NaturverwaltungLuxemburger Jäger halten sich ans Gesetz – Umweltministerium sieht keinen Anlass für mehr Kontrollen

Naturverwaltung / Luxemburger Jäger halten sich ans Gesetz – Umweltministerium sieht keinen Anlass für mehr Kontrollen
Die Gesetzeslage stets im Visier: Luxemburger Jäger halten sich mit überwältigender Mehrheit ans Gesetz. Foto: Editpress/Alain Rischard

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Die Anzahl der in Luxemburg ausgestellten Jagdscheine hat in den vergangenen Jahren zugenommen – die Kontrollen für die Scheine werden hingegen immer weniger. Woran liegt das? Wir haben mit der Natur- und Forstverwaltung und der nationalen Jägervereinigung gesprochen.

2.250 Personen haben in der Jagdsaison 2019/2020 einen Jagdschein besessen. Das sind fast 200 mehr als noch vor zehn Jahren (2009). Das geht aus einer Antwort des Umweltministeriums auf eine parlamentarische Frage hervor. Auffällig ist jedoch, dass die Anzahl der Kontrollen – sowohl was die Gültigkeit der Jagdscheine als auch die Vorschriftsmäßigkeit der Treibjagden anbelangt – in den vergangenen vier Jahren stetig abgenommen hat.

Die Erklärung gibt ein Sprecher aus dem Umweltministerium: „Es wurden in den vergangenen Jahren keine größeren Vergehen festgestellt. Zudem wurde entschieden, die auf die Kontrollen entfallenden Ressourcen anders einzusetzen.“ Es sei natürlich nicht ausgeschlossen, dass in Zukunft wieder mehr Kontrollen gemacht werden würden. Die Umverteilung der Ressourcen habe zudem nichts mit der laufenden Reform der Jagdlose zu tun.

Wenige Verstöße führen zu wenigen Kontrollen

„Bei einer Jagdscheinkontrolle werden hauptsächlich Jagd- und Waffenscheine kontrolliert“, erklärt Sandra Cellina von der Natur- und Forstverwaltung. In den vergangenen Jahren seien nur sehr wenige Verstöße festgestellt worden, sagte sie.

So sieht das auch Georges Jacobs, Präsident der nationalen Jägervereinigung („Fédération Saint-Hubert des chasseurs du Grand-Duché de Luxembourg“): „Es ergibt wenig Sinn, Kontrollen zu machen, wenn jahrelang fast keine Vergehen festgestellt werden.“

Bei einer Kontrolle werden die Jagdscheine und Waffenscheine der Jäger überprüft, die jedes Jahr neu beantragt werden müssen. Seltener sind hingegen die Kontrollen der Treibjagd. „Die Jagd an sich wird bei einer solchen Kontrolle nicht inspiziert, sondern eher das Wild, das erlegt wurde“, erklärt Jacobs. In Luxemburg müssen nämlich die fünf Paarhufarten, auch Schalentierarten genannt (Hirsch, Reh, Schwein und seltener Mufflon und Damhirsch), speziell markiert werden – eine Maßnahme, um Wilderei zu verhindern.

Die Markierungsbänder werden von der Naturverwaltung zur Verfügung gestellt. „Die Verwaltung verlangt, dass wir eine minimale Anzahl an Tieren erlegen. Demnach muss jeder Jäger eine gewisse Anzahl an Markierungen pro Jahr verarbeiten.“ Der Ort der Markierung und des Ausweidens sind der Naturverwaltung anhand einer topografischen Karte genaustens mitzuteilen. Somit könne festgestellt werden, wo das Tier erlegt wurde. Die Markierung soll unlösbar an den Hinterbeinen oder an einem Ohr befestigt werden, bis das Tier vollständig zerlegt ist.

Statistische Entwicklung der Anzahl an Jagdscheinen sowie der Jagdschein- und Treibjagdkontrollen in Luxemburg. (Vorsicht: Beide Grafiken wurden aufgrund der Daten des Umweltministeriums erstellt und weisen unterschiedliche Zeitangaben und eine unterschiedliche Skalierung auf).
Statistische Entwicklung der Anzahl an Jagdscheinen sowie der Jagdschein- und Treibjagdkontrollen in Luxemburg. (Vorsicht: Beide Grafiken wurden aufgrund der Daten des Umweltministeriums erstellt und weisen unterschiedliche Zeitangaben und eine unterschiedliche Skalierung auf). Grafik: Editpress

Die Naturverwaltung kontrollierte 714 Jagdscheine im Jahr 2019. Das sind deutlich weniger Kontrollen als noch vor fünf Jahren – 2014 wurden die Jäger noch doppelt so oft kontrolliert. Bei den Treibjagden ist der gleiche Trend festzustellen. Die Behörden kontrollierten dieses Jahr 19 Treibjagden, 2014 wurden noch fast 50 Kontrollen gemacht. Die Zahlen geben dem Jägerverband und der Naturverwaltung recht: In den vergangenen zehn Jahren wurden insgesamt nur 25 Jagdscheine eingezogen – 2015 und 2019 musste kein Jäger seinen Jagdschein abgeben. Die Kontrolle der Jagdscheine obliegt dabei den Förstern der Naturverwaltung in ihren jeweiligen Revieren, bei der Waffenkontrolle arbeite man laut Umweltministerium mit der Polizei zusammen.

Jek Hyde
13. Februar 2020 - 10.53

Vertrauen ass gudd, kontrolléieren ass besser!

Leila
12. Februar 2020 - 19.15

"2250 Jäger und es gibt noch immer Wild im Wald??" Grün und Grün gesellt sich gern, deswegen wurden die Mufflons freigegeben!

Erasmus
12. Februar 2020 - 12.53

Si erschéisse Kéi, sech géigesäiteg, Leit op Terrassen, virun Joren souguer e Fierschter. Wärenddeem lafen d'Wëllschwäin lëschteg all mueres op der Kockelscheier iwwert d'Strooss.

Veganer
12. Februar 2020 - 10.05

op mannst 1 "luxemburger Jäger" huet sech mol secher u guer keen gesetz gehal: wéi en enger onschelleger fra op der terrass an de kapp geschoss huet !!! der fra hiirt liewen ass verschass. well hien sech "verschoss"hat...

Jacques Zeyen
12. Februar 2020 - 9.21

2250 Jäger und es gibt noch immer Wild im Wald?? Wildschweinplage bei so einem Aufgebot? Was ist denn da los?