WaffenschmiedeLuxemburger Finanzholding will Mehrheit an Heckler & Koch

Waffenschmiede / Luxemburger Finanzholding will Mehrheit an Heckler & Koch
 Wolfgang Kumm/dpa

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Der deutsche Waffenhersteller Heckler & Koch steht vor einer Übernahme durch eine Luxemburger Finanzholding. Die „Compagnie de développement de l’eau“ (CDE) gab am Mittwoch auf Nachfrage bekannt, dass sie Interesse an der Mehrheit an dem Unternehmen habe.

Sie habe einen „langfristigen Anlagehorizont“ und wolle den von der Geschäftsführung eingeschlagenen Kurs fortsetzen, wonach H&K seine Waffen nur noch an demokratische und nicht-korrupte NATO-Staaten sowie NATO-nahe Staaten verkaufen will. Seit 2015 hält die CDE den Angaben zufolge 5,1 Prozent am Stammkapital der Waffenschmiede.

Bisher gehört dem deutschen Investor Andreas Heeschen die Mehrheit an der Firma aus Baden-Württemberg. Er hatte bereits im November verlauten lassen, dass er die Mehrheit an einen anderen Aktionär abgeben will – an wen, blieb offen. Nun ist das Rätselraten beendet.

Ein französischer Anwalt mit Sitz in der Karibik

Hinter der CDE steht der französische Investor Nicolas Walewski mit dem Privatvermögen seiner Familie, als Treuhänder dieses Vermögens ist ein französischer Anwalt mit Sitz auf der Karibikinsel Barbados tätig. Die deutsche Regierung prüft noch, ob sie grünes Licht für die Übernahme gibt – bei Rüstungskonzernen hat Berlin hierbei das letzte Wort.

Die Aktionäre von H&K kommen am Donnerstag im baden-württembergischen Rottweil zu einer außerordentlichen Hauptversammlung zusammen.

3,7 Millionen Geldstrafe für illegale Exporte

Heckler & Koch wurde im Februar 2019 laut DPA zu einer Geldstrafe von 3,7 Millionen Euro verurteilt. Im Prozess, in dem es um die Frage ging, wie mehr als 4.500 Sturmgewehre des Typs G36, Maschinenpistolen und Zubehör im Wert von rund 4,1 Millionen Euro in Unruheregionen in Mexiko landen konnten, wurden außerdem zwei Personen zu Bewährungsstrafen verurteilt. 

Nach mehreren konsekutiven Verlustjahren hat die Rüstungsfirma 2019 laut DPA „leichte“ Gewinne verbuchen können, bleibt jedoch weiter finanziell unter Druck. Trotz einer Eigenverpflichtung, nur noch „Grüne Länder“ – NATO- oder gleichgestellte Länder – zu beliefern, würde laut Firmenspitze „Altverträgen“ mit Ländern wie Mexiko, Indien, Indonesien, Malaysia oder Jordanien möglicherweise doch noch nachgekommen werden. Solche Verträge sind laut DPA immer noch eine relevante Größe bei H&K-Geschäften. 

Le méchant
30. Dezember 2019 - 7.34

Grundsätzlich sollte man Luxemburger Gesellschaften verbieten in dem Waffe-und Munition Bereich tätig zu sein, ein friedliebendes Land sollte deshalb seinen Köperschaften Auflagen dieser Art machen, wegen der Image Pflege, denn es ist keine gute Empfehlung wenn es in der internationalen Presse dann steht: " Luxemburger Finanzholding".....

Nomi
19. Dezember 2019 - 13.35

Ech sinn kategoresch geint ee Verstrecken vun der letzeburger Wirtschaft an Waffengeschaefter ! Di eng machen d'Geschaefter, an d'ONG'en kommen bei den Bierger schellen an sammelen fir d'Affer ze pleischteren ! Mei' hypokritt geht net !

Grober J-P.
19. Dezember 2019 - 10.26

Was meint denn der BND dazu, sind die Ermittlungen abgeschlossen oder ist wieder alles im Sande verlaufen?

Scholer
19. Dezember 2019 - 9.02

Schönes Beispiel das das Gesicht unseres augenblicklichen politischen Systems zeigt. Mit betrübter, besorgter Miene geht ein Aufschrei durch die Politik , wenn krisengebeutelte Völker flüchten oder unschuldige Zivilisten durch Kugeln sterben. Wäre unsere Politik so ehrlich , eine Vorreiterrolle zu spielen und jeglichen Firmen die in Waffengeschäfte investieren, militärisch genutzte Waren , Technologien anbieten ihre wirtschaftlichen Aktivitäten von hiesigem Boden zu verbieten , würden wir einen markanten Beitrag zum Weltfrieden, der Flüchtlingsnot leisten. Anstatt unser Gewissen mit dem Problem unnützen Aktionen zu beruhigen , bekleckern wir weiter durch die Hintertüre unser Hände mit Blut der Kriegsopfer , das Blutgeld inform der kleinen zu erhebenen Steuern dieser als Holdings & co getarnten Waffenproduzenten wandert in den Staatsbeutel.

Oh my God
19. Dezember 2019 - 8.40

NATO-oder gleichgestellte Länder sind "Grüne Länder". OMG!

Rosie
18. Dezember 2019 - 17.46

Mussen se da lëtzebuergesch Gesetzer anhale wa se gäre Waffen un de Knochensägen-Emir verkafen?