte aufgefallen ist. Der Namensgeber des Preises, Jean-Michel Yahya Treinen (1954-2016), war ein Luxemburger Autor und Übersetzer, der zum Islam konvertierte. Treinen hat den Koran in die luxemburgische Sprache übertragen. Die Übersetzung wird derzeit noch geprüft.
Informationen über Muslime in Luxemburg
Laut seiner Satzung betreibt Iredi unter anderem wissenschaftliche Forschung. Um im Verwaltungsrat der Organisation sein zu dürfen, muss eine Person mindestens einen Bachelorabschluss besitzen oder an einer Universität eingeschrieben sein.
Daneben will Iredi die Sprachen Bosnisch, Arabisch, Englisch, Französisch, Deutsch und Luxemburgisch unterrichten und Menschen über das Thema „Muslime in Luxemburg und Europa“ informieren. Des Weiteren heißt es in der Satzung: „Das Institut setzt sich aktiv für die Verbesserung und Verbreitung des Wissens, für die spirituelle Erziehung und für die Förderung der muslimischen Kultur, Geschäftsführung, Kleidung und Ernährung ein.“ Iredi will ebenfalls öffentliche Debatten und Rundtischgespräche organisieren.
Mit Hinweis auf die Welle an Anfragen, der die Organisation derzeit ausgesetzt ist, sah sich die Beobachtungsstelle für Islamophobie gestern bis Redaktionsschluss nicht in der Lage, unsere Fragen zu beantworten.
„Das Institut setzt sich aktiv für die Verbesserung und Verbreitung des Wissens, für die spirituelle Erziehung und für die Förderung der muslimischen Kultur, Geschäftsführung, Kleidung und Ernährung ein.” Was heisst denn nun genau dieser Satz? So wie ich das verstehe, geht es also nicht nur um Verständnis, Respekt und Toleranz, also gegen Hass, was ja äusserst lobenswert ist, sondern zusätzlich um die „Förderung“, das heisst doch wohl „Verbreitung der islamischen Werte“? Oder liege ich damit falsch? Will man uns den Islam schmackhaft machen, etwa auch was das Essen anbelangt? Und uns vielleicht nahelegen, wie wir uns zu kleiden oder in Zukunft zu denken und zu leben haben? Ich stelle diese Fragen weil ich die gemachten Aussagen nicht so richtig zu deuten vermag, jedenfalls sie stark hinterfrage. Ich möchte mich von niemandem bevormunden lassen, weder von der einen noch von der anderen Religion oder Glaubensgemeinschaft und hoffe, mit Propaganda und dergleichen verschont zu bleiben. Religion ist Privatsache und so sollte es denn auch sein. Es reicht mir schon, dass ich mich durch meine Taufe zwangsweise zum Christentum bekennen musste und das Glockengeläut auch noch immer als Lärmbelästigung hinnehmen muss…
Wie wäre es denn wenn man solch einer Initiative einmal mit offenem Geist begegnen würde anstatt sich gleich angegriffen zu fühlen und die Sache scheuklappenartig mit altenmodischen und falschen Klischees schlecht zu reden. Mich persönlich stören Reklamen die an allen Ecken und für jeden irdischen Blödsinn das Landschaftsbild verschandeln, wesentlich mehr als eine Initiative die von Leuten mit einer gewissen Bildung gegründet wurde mit dem Ziel (laut ihren Statuten) intellektuelle und friedfertige Aktivitäten auszuüben. Man sollte diese Menschen zuerst agieren lassen bevor man sie gleich besserwissend, in Wahrheit aber unwissend, kritisiert …
@Optimist: Nicht jeder der dem Islam kritisch gegenüber steht ,handelt scheuklappenartig, altmodisch oder ist islamophob. Nicht nur auf den Islam bezogen ,sondern auch auf den Rechtsextremismus oder andere Extremistischen Bewegungen, sollte dem Bürger die Wahl gelassen werden , sich kritisch zu äussern.Wehret den Anfängen, in allen Bereichen..
Islamophobie heisst übersetzt doch nichts anderes als Angst vor dem Islam. Und Angst vor etwas zu haben ist a priori weder verwerflich, noch Symptom einer bestimmten politischen Gesinnung, die „dokumentiert“ gehört (zu welchem Zweck übrigens?), sondern bloss menschlich und heutzutage sogar verständlich. Zumal man nur einen Blick in die Zeitung werfen muss, um zu sehen, dass diese Angst womöglich nicht ganz so unbegründet ist, wie der Iredi-Vorstand uns dies glauben machen möchte. Man könnte sagen: Ebenso wenig wie in einem abstürzenden Passagierflugzeug auch nur ein Atheist mehr sitzt, gibt es in einer Menschenmenge, in der ein bärtiger Mann mit rollenden Augen auf einmal „Allahu akbar“ schreit oder auf die ein LKW zurast vermutlich keinen einzigen Nicht-Islamophoben mehr.
Die heute längst verallgemeinerte, negative Konnotation bekam der Begriff Islamophobie übrigens erst durch den Ayatollah Khomeini, der ihn seinerzeit einführte, um jedwede Kritik an seinem Gottesstaat als dummes Vorurteil abzuschmettern und dem Islam auf ewig zur moralisch überlegenen Opferrolle zu verhelfen. Mit durchschlagendem Erfolg. La preuve: Selbst heute noch wird in einem Land wie Luxemburg ein Verein gegründet, dessen Satzung auf dieser absurden Argumentationsschiene gründet.
Hallo Herr Realist. Habe mir kurz erlaubt den Terminus „Phobie“ etwas unter die Lupe zu nehmen. So heisst es z.B. bei Wikipedia : „Phobie ist eine Angststörung. Angststörungen ist ein Sammelbegriff für mit Angst verbundene psychische Störungen“. Das ist sehr interessant. Weitergesponnen könnte das bedeuten, dass Menschen die an Islamophobie leiden ein Fall für den Seelenklempner wären da ja die Angst nicht vom Islam käme sondern durch eine psychische Störung beim „Opfer“? Vielleicht verfügt diese neue Vereinigung über ein Mittel für Menschen die an Islamophobie leiden und könnte somit einen revolutionären Durchbruch auf dem Gebiet der Psychiatrie in Reichweite bringen …
Unsere Regierung hat schon etwas gegen die (Hass gebärende) Angst getan: mit dem Vermummungsverbot, ist die Angst weggeblasen unter der Vermummung wäre keine Frau, sondern ein Mann. Weniger Angst, weniger Hass oder Islamophobie. Geht doch.